Von Stephan Landgraf
Mehr Kampf und Krampf als spielerische Leichtigkeit: Auf diesen Nenner lässt sich der 1:0 (0:0)-Heimspielsieg des Fußball-Landesligisten SpVgg SV Weiden gegen den ASV Vach bringen. Unterm Strich holte sich die Truppe von Trainer Christian Stadler vor lediglich 189 Zuschauern gegen die stark defensiv eingestellten Mittelfranken jedoch einen verdienten Erfolg, wobei die Fans bis zur 85. Minute zittern mussten, ehe Christoph Hegenbart mit seinem 16. Saisontreffer den Dreier unter Dach und Fach brachte.
Wie vom SpVgg SV-Coach erwartet, trat der ASV Vach am Samstag im Sparda-Bank-Stadion mit einer verstärkten Abwehr an und versuchte, mit gelegentlichen Kontern die Gastgeber zu überraschen. Eine taktische Ausrichtung, die auch beinahe zum Erfolg geführt hätte, hätte Weidens Keeper Dominik Forster in der ersten Halbzeit bei zwei hundertprozentigen Chancen glänzend reagiert. Ansonsten taten sich die müde wirkenden SpVgg SV-Kicker über 90 Minuten hinweg ungemein schwer, das ASV-Bollwerk zu knacken.
Gegenüber dem 6:0-Auswärtssieg am letzten Wochenende beim ASV Zirndorf, baute der Weidener Coach seine Startformation auf zwei Positionen um. Für Benjamin Scheidler rückte Johannes Kohl in die Anfangself, für den verletzten Chousein Chousein durfte Sven Kopp von Beginn an ran. Die Gäste zeigten sich von Beginn an aggressiv und unterbanden mit allen Mitteln den Spielfluss der SpVgg SV. So entwickelte sich eine wenig ansehnliche Partie, in der die Platzherren die erste nennenswerte Möglichkeit hatten.
In der zehnten Minute überspurtete Christoph Hegenbart die Vacher Defensive, Michael Riester war mitgelaufen und stand vollkommen frei vor dem Tor. Allerdings war Hegenbarts Zuspiel zu ungenau. In einer Begegnung, in der auf Weidener Seite vieles Stückwerk blieb, dauerte es weitere elf Minuten, ehe es zum zweiten Mal vor dem Vacher Gehäuse gefährlich wurde: Ralph Egeter hatte sich auf der rechten Seite durchgetankt, sein Pass auf Hegenbart wurde von der vielbeinigen ASV-Abwehr im letzten Moment noch geklärt.
Zwingender waren da schon die Gäste, für die in der 33. Minute Danilo Müller die Führung auf dem Fuß hatte. Er tauchte urplötzlich alleine vorm Weidener Torhüter Forster auf, setzte den Ball jedoch knapp neben den linken Pfosten. Der SpVgg SV-Schlussmann stand dann auch vier Minuten später im Mittelpunkt des Geschehens und rettete seinem Team dabei das 0:0. Denn bei Benjamin Pommers Versuch klärte Forster reaktionsschnell mit dem Fuß, auch den Nachschuss von Rene Küffner parierte er.
Nachdem die ersten 45 Minuten wenig erwärmend waren und die Zuschauer mit der gezeigten Leistung ihrer SpVgg SV wenig zufrieden waren, brachte der Weidener Coach zu Beginn der zweiten Hälfte für den an diesem Tag etwas unglücklich agierenden Kopp Benjamin Scheidler und ließ dafür seinen Kapitän Peter Schecklmann auf der Sechser-Position agieren. Eine Umstellung, die jedoch auch nicht den gewünschten Erfolg brachte. Weiden fand einfach kein spielerisches Mittel, um die Vacher Abwehr auszuhebeln und leistete sich viele leichte Abspielfehler. Der ASV hingegen verteidigte mit Mann und Maus und wäre mit einem Punkt mehr als zufrieden gewesen.
So dauerte es bis zur 74. Minute, bis die SpVgg SV endlich wieder gefährlich vor das Vacher Gehäuse kam. Hegenbarth zog aus 40 Metern ab und wollte den zu weit vor dem Tor stehenden Torwart Felix Hörrlein damit überraschen. Ein Versuch, der beinahe Erfolg gehabt hätte, doch das Leder flog knapp am linken Pfosten vorbei. Aber auch ein Versuch, der den Startschuss für die Schlussoffensive der Gastgeber gab.
Zwei Minuten später versuchte sich Riester und nahm einen Ball volley an und zog aus 17 Metern ab. Doch auch diesen Schuss lenkte Keeper Herrlein zur Ecke. Der Torjubel für den Tabellenführer brach erst in der 85. Minute aus, als Hegenbart ungehindert zum 1:0 aus kurzer Distanz einschob. Er nutzte die Unachtsamkeit der Vacher Hintermannschaft aus, die den Ball einfach nicht aus dem Strafraum wegbrachte.
Spielbericht eingestellt am 25.11.2012 10:40 Uhr