Von Harry Hirsch
Der FC Eintracht Münchberg ist in der Fußball-Landesliga kaum zu stoppen. Eine Szene bringt gegen Erlangen-Bruck die Wende, die später in den 6:0-Erfolg mündet. Für einen Spieler freut sich FCE-Coach Bächer besonders.
Nach den ersten 30 Minuten war nicht zu erwarten, dass der FC Eintracht Münchberg sein Heimspiel in der Fußball-Landesliga Nordost gegen den FSV Erlangen-Bruck so deutlich mit 6:0 (2:0) gewinnen würde. Die Gäste begannen gut, aber sie schwächten sich ab der 31. Spielminute. Tobias Hummel sah nach einem groben Foulspiel im Mittelfeld an David Wich die Rote Karte. Ab diesen Zeitpunkt spielten nur noch die Gastgeber auf ein Tor und im Laufe der Partie in einen wahren Torrausch. Am Ende hätte es sogar noch höher ausgehen können, weil sich die Brucker in der zweiten Halbzeit immer mehr ihrem Schicksal ergaben. Das gefährliche Münchberger Sturmduo Thorsten Lang und Lucas Köhler machte seinem Namen alle Ehre und trug mit jeweils einen Doppelpack zum Erfolg bei.
FCE-Trainer Markus Bächer war nach den Anfangsschwierigkeiten sehr zufrieden mit dem Spielverlauf: „Das Ergebnis ist natürlich deutlicher als das Spiel wirklich war. Wir hatten speziell in den ersten 20 bis 30 Minuten richtig Probleme ins Spiel zu kommen bzw. hat es da Erlangen richtig gut gemacht. Die Wendepunkte waren dann natürlich die Rote Karte und die beiden Tore vor der Pause. Die zweite Halbzeit war dann ein Spiel auf ein Tor! Mich freut es sehr, dass sich auch Stefan Stumpf nach seiner langen Verletzungspause in die Torschützenliste eintragen konnte.“
Die Zuschauer sollten erneut ihren Besuch auf der FCE-Sportanlage nicht bereuen, da sie sechs schöne Tore und vor allem in der zweiten Halbzeit tolle Kombinationen ihrer Mannschaft zu sehen bekamen. Die Heimstatistik der Münchberger im Jahre 2024 sieht makellos los: zwei Siege – 10:0 Tore! Der Wahnsinn geht also weiter, denn es war insgesamt der sechste Sieg in Serie. Der FCE bleibt damit den beiden Spitzenreitern TSV Buch und FSV Stadeln weiter auf den Fersen. Sollten die Münchberger auch in den nächsten Spielen performen, können sie sogar im Kampf um den Aufstieg ein gehöriges Wörtchen mitreden.
Eine Rote Karte mit Folgen
In der Anfangsphase waren die Erlanger besser, ohne jedoch große Torchancen herauszuspielen. Sie machten geschickt die Räume eng. Die Hausherren taten sich schwer und wirkten zu Beginn etwas konfus. Sie machten im letzten Drittel einfach so viele Fehlpässe und kamen so nicht gefährlich in die Schusspositionen. Doch nach 20 Minuten wurden ihre Angriffe strukturierter vorgetragen. Wie gesagt, ab der 31. Minute schwächten sich die Brucker. Dem ausgezeichneten leitenden Schiedsrichter Christian Keßler blieb keine Wahl und zeigte Tobias Hummel die Rote Karte. Sein Einsteigen gegen David Wich auf Höhe der Mittellinie war übertrieben.
Die Gastgeber machten jetzt mehr Druck und vor der Pause erzielten sie zwei entscheidende Tore. Nach einer Ecke schoss Julian Ott aufs Tor. Lucas Köhler war als Letzter am Ball und traf zum 1:0 (37.). Das war der Dosenöffner. In der 45. Minute führten die Münchberger einen Freistoß schnell aus. Thorsten Lang leitete direkt auf Lucas Köhler und der traf humorlos ins obere rechte Dreieck zum 2:0-Pausenstand.
Münchberger Machtdemonstration
In der zweiten Halbzeit war es eine Demonstration der Gastgeber. Zunächst bekam FSV-Spieler Nicolas Wolf eine Zeitstrafe, als er Pascal Vuckov an der Außenlinie über die Klinge springen ließ. Torjäger Thorsten Lang nutzte die doppele Unterzahl zum 3:0 aus, als er im Strafraum den Torwart ausguckte und überlegt zum 3:0 einschob (52.). Das 4:0 resultierte aus einem Eigentor, als Drazen Misic eine Flanke von Lucas Köhler ins eigene Tor lenkte (70.). In der Schlussphase ergaben sich die Gäste ihrem Schicksal. Stefan Stumpf erkämpfte sich am Strafraum den Ball, wackelte die restliche Abwehr wie ein brasilianischer Sambatänzer gekonnt aus und schickte den Torwart ins falsche Eck zum 5:0 (82.). Den Schlusspunkt war dann wieder Torjäger Thorsten Lang vorbehalten, der mit einem Lupfer seinen 23. Saisontreffer markierte und den 6:0-Endstand sicherstellte. Der alleingelassene FSV-Torwart Thorben Hochmuth war erneut chancenlos.
Trainer Bächer schonte im zweiten Durchgang einigen Spieler und schöpfte sein komplettes Wechselkontingent aus. Denn nächstes Wochenende steht ein Doppelspieltag auf dem Programm, wenn es für die Münchberger am Ostersamstag zum SV Unterreichenbach geht und am Ostermontag die SG Quelle Fürth unter dem Rohrbühl kommt.
Spielbericht eingestellt am 24.03.2024 13:17 Uhr