Von Marco Galuska
Im Ergebnis war das Fürther Derby eine enge Angelegenheit. Am verdienten Sieg der Stadelner, die dadurch ihre Herbstmeisterschaft perfekt machten, gab es keine Zweifel, doch musste der FSV dann durchatmen, dass ein exorbitanter Chancenwucher nicht durch die SG Quelle noch bestraft wurden, einzelne Großchance dazu waren auch für die Gäste vorhanden.
Doch der Reihe nach. Nach zwölf Minuten hatte Tim Reischl die erste große Möglichkeit der Partie, vergab aber frei vor FSV-Schlussmann Wagner. Im Gegenangriff trat dann Ruhrseitz an einer Linksflanke in bester Position vorbei. Keine zwei Minuten später brachte wieder Leon Müller von links den Ball mustergültig ins Zentrum und diesmal vollstreckte Ruhrseitz humorlos zum 1:0. In der Folgezeit legte sich Stadeln die Quelle einige Mal zurecht. Die Dambacher fanden überhaupt keinen Zugriff mehr aufs Spiel und die Hausherren marschierten mehrere Male frei aufs Tor zu. So hätte der starke, aber unglückliche Weber das 2:0 machen müssen, als er komplett frei auf Skowronek zulief, aber drüber schoss (22.). Ruhrseitz spielte sogar noch den Keeper aus, schlug noch einen Haken und scheiterte an der Abwehrgrätsche von Riegel auf der Linie (35.). Bei einer Weber-Flanke verpasste erneut Ruhrseitz die überfällige Erhöhung bis zum Pausenstand (37.). Die Gäste sorgten nur durch eine aufs Tor gezogene Freistoßflanke von Reinholz (41.) für ein wenig Gefahr, traten aber vor der Pause nicht wie ein Team auf, das um jeden Zähler im Abstiegskampf fighten würde.
Immerhin die Dambacher kamen verbessert aus der Kabine und hätten dann eine fahrlässige Verteidigung der Stadelner bestrafen müssen, als Reischl perfekt für Kulabas auflegte, der Routinier aber ungewohnt die Hundertprozentige versiebte und den Ball über das Tor setzte (49.). Im Gegenzug brannte es im Quelle-Strafraum wieder: Dass es für Ruhrseitz keinen Elfmeter gab, obwohl diesem im Zweikampf der Schuh ausgezogen wurde, war Glück für die Gäste, bei denen Keeper Skoworonek anschließend aufmerksam gegen Köstler parierte. Nach einer Freistoß-Hereingabe von Weber verteidigte die Quelle gegen Köstler dann schlecht, was das 2:0 zur Folge hatte (64.). Die Vitale-Elf musste spätestens danach mehr tun und hatte auch ihre beste Phase. Angermeier setzte einen Kopfball aus aussichtsreicher Position daneben (67.). Der frisch eingewechselte Meyer machte es dann besser, als er eine Angermeier-Flanke mit guten Timing einnickte - 2:1. Doch gefährlich wurde es danach nur noch vor dem Quelle-Tor. Nach überragender Vorarbeit von Weber und Zuspiel von Ruhrseitz spielte auch Boynügrioglu den Schlussmann schon aus, brachte den Ball aber nicht am auf der Linie rettenden Angermeier vorbei (82.). Die letzte Fahrkarte des Tages schoss dann Weber frei vor dem Tor, der dieses erneut verfehlte (90.). Außer einer überflüssigen Ampelkarte gegen Reischl passierte in der Nachspielzeit nichts mehr.
Stadeln ist Herbstmeister und könnte auch länger oben bleiben, wenn man die Abschlussschwäche in den Griff bekommt. Die Quelle wird sich nicht mehr allzu viele Auftritte wie im ersten Durchgang genehmigen können, wenn man aus dem Abstiegskampf herauskommen möchte.
Spielbericht eingestellt am 21.10.2023 17:57 Uhr