Von Benedikt Hofmann
Die SpVgg Heßdorf verliert ein Spiel, bei dem man trotz früher Unterzahl den TV 1848 Erlangen lange Zeit ins Schwitzen brachte.
Am Karsamstag trtf die SpVgg Heßdorf zum Lokalderby gegen den TV Erlangen an. Ein Blick auf die Tabelle reichte, um die Rollenverteilung klarzustellen. So wollen die Kicker vom Europakanal noch möglichst lange im Aufstiegsrennen mitmischen, während es im Seebachgrund lediglich um einen einstelligen Tabellenplatz geht. Dennoch war man im Erlanger Lager gewarnt, denn im Hinspiel erreichte man in der Schlussminute einen äußerst schmeichelhaften 3:2-Heimsieg. Gleich in den ersten Minuten der Partie kam der Derbycharakter zum Vorschein: Eine große Hektik und viele äußerst harte Zweikämpfe dominierten die Anfangsphase. Bereits in der fünften Minute musste der Unparteiische das erste Mal eingreifen: Nach einem harten Einsteigen sah Marxer die Gelbe Karte. Zehn Minuten später dann die erste kleine Chance der Partie für den TV. Dominic Stöhr setzte einen Fernschuss nach Ballverlust der Hausherren gut einen Meter über das Tor. Gefährlicher wurde es in der 17. Minute: Der Heßdorfer Angreifer Trebes wurde auf der linken Seite freigespielt und zog in die Mitte. Sein Abschluss konnte aber vom Erlanger Schlussmann gerade noch zu Ecke geklärt werden. So langsam konnten die Hausherren mehr Akzente setzen und gehörte die Anfangsphase der Partie klar dem TV, so ging die Schlussphase der ersten Halbzeit an die Gastgeber. Umso schmerzlicher war aus Heßdorfer Sicht die 33. Minute: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld musste Marxer das taktische Foul ziehen und wurde im Anschluss vom Schiedsrichter mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen. Früh musste man also in Unterzahl gegen die spielstarken Erlanger agieren, und so kam der TV in der 40. Minute zur nächsten Chance, wieder nur durch einen Fernschuss. Aber auch hier zielte Stöhr wieder ein Stück zu hoch. Kurz vor der Pause dann die beste Chance der Partie: Einen weiten Ball auf Römer konnte der Erlanger Offensivmann am herauseilenden Heinlein vorbeispitzeln, er legte sich das Spielgerät jedoch einen Tick zu weit vor, sodass mit Abstoß weitergespielt wurde (45.).
Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die Erste endete. Heßdorf war in Unterzahl bemüht, der TV spielte etwas zielstrebiger. So etwa in der 47. Minute, als der Ex-Heßdorfer Daniel Vogel einen Schuss aus gut 25 Metern knapp neben das Tor setzte, Heinlein wäre wohl zur Stelle gewesen. Die Erlanger drückten nun auf den Führungstreffer, jedoch konnten sie vorerst nicht gefährlich in den Sechzehner der Hausherren eindringen, die Mannschaft von Trainer Gerald Götz hingegen suchte ihr Glück in Kontern. In der 54. Minute wäre diese Taktik um ein Haar aufgegangen. Trebes konnte einen weiten Ball gut behaupten und nahm Tempo auf. Er hängte seinen Gegenspieler ab, zog in Richtung Tor und kam aus spitzem Winkel zum Abschluss. Die Heßdorfer Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen, das Leder touchierte jedoch den Außenpfosten. Wenig später der nächste Nachenschlag für die Spielvereinigung. Nach einer Standardsituation wurde Keeper Heinlein unterlaufen, fiel genau auf seine Schulter und musste ausgewechselt werden (57.). Nun spielten beide Mannschaften mit offenem Visier, auf beiden Seiten konnten Chancen verbucht werden. 62 Minuten waren gespielt, da setzte Bach einen Freistoß aus halbrechter Position denkbar knapp neben das Heßdorfer Gehäuse und in der 66. Minute konnte Trebes nach einem Steilpass das Leder über Dirr lupfen, jedoch sah der Linienrichter eine Abseitsposition und somit zählte der darauffolgende Treffer nicht. Auch in der 78. Minute stand der gut aufgelegte Trebes im Rampenlicht: Nach einem weiteren langen Ball kontne er erneut seinem Gegenspieler entwischen und setzte zum Sprint an. Beim Abschluss wurde er aber von einem Erlanger Verteidiger entscheidend gestört, sodass der Versuch wieder knapp am Erlanger Tor vorbeiflog. Dirr wäre hierbei wohl chancenlos gewesen. In der 82. Minute dann das 1:0 für die Gäste aus Erlangen. Nach einem Freistoß kam Mahler im Heßdorfer Strafraum frei zum Kopfball und setzte das Leder, unhaltbar für den eingewechselten Sellerer, in die Maschen. Bezeichnend hierbei war, dass die Erlanger Führung durch eine Standardsituation zustande kam. Götz warf nun alles nach vorne, die Spielvereinigung drückte auf den Ausgleichstreffer. Nun ergaben sich jedoch auch Räume für die Gäste, die meisten Konter wurden aber zu schlampig zu Ende gespielt. In der 92. Minute dann doch die Entscheidung: Ein Angriff über die rechte Seite endete damit, dass Stöhr im Zentrum freigespielt wurde und zum 2:0 einschieben konnte. So stand trotz hohem Einsatzes auf Seiten der Heßdorfer am Ende nichts Zählbares zu Buche, auch wenn auf der Leistung vom Samstag sicherlich aufzubauen ist. Nun gilt es in der kommenden Woche, möglichst hart weiterzuarbeiten, um am Freitag gegen Schwaig den nächsten Schritt nach vorne machen zu können.
Spielbericht eingestellt am 20.04.2014 16:30 Uhr