Nach dem Sieg im Debüt für Jan Gräßel gegen die SpVgg Bayreuth 2 wollte der Baiersdorfer SV im Derby gegen Forchheim natürlich nachlegen. “Der Jahn hat schon eine gute Qualität. Das ist eine gute Mannschaft. Die Spieler sind an sich top, auch wenn momentan vielleicht ein bisschen Unruhe ist. Das müssen wir versuchen auszunutzen”, sagte Jan Gräßel und wollte gerne den zweiten Sieg in Serie einfahren. Aber auch die Gäste aus der Königsstadt wollten unbedingt den ersten Dreier nach Beginn der Restrunde einfahren. Man war im Lager der Forchheimer zuversichtlich, dass man nach der starken Leistungen in Münchberg wieder zurück in die Spur kehren und einen Sieg im Derby landen kann. So war alles angerichtet, als Schiedsrichter Maximilian Graf die Begegnung um 19 Uhr anpfiff.
Der heimische Patrick Schmidt (re.) im Zweikampf mit dem ballführenden Gästekapitän Timo Noppenberger.
Alexander Grober
Die Begegnung begann mit viel Ballbesitz für die Gäste von der SpVgg Jahn Forchheim. Die Mannen von Andi Mönius versuchten mit Ballbesitz-Fußball Schritt für Schritt nach vorne zu kommen und sich so früh Sicherheit in seinem Spiel zu verschaffen. In der Anfangsviertelstunde hatte man bereits einen halbherzigen Abschluss durch Patrick Hoffmann, der aber für Enis Izbudak im heimischen Tor vor keine Probleme stellte. Die Hausherren standen zunächst tief und wollten über gezieltes Umschaltspiel zum Erfolg kommen. Dies sollte zunächst nicht gelingen, denn Torchancen waren für den BSV Mangelware. Man kam zwar das ein oder andere Mal gut nach vorne, doch zwingend war dies nicht. Auf der anderen Seite stand die Gräßel-Elf defensiv sehr gut und ließ den Forchheimern keinerlei Platz für deren Offensivmannen. Nach guten 25 Minuten dann zwei Halbchancen für die Gäste, doch Nico Geyers (24.) und Patrick Hoffmanns (26.) Abschluss waren jeweils zu ungefährlich. Zwingende Chancen auf beiden Seiten waren in der ersten Halbzeit Mangelware, ehe Benedikt Kühn in der 35. Minute eine gute Szene hatte. Er tauchte alleine vor BSV-Keeper Enis Izbudak auf, schloss aber zu unplatziert ab, sodass die Möglichkeit schnell verpuffte. Wenig später dann die Schlüsselszene des Spiels: BSV-Keeper Enis Izbudak stand erneut im Mittelpunkt der Geschehnisse. Nachdem er sich schon zuvor mit Jahn-Kapitän Timo Noppenberger bei einem Eckball etwas uneinig war, ließ er sich abseits des Geschehens wohl zu einem Nachtreten verleiten. Schiedsrichterassistent David Kern nahm dies als eine der wenigen Personen auf dem Sportgelände in Baiersdorf wahr und gab dem Unparteiischen ein Zeichen. Dieser unterband das Spielgeschehen, das zu dem Zeitpunkt wieder in der Jahn-Hälfte stattgefunden hatte, zeigte Enis Izbudak die Rote Karte und gab Elfmeter. Damit war auch für Sebastian Fischer Feierabend, als für ihn der Jugendkeeper Ben Richter zwischen die Pfosten kam. Den Elfmeter konnte Fabian Hofmann souverän zur Forchheimer Führung verwandeln, die zu diesem Zeitpunkt im Spiel nicht unverdient war nach verbesserter Phase der Forchheimer. Zu Beginn war Baiersdorf ebenfalls gut im Spiel, als dann ab der 25. Minute der Gast aus der Königsstadt immer stärker wurde. In der Nachspielzeit hatte Patrick Hoffmann für die Mönius-Elf noch einen Abschluss, der aber ebenfalls zu harmlos war. So ging es mit einem 0:1 in die Pause.
Pascal Benes (li.) im Duell mit dem heimischen Andre Rosic um den Ball.
Alexander Grober
Zu Beginn des zweiten Durchgangs zeigten sich die Gastgeber etwas verbessert, wussten aber weiterhin kein Mittel gegen einen kompakten Jahn-Abwehrriegel. Die erste Chance hatten aber die Gäste durch Tim Hofmann. Sein Abschluss aus halbrechter Position von der Strafraumkante schrammte knapp am langen Pfosten vorbei. Der Jahn ging im eigenen Spielaufbau in der Anfangsphase recht unkonzentriert zu Werke, was aber der BSV ebenfalls nicht zu nutzen wusste. Keine zwingende Chance spielte sich die Gräßel-Elf heraus, auf der anderen Seite war Forchheim bei Standards zunehmend gefährlich. So auch in der 61. Minute, als Tim Hofmanns Freistoß aus 25 Metern von BSV-Schlussmann Ben Richter entschärft werden konnte. Vier Minuten später dann eine strittige Szene auf der anderen Seite, als Baiersdorfs Kapitän Rzonsa durchgebrochen war und von Tim Hofmann wohl als letzter Mann zu Boden gebracht wurde. Schiedsrichter Maximilian Graf ließ diese Szene aber zum Entsetzen der Gastgeber weiterlaufen, die man durchaus hätte ahnden können. Auf der anderen Seite hätte Nico Geyer fast auf 0:2 erhöht, doch sein Abschluss aus zentraler Position stellte Ben Richter vor keine Probleme. So blieb das Spiel beim knappen Vorsprung für den Jahn bis zum Ende spannend, da die Gäste es in der zweiten Halbzeit versäumten, den Sack zuzumachen. Zehn Minuten vor dem Ende scheiterte Simon Kreisel aus kurzer Entfernung nach Querpass von Fabian Schwab erneut am starken Ben Richter, der seine Farben im Spiel hielt. In der Schlussphase warfen die Baiersdorfer zwar nochmal alles in die Waagschale, doch die Forchheimer Verteidigung stand an diesem Abend und ließ keine Torchance für die Platzherren zu. So endete ein spannendes und enges Derby im Baiersdorfer Sportzentrum mit einem knappen 0:1-Auswärtssieg, der aufgrund der Chancenverhältnisse nicht ganz unverdient war.
Forchheims Nico Geyer (re.) unter Bedrängnis von Baiersdorfs Denzel Schwaiger.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 20.03.2024 23:21 Uhr