Von Fabian Strauch und Lukas Kopp
Bereits im Vorfeld der Partie war man im Lager des SC 04 Schwabach über die Terminierung des Derbys gegen den SV Unterreichenbach alles andere als einverstanden, wobei sich die von Fußball-Abteilungsleiter Markus Wackersreuther im Spieltagsheft geäußerte Kritik insbesondere gegen den Bayerischen Fußballverband (BFV) richtete. "Man muss leider erwähnen, dass trotz Wunsch beim Spielplan an den BFV, dieses zuschauerträchtigste Spiel der LL NO und Derby doch bitte nach den Sommerferien und an einem Freitagabend anzusetzen, aus unerklärlichen Gründen nicht gefolgt wurde." Konkret hatten die Gastgeber durch die unglückliche Terminierung zu kämpfen, genügend Helfer rund um den Spieltag zu organisieren, was vor Ort aber nicht zu bemängeln war.
Sportlich startete das Stadtduell ausgeglichen ohne großartige Torannäherungen, allerdings wie erwartet mit ordentlich Pfeffer in den Zweikämpfen. In der 18. Minute wurde Heimakteur Zillmann zunächst behandelt, um wenig später verletzungsbedingt für Ahmed weichen zu müssen. Ab Mitte der ersten Hälfte wurden die Gastgeber zwingender, ein erster harmloser Abschluss von Kiebler aus halbrechter Position stellte Gäste-Keeper Weis vor keine Probleme (20.). Rund drei Zeigerumdrehungen wurde es schon brenzliger, als Klupp aus 22 Metern knapp das lange Eck verfehlte und Ahmed kurz darauf Weis nach einer Ecke aus dem Rückraum auf den Prüfstand stellte. Die Urus kamen bis dato offensiv noch nicht zum Zug und zeigten sich im eigenen Passspiel immer wieder unkonzentriert. Ein eben solcher Ballverlust flog der Rascher-Elf dann um die Ohren, als Kiebler das Leder in den Fuß gespielt wurde und der Schwabacher Offensivmann nach kurzem Dribbling unter Mithilfe des Innenpfostens zur verdienten Nullvierer-Führung treffen konnte (29.). Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel fasste sich Enzingmüller aus dem Hinterhalt ein Herz, doch Weis parierte den Abschluss stark mit beiden Fäusten. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff kreierte der SVU den ersten zwingenden Angriff über die linke Seite, wo Jonas Brechtelsbauer via Querpass Kapitän Lukas Frauenknecht fand, dessen Schuss mit zu wenig Druck und Präzision eine leichte Beute für Heimtorhüter Dennerlein wurde.
Die erste gute Gelegenheit in der zweiten Halbzeit hatte der zur Pause eingewechselte David Bub in der 53. Minute, als er nach einer Ecke aus fünf Metern ans Außennetz schoss. Im direkten Gegenzug hatte die Heimelf eine Doppelchance. Zuerst scheiterte der gefährlichste Offensivakteur der Schwabacher, Jannik Kiebler, aus spitzem Winkel sechs Meter vor dem Tor an der Parade von Torwart Moritz Weis. Beim anschließenden Eckball segelte der Gäste-Torwart am Ball vorbei und ein Heimakteur setzte den Kopfball knapp am leeren Tor vorbei. Das Spiel wurde nun deutlich offener als in der ersten Hälfte geführt und es gab insgesamt nun mehr Torraumszenen. Nach circa einer gespielten Stunde setzte der Spielgestalter der Urus, Jonas Brechtelsbauer, einen Freistoß aus 23 Metern halbrechter Position einen Meter über das lange Eck. Nur eine Minute später versuchte es Lukas Frauenknecht mit einem Drehschuss aus zwölf Metern halbrechter Position, der eine halben Meter über das Tor ging.
Ab der gespielten Stundenmarke waren die Urus, angefeuert von ihren zahlreichen Fans, aggressiver in den Zweikämpfen und schafften es, ihr Spiel besser auf das Feld zu bekommen. Schwabach war hingegen nicht mehr so ruhig im Spielaufbau und agierte in dieser Phase mit zu vielen weiten Bällen. Jedoch strahlten sie mit ihrem wendigen Angreifer Kiebler immer wieder Torgefahr aus. So auch in der 69. Minute, als er aus 12 Metern halblinker Position an einer guten Parade des Gäste-Torhüters Weiß scheiterte. Und es war wiederum Jannik Kiebler, der in der 79. Minute eine geniale Aktion hatte: Er sah, dass der Torhüter der Urus etwas vor dem Gehäuse stand und setzte zum Chipball als Lupfer aus 25 Metern an. Der Ball ging an die Latte und so blieb das Spiel weiterhin sehr offen. Auf Seiten der Rascher-Elf probierte es Außenverteidiger Goetz mit einem Dropkick vom rechten Sechzehnmetereck, der gefährliche Ball wurde zur Ecke abgefälscht. In der 87. Minute war es Gäste-Kapitän Frauenknecht, der bei einer Ecke aus sehr aussichtsreicher Position nicht ganz an den Ball kam. Eine Minute später war es auf der Gegenseite Paul Massari, der sich per feinem Dribbling etwas Freiraum zur Flanke schaffte, und genau den Kopf von Jonas Winkler fand, der bedrängt aus sieben Metern Torentfernung zum 2:0 einköpfte. Dies war die endgültige Vorentscheidung und es sollte auch bis zum Ende der Partie nichts mehr weiter passieren.
Somit feierte die Hofbauer-Truppe einen insgesamt verdienten Derbysieg, da sie nach vorne deutlich ideenreicher spielten als die Gäste und insgesamt auch mehr Torchancen hatten.
Spielbericht eingestellt am 14.08.2024 22:32 Uhr