Von Rainer Cyris
Mit zwei Siegen in Folge hat sich der SV Mitterteich Luft verschafft. Mit dem 3:2 gegen Friesen konnte jüngst endlich der erste Heimsieg unter Dach und Fach gebracht werden. Die Schützlinge von Trainer Reinhold Schlecht beeindruckten, wie schon in Neudrossenfeld, mit einer großartigen Kampfmoral. In dieser Verfassung zählt der SVM zu den Mannschaften, die beachtet werden müssen und die jedem Kontrahenten Schwierigkeiten bereiten können.
Der SV Friesen bleibt ein gerne gesehener Gast an der Marktredwitzer Straße in Mitterteich, denn die Oberfranken lieferten abermals die volle Punktzahl an die Stiftländer ab. Zwar nicht freiwillig, aber in erster Linie deshalb, weil die Hausherren erneut über sich hinauswuchsen und außerdem nach dem Seitenwechsel auch Fortuna auf ihrer Seite hatten. Schiedsrichter Dinger zeigte zwei Mal auf den Punkt und zog sich in beiden Fällen den Zorn der Fans des jeweiligen Lagers zu. Bei Strafstoß zwei waren sich die Trainer Reinhold Schlecht und Christoph Böger einig: „Das war kein Elfmeter“, lautete ihr übereinstimmender Kommentar. Bei Strafstoß Eins gingen die Meinungen dagegen auseinander. Christoph Böger war der Meinung: „Das war ein ganz klarer!“ Reinhold Schlecht hielt dagegen: „Das war nie und nimmer einer!“
Von Beginn an lief das Leder elegant durch die Reihen beider Mannschaften. Die Platzherren hatten sich durch das jüngste Erfolgserlebnis einen tiefen Schluck aus ihrer „Mut-Pulle“ gegönnt. Man hatte jedoch Respekt voreinander, baute Sicherheitszonen ein und vermied zunächst zu hohe Risiken. Erst nach 16 Minuten gab es die erste Möglichkeit zu begutachten. Bei einer Meisel-Flanke brachte Müller den Kopf klärend dazwischen. In der Folgezeit drehten die Gäste am Gaspedal, Mitterteich musste höllisch aufpassen. Dann kam die 22. Minute, die den Spielverlauf fast ein wenig auf den Kopf stellte. Geno hob das Leder uneigennützig über den herauseilenden Keeper Mayer, Meisel stand frei und versenkte das Spielgerät im kurzen Eck. Der SVM hatte die Oberfranken austoben lassen und eiskalt zugeschlagen.
Und weil das so gut funktioniert hatte, legten die Stiftländer gegen die verdutzte Böger-Truppe nach. Hösl tankte sich durch, hob den Ball über Mayer und Geno musste nur noch die Sohle hinhalten. Friesen war fürchterlich getroffen. Als Hösl und Schubart beide mit gestrecktem Bein zum Ball gingen, zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Dalke ließ Domke nicht den Hauch einer Chance. Nach dem Elfmeter-Schock wackelten die Einheimischen, behielten aber ihre Führung.
Im zweiten Durchgang marschierte Friesen wie eine Dampflok. Zunächst bot sich allerdings Männl eine gute Möglichkeit, fand aber in Mayer seinen Meister. Auf der Gegenseite scheiterten Dalke und Beetz im Minutentakt an Domke. Das Friesener Powerplay ging weiter und wurde mit dem Ausgleich belohnt. Mit noch mehr Power wollten die Gäste auch noch den Sieg. Sie waren am Drücker, konnten den Mitterteicher Riegel aber nicht vollends aus den Angeln heben. Nun war Konterzeit angesagt. Männl servierte auf den Kopf von Meisel, dessen Abschluss hätte gepasst, aber Mayer segelte ins bedrohte Eck und wehrte famos ab. Das „Ende vom Lied“ kam für die Gäste in der 87. Minute. Kapitän Martin stieg etwas zu ungehobelt gegen Geno ein und der Pfiff ertönte. Geno übernahm die Exekution selbst und verlud Torhüter Mayer eiskalt.
Spielbericht eingestellt am 09.08.2012 21:03 Uhr