Von Benedikt Hofmann
Am Sonntag empfing die SpVgg Heßdorf ihren Namensvetter aus Hüttenbach. Nachdem es die Kicker aus dem Seebachgrund am vergangenen Spieltag versäumten, Punkte aus dem wichtigen Spiel gegen Stein zu ergattern, musste dies dringend am Wochenende nachgeholt werden. Bei einer Niederlage wären die Nicht-Abstiegsplätze in gefährliche Ferne geraten und folglich startete die Elf von Trainer Klaus Nagel aggressiv in die Partie. Nach drei Minuten bereits die erste Gelegenheit nach einer Flanke, doch ein Verteidiger der Gäste konnte den Ball gerade noch vor dem einköpfbereiten Dittl klären. Kurze Zeit später die erste Torchance der Gäste, doch den Weitschuss von Loch konnte Heinlein fulminant parieren. In der Folgezeit entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel, was nicht zuletzt dem seifigen Untergrund geschuldet war, und so war Kombinationsfußball nur zur wenigsten Zeit möglich. Auch Chancen entstanden aufgrund des rutschigen Platzes: Bei einem Klärungsversuch rutschte Gumbrecht weg, Gruner reagierte am schnellsten und schnappte sich den Ball. Im Eins-gegen-Eins fand der Hüttenbacher aber im starken Heinlein seinen Meister (15.). Auf Seiten der Hausherren hatte Bräunig die erste Großchance, nach einer Flanke von Vogel kam der Mittelstürmer zum Abschluss, der Schuss ging aber knapp am Gehäuse vorbei. Nun wurde das Spiel zunehmend hektischer, einfache Ballverluste auf beiden Seiten sorgten für noch weniger Spielfluss als zuvor. Dennoch waren die Gastgeber näher am Führungstreffer und so war es kurz vor der Halbzeit noch einmal Bräunig, der nach einem Dribbling von Müller an den Ball kam und nicht lange fackelte, doch auch dieser Versuch fand seinen Weg ins Ziel nicht (38.). Die zweiten 45 Minuten begannen ähnlich, wie die ersten aufgehört hatten: Heßdorf hatte mehr vom Spiel, Hüttenbach hingegen lauerte auf Konter. Drei Minuten waren in Durchgang Zwei gespielt, da sahen die Zuschauer den bis dahin schönsten Spielzug der Partie: Marxer ließ seinen Gegenspieler stehen und bediente Müller am Sechzehner. Dieser legte direkt mit der Hacke auf Vogel ab, der sofort abschloss, jedoch etwas zu hoch zielte. Auf der anderen Seite war es meistens der schnelle Gruner, der die Heßdorfer Hintermannschaft beschäftigte. So auch in der 50. Minute, als selbiger zum Sprint ansetzte und alleine vor Heinlein auftauchte, doch auch hier versagtem dem Angreifer die Nerven. Eine Stunde war gespielt, da wurde den Hausherren ein Freistoß auf Höhe der Mittellinie zugesprochen. Bräunig, der an diesem Tag einige Standardsituationen gefährlich vor das Tor brachte, schnappte sich das Leder und schlug den Ball auf den zweiten Pfosten. Die langen Innenverteidiger rauschten an der Hereingabe vorbei und so landete das Spielgerät bei Wildeis, der selbiges gefühlvoll über den umherirrenden Torwart zum 1:0 in die Maschen hob. Beinahe wäre die Führung aber direkt egalisiert worden, denn im direkten Gegenzug fand sich nach einem schönen Angriff der Gäste abermals Grunder alleine vor der Heßdorfer Tor wieder, doch auch in dieser Szene konnte der Angreifer den Ball nicht im Netz unterbringen, Heinlein war zur Stelle (61). Nun ging es hin und her, nach weitem Abschlag von Heinlein kam Bräunig zur nächsten Chance. Sein Volleyschuss ging aber denkbar knapp daneben und auch wenig später konnte der Heßdorfer Angreifer die Führung vorerst nicht ausbauen: Vogel steckte einen Ball genial in den Rücken der Abwehr, Bräunig vertendelte aber im letzten Moment. Und so wäre auf der Gegenseite beinahe der Ausgleich gefallen: Nach einem Eckball bekam die Hintermannschaft der Gastgeber den Ball nicht aus der Gefahrenzone und so kam Elterlein im Hüttenbacher Trikot an den Ball. Heinlein, der Sekunden zuvor einen Ball pariert hatte, lag bereits am Boden und konnte nur zusehen, wie der Flügelspieler zum Schuss ansetzte. Dieser war aber viel zu überhastet und so landete das Spielgerät weit über dem Tor (68.). Für die Gastgeber bot sich allmählich immer mehr Platz zum kontern und so war es Bräunig, der seine Farben letztendlich erlöste: Dieser kam nach einem Ballgewinn an den Ball, blitzschnell hatte die Heßdorfer Offensivreihe umgeschalten. Der Mittelstürmer blickte nach oben und setzte aus gut 40 Metern zum Schuss an. Länger und länger wurde der Ball und senkte sich schließlich hinter dem verdutzten Schlussmann ins Netz. Nun war der Wille der Gäste gebrochen, zumal wenig später Biemann mit Gelb-Rot vom Platz musste. Auch die letzte Chance der Partie gehörte noch einmal den Hausherren, Wildeis schlug eine Flanke aus dem Halbfeld auf den eingewechselten Nagel, doch die Hereingabe war einen Tick zu weit und so blieb es beim 2:0. Ein durchaus verdienter Sieg für die SpVgg Heßdorf, denn speziell in der Schlussphase schafften es die Gäste aus Hüttenbach nicht, stukturierte Angriffe vorzutragen - vielmehr beschäftigte man sich damit, Karten für Gegenspieler zu fordern. Nun ist das rettende Ufer aus Heßdorfer Sicht wieder in greifbarer Nähe. Sollte man es schaffen, auch in den nächsten Spielen zu punkten, dann könnte das Team von Trainer Klaus Nagel mit einer guten Ausgangsposition in die Winterpause gehen.
Spielbericht eingestellt am 17.11.2014 11:48 Uhr