Es war angerichtet bei vorsommerlichen Temperaturen. Der ASV Pegnitz hat eine richtige Fan-Schar mit nach Erlangen gebracht. Auf der Gegenseite standen viele neutrale Fans; die Zahl der BSC-Anhänger hielt sich in Grenzen. Die Gäste, als Meister der Bezirksliga, können mit einer erfolgreichen Quali in die neue Landesliga hoch. Bei Scheitern müssen die Hugel-Schützlinge als Meister in der Bezirksliga bleiben. Klingt komisch – iss aber so. Die Gastgeber haben sich überraschend gut geschlagen in der abgelaufenen BOL-Serie. Nun galt es für die Truppe um Manni Dedaj den Deckel drauf zu machen: Es misslang!
Und wieder Marco Jakl (rechts), der von Tobias Haberberger attackiert wird.
Christian Dotterweich
Die Gäste ließen den eine Liga höher spielenden Erlangern den Raum sich zu entfalten. Sehr zurückhaltend stand der ASV tief hinten und harrte der Dinge. Der BSC nahm dies dankbar an und präsentierte sich sehr robust und spielsicher. Den ersten Aufreger gab es nach etwas mehr einer Viertelstunde, als Marco Müller zwei Mal scheiterte: Erst am Pegnitzer Torwart, dann im Nachschuss drüber. So langsam kamen die Büchenbacher in Fahrt und das 1:0 lag in der Luft. Als Marco „Keiner-springt-höher“ Müller per Kopfball drüber zielte (20.), war vielen klar: Der BSC nähert sich immer näher dem Führungstor. Denn die optische Überlegenheit war klar und die Pegnitzer kamen nur sehr spärlich nach vorne. Erlangen agierte, Pegnitz reagierte. Die Gäste, deren Klasse alle Bezirksliga-Gegner zu spüren bekamen, ließen nur sehr selten aufblitzen, was in ihnen steckt. Der BSC stach dagegen voller Selbstbewusstsein in die Schwachstellen der ASV-Abwehr auf rechts. Und dann ging ein Freudenschrei durch’s weite Runde an der Schallershofer Straße: Florian Kretschmer schnappte sich den Ball an der Sechzehner-Ecke, zog an der Linie entlang in die Mitte und vollstreckte sauber und unhaltbar ins linke Torwart-Eck (42.). Mit der allerersten richtig guten Torchance schlug der ASV in Chelsea-Manier zu. Doch kaum hatte sich der Jubel der Pegnitz gelegt, stand es 1:1: Im direkten Gegenzug netzte Marco Müller – wer sonst! – nach einer Brütting-Flanke per Kopf ein. Ausgleich für den BSC, aber das ASV-Führungstor kann Gold wert sein.
In der Schlussphase hatte es der BSC eilig und suchte vehement den Ausgleich. Hier setzt sich Marco Jakl an der Außenlinie durch.
Christian Dotterweich
Naja, gar nicht mal so schlecht, werden sich manche gedacht haben. Von einem Klassen-Unterschied hatte man auf jeden Fall nichts gesehen, denn Pegnitz machte das ganz clever. Sie überließen Ball und Raum der Heim-Mannschaft, um dann in den zweiten 45 Minuten einen Gang hochzuschalten. Aber wie! Denn wie ausgewechselt kam der ASV aus der Kabine. Unmittelbar nach Wiederanpfiff deuteten sie an, was nun folgen sollte, als Ralf Stiefler eine Alex Lindner-Flanke volley abnahm (46.). Die Jungs aus der Fränkischen brannten förmlich ein (erlaubtes) Feuerwerk ab. Lindner und Schraml hatten die Führung auf dem Fuß, doch beide Male hatte BSC-Schlussmann Nadolski was dagegen. Und zehn unterhaltsame Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, als der bullige ASV-Stürmer sein zweites Tor eiskalt einlochte. Vorausgegangen war ein Zuspiel an der Mittelinie, das Kretschmer durch die Beine ließ und somit Manuel Frey narrte. Dumm für den BSC, dass damit die Bahn frei war für den ASV-Stürmer. Eiskalt schob dieser an Torwart Nadolski vorbei. Zwei Tore auswärts! Selbst bei einem Sieg des BSC war klar, dass es in Pegnitz schwer werden wird. Doch die Partie war längst nicht aus. Die Pegnitzer hatten etliche sehr gute Chancen und vergaben zum Teil kläglich. Eine ganz dicke vereitelte der Erlanger Schlussmann, als er den alleine auf sich zueilenden Flo Kretschmer weit außerhalb des Sechzehners nach dessen Ausspiel foulte. Logisch, dass die Rote Karte folgte. Die Bemühungen des BSC in den Schlussminuten sollten nicht mehr von Erfolg gekrönt werden. Das wird eine ganz harte Nuss für die Erlanger am Samstag vor einer sicher großen Kulisse in der Fränkischen.
Spielbericht eingestellt am 24.05.2012 00:12 Uhr