Von Rainer Cyris
Die Leidenszeit des FC Vorwärts Röslau ist zu Ende. Durch einen Treffer von Jaroslav Smrha gewann das Team von Trainer Rainer Stark beim Nachbarrivalen Mitterteich völlig verdient mit 1:0 und bleibt damit weiterhin Angstgegner Nummer Eins der Stiftländer. Diese hatten einen „rabenschwarzen Tag“ erwischt. Vier Spiele in Folge waren die Hausherren ungeschlagen über die Runden gekommen und wollten diese Serie weiter ausbauen. Die Oberpfälzer feierten jüngst einen „goldenen Oktober“, präsentierten ihren Anhängern aber diesmal einen unerklärlichen Leistungsabfall und müssen nun angesichts ihres schweren Folgeprogramm aufpassen, dass sie keinen „dunklen November“ in ihren Geschichtsbüchern vermerken müssen. Mitterteichs Schlussmann Tobias Eckert musste nach 364 Minuten ohne Gegentor das Leder erstmals wieder aus seinem Kasten holen.
Mitterteichs Trainer Reinhold Schlecht enttäuscht: „Das war eine absolut verdiente Niederlage, das muss man ganz klar feststellen. Röslau war wesentlich bissiger als wir und hat sich diesen Sieg erarbeitet. Spielerisch war die Partie beiderseits auf keinem hohen Niveau. Ich kann mir unseren Leistungsabfall nicht erklären, Ausnahmen waren nur Keeper Eckert und Kapitän Zettl. Diese Niederlage geht klar auf unsere Kappe. Ich habe keine Erklärung dafür.“
Vorwärts Coach Rainer Stark überglücklich: „Diesmal waren wir meist einen Moment schneller am Ball als der Gegner und das hat mit den Ausschlag zum Sieg gegeben. Meine Truppe hat über die gesamte Distanz hervorragend gespielt und gerackert. Sie hatte mehr Ballkontakte als die Einheimischen und stand defensiv ausgezeichnet. Jeder hat für den anderen gekämpft, hat Fehler ausgebügelt und ein hohes Laufpensum gebracht. Ich bin so richtig happy, denn ich bin nicht der erste Vorwärts-Trainer, der in Mitterteich verliert.“
Beide Mannschaften begannen schwungvoll. Die Oberfranken machten die Räume eng und starteten ein Störmanöver nach dem anderen. Diese Gangart schmeckte den Platzherren überhaupt nicht, sie kamen nicht auf Touren, vieles blieb nur Stückwerk. Nach acht Minuten musste SV-Schlussmann Eckert erstmals eingreifen, geschossen hatte Spörl. Beim folgenden Eckball stand Smrha frei, jagte das Leder bei dieser Großchance aber in den zweiten Stock. In der Folgezeit schenkte man sich hüben und drüben nichts, blieb aber meist im Rahmen des Erlaubten.
Von den Gastgebern lief in vorderen Reihen so gut wie nichts, sie blieben blass und verzeichneten bis zum Seitenwechsel keine nenneswerte Chance. Nach 18 Minuten hoffte man im SVM-Lager auf einen Pfiff des Unparteiischen, als Gerwens von Smrha im Strafraum zu Boden befördert wurde, aber der Referee winkte ab. Mitte der ersten Halbzeit brannte es lichterloh vor dem Mitterteicher Kasten. Mit Glück und vielen Beinen verhinderten die Platzherren in dieser Phase drohenden Schaden. Zettl klärte vor Benker, Ryba stoppte Dippold und Mahmud zielte haarscharf am langen Eck vorbei. Als Walther zur Stelle war, aber aus dem Gleichgewicht kam, war Torhüter Eckert mit einer Faust zur Stelle. Wenig später schnappte er sich das Spielgerät, abgesandt von Dippold, mit einer „Galerieparade“. Vorwärts spielte in dieser Drangperiode explosiv, Mitterteich leistete sich einen Fehlpass nach dem anderen.
Fast im gleichen Rhythmus ging es nach der Pause weiter, daran änderten auch zwei Auswechslungen der Stiftländer nichts. Als Eckert gegen Neumann und Sieg geklärt hatte, musste er wenig später sein ganzes Können in die Waagschale werfen. Walther hatte sich durchgerungen, schoss aus der Drehung, aber der Mitterteicher Schlussmann reagierte großartig. Auf der Gegenseite fand Hösl seinen Meister in Torhüter Blechschmidt. Nach einem Freistoß von Neumann erwischte es die Hausherren. Im Rahmen einer „Massenversammlung“ im SVM-Strafraum landete der Ball bei Smrha und der fackelte nicht lange – 1:0 für Röslau. Bereits in der Vorrunde hatte der gleiche Akteur den Vorwärts-Siegtreffer, damals allerdings mit dem Kopf, erzielt.
Die Gastgeber antworteten mit wütenden, viel zu durchsichtigen Aktionen, bekamen aber trotzdem ihre Chance. Müller kam in der 83. Minute frei vor Blechschmidt zum Abschluss, hatte sein Visier jedoch deutlich zu hoch eingestellt. Kurz vor dem Schlusspfiff wollte Müller per Kunstschuss aus spitzem Winkel Keeper Blechschmidt überraschen, blieb aber nur zweiter Sieger.
Spielbericht eingestellt am 03.11.2012 22:15 Uhr