Von Marco Galuska
Die offiziell 350 Zuschauer am Kronacher Wald dürften ihr Kommen am Samstagnachmittag letztlich doch nicht bereut haben, weil das Wetter wirklich zu einem Besuch des Sportplatzes nach der langen Winterpause eingeladen hatte. Kämpferisch konnte man beiden Teams auch keinen Vorwurf machen, aber es war eben mehr Kampf als Fußballkunst, die da auf einem freilich zu dieser Jahreszeit noch nicht leicht zu bespielenden Untergrund geboten wurde.
In der 12. Minute spiegelte sich eigentlich fast schon symptomatisch der Spielverlauf wider. Selten wie in dieser Szene lief die Kugel so gut über mehrere Stationen im Stadelner Spiel: Nach einem klugen Pass von Thomas Müller auf Marco Flora hatte dieser das Auge für den mitgelaufenen Thilo Abudo, der den Querpass vor dem Tor aber über das blanke Gehäuse setzte. Entsetzen nicht nur auf dem Rasen. Der FSV gab den Ton an, aber vieles blieb doch immer wieder Stückwerk, weil das Spiel allgemein zu fehlerbehaftet war. Über Boynügrioglu (13.), Weber (22.) und Höhenberger (35.) ergaben sich nur Halbchancen. Die Forchheimer tauchten auch nur äußerst selten im Stadelner Strafraum auf und musste Luis Beck (34.) ebenso verletzungsbedingt vor der Pause auswechseln wie die Gastgeber in der 43. Minute Lukas Zieglmeier, der nach einem Köhler-Freistoß beim Nachschussversuch im Strafraum zu Boden ging und passen musste.
Der zweite Durchgang wurde fußballerisch nicht besser, aber es tat sich etwas mehr. Zunächst versuchte es Jahn-Kapitän Patrick Hoffmann mit der Spitze, verzog aber aus dem Stand am rechten oberen Toreck vorbei (54.). Der erste Treffer ereignete sich nach genau einer Stunde, fand aber keinen Eintrag in die Spielstatistik, als der Ball eines Forchheimers durch das geöffnete Fenster in der Sprecherkabine landete. Ja, die Highlights waren sehr rar gesät, aber in der 72. Minute durfte der FSV-Anhang dann doch jubeln. Eine Freistoßflanke von halblinks fand den Kopf des aufgerückten Max Hering, SpVgg-Keeper Tom Bezold konnte noch gut parieren, war aber gegen den Nachschuss des eingewechselten Benjamin Papp machtlos. Dem 1:0 aus dem Nichts folgte aus Stadelner Sicht auch nicht mehr viel. Stattdessen überboten die Gäste in Minute 83 die dicke Chance der Stadelner aus der ersten Hälfte, als Fabian Hofmann gut über links freigespielt wurde und dessen Hereingabe bei Fabian Schwab landete, der ein unfreiwilliges Kunststück schaffte und den Ball aus drei Metern - eigentlich eine Formsache - noch drüberzuschießen. Fassungslosigkeit nicht nur auf dem Rasen.
Unnötig war dann die Ampelkarte, die sich Stadelns Kapitän Köhler in der 88. Minute nach Ballwegschlagens abholte. Weil es die Gastgeber dann nicht verstanden, eine eigentlich harmlose Ecke zu klären, konnte Mathias Rupp dann wirklich nicht mehr anders als aus zwei Metern die Kugel doch noch in die Maschen zu setzen (89.). Im direkt folgenden Disput zwischen FSV-Schlussmann Willert und Forchheims Tim Hofmann verdienten sich beide die Gelbe Karte, für den Gäste-Akteur war es die zweite des Spiels. Und nach 91 Minuten hatte der sehr gute Unparteiische Michael Sprenger dann auch genug und beendete eine Partie, die man auch nicht wirklich gesehen haben musste.
Spielbericht eingestellt am 09.03.2024 18:17 Uhr