Beide Teams gingen gut vorbereitet in die Begegnung. Die Hausherren haben durch die souveräne Meisterschaft eh genug Selbstvertrauen getankt, die Gäste nach einer Ergebniskrise (elf Spiele in Folge nicht gewonnen) zum Ende hin, zumindest wieder zwei Heimspiele gewonnen. Der Landesligist wähnt sich im Vorteil, weil er das ganze Jahr über schon auf dem höheren Niveau spielt und in der höheren Liga ein anderer Wind weht. Auf der Gegenseite ist man sich seiner Stärken ebenso bewusst und geht das „Unternehmen Verbandsliga“ ganz locker an, da es ja kein Muss ist, die Quali als Gruppensieger abzuschließen.
Andreas Reuß bringt hier Felix Mellinghoff zu Fall.
Rene Hoffmann
Das Spiel begann wie bei solch wichtigen Partien fast üblich, mit einer zähen Anfangsphase. Während die Gastgeber für ihre Verhältnisse sehr zurückhaltend begannen, wollte der SVB gleich das Heft in die Hand nehmen. Vor beiden Toren passierte erstmal nichts. In Minute 13 packten die Gäste einen Uralt-Eckentrick aus, der auch noch funktionierte. Beim Abschluss traf Selmani aber die Pille nicht richtig und Feucht konnte klären. Dabei bekam Wolf den Ball unglücklich an den Arm und es gab einen Freistoß in halblinker Position knapp 20 Meter vor dem Tor. Zur Ausführung schritt Torjäger Jäckel und zirkelte das Leder an der Mauer vorbei aufs Torwarteck. Feuchts Keeper Kredel machte einen fatalen Schritt zur Mitte und konnte den Einschlag nicht mehr verhindern. Dieser frühe Führungstreffer spielte den Buckenhofern natürlich voll in die Karten. Der SC brauchte schon eine Weile, um sich von dem Schock zu erholen. Über mehrere hohe Bälle kämpften sie sich in die Partie. Beim ersten Versuch zielte Distler noch drüber, kurz danach lenkte Torwart Dinovskyy einen Wolf-Kopfball an die Querlatte (27.). Auf der anderen Seite strich ein Kopfball-Wischer von Jäckel hauchzart über den Querbalken. Die letzten Gelegenheiten gehörten aber den besser werdenden Platzherren. Ein direkter Freistoß von Swierkot landete knapp neben dem Tor und praktisch mit dem Pausenpfiff drehte Dinovskyy einen Schuss von Spielbühler um den Pfosten.
Simon Dimter kann trotz Tackling den Antritt von Mario Swierkot nicht unterbinden.
Rene Hoffmann
Den Schwung der letzten Minuten nahmen die Mösle-Schützlinge mit in den zweiten Abschnitt. Nichts mehr war zu sehen von der Hemmung der ersten knappen halben Stunde. In dem Maße wie Feucht aufdrehte, so ließen sich die Gäste immer mehr das Heft aus der Hand nehmen. Folgerichtig fiel nach 63 Minuten dann der Ausgleich. Eine Schönweiß-Ecke wuchtete Distler mit Karacho an Dinovskyy vorbei ins Netz. Jetzt war endlich Pfeffer drin, oder wie ein Kollege meinte: "Die Hormone spielen verrückt." Schiri Solter musste nun einige Male zum Gelben Karton greifen und die Spieler mehrfach zur Disziplin anmahnen. Dies gelang ihm aber nur bedingt. Die Feuchter hatten nun Lunte gerochen und gaben noch mehr Gas. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld der Gäste fuhr der SC einen Bilderbuchkonter über die linke Außenbahn über mehrere Stationen. Am Ende der Kombinationskette durfte sich der wieder mit aufgerückte Distler über sehr viel Freiraum vor dem Tor freuen und vollendete mit etwas Glück zum 2:1. Doch nach dem Rückstand wachten die Buckis plötzlich wieder auf. Die große Ausgleichschance vergab Jäckel nach Zuspiel von Fath, als er alleine vor Kredel den Ball nicht voll traf. Elf Minuten vor dem Ende fiel dann aus dem Nichts das 2:2. Eine lange Flanke verlängerte Jäckel gegen zwei Gegenspieler auf den dadurch blank stehenden Loos, der mit einer schönen Direktabnahme den Gleichstand herstellte. Die Hausherren schüttelten sich kurz und läuteten dann die Schlussoffensive ein. Doch Swierkot brachte einmal eine Hereingabe zu ungenau, so dass Nowak nicht mehr herankam. Nach einem weiteren Solo zog er es vor, aus spitzem Winkel selbst draufzuhalten, anstatt einen seiner Mitspieler vor dem Tor zu bedienen. Die letzte gute Möglichkeit hatte dann wieder Mittelfeld-Abräumer Distler, der nach einem zu kurz abgewehrten Freistoßball aus 13 Metern zum Abschluss kam, sein Schuss aber noch vor der Linie zum Eckball abgelenkt werden konnte. Vor der Ausführung desselben gab es einen kurzen Tumult im Strafraum und daraufhin die Rote Karte für den eingewechselten Feuchter Nowak.
Ganz klar der SV Buckenhofen. Zwei Tore auf fremdem Platz erzielt und ein Unentschieden erreicht. Was willst Du mehr? Andererseits könnte die gute Ausgangsposition auch zu etwas Leichtsinn verführen. Sollte dies der Fall sein, wird der 1. SC Feucht dies höchstwahrscheinlich bestrafen. Aber auch so haben die Jungs aus der BOL durchaus die Klasse, in Buckenhofen zu gewinnen. Die Zuschauer dürfen sich auf alle Fälle auf eine rassige Partie zweier starker Mannschaften freuen.
Spielbericht eingestellt am 25.05.2012 03:29 Uhr