Angriffslustig präsentierte sich Heimtrainer Rene Ebert vor dem Spiel. “Wir schießen heute Tore, weil wir gewinnen werden”, war sich der Übungsleiter siegessicher. Allerdings musste Ebert auf seinen spielenden Co-Trainer Sebastian Lindner verzichten, der zwar offiziell auf der Bank saß, aber wegen einer Gehirnerschütterung nicht spielen konnte. Dafür begann Sommerneuzugang Jens Wartenfelser und sollte über den linken Flügel für Druck sorgen. Die beiden ehemaligen Brucker Tim Basener und Felix Lengenfelder fanden sich allerdings zu Beginn erst einmal auf der Bank wieder. Dafür spielten mit Adem Selmani und Michael Krämer zwei ehemalige Brucker von Beginn an. Bei den Gästen vertraute Trainer Thomas Roka auf seine eingespielte Viererkette und ließ damit Pascal Tischler und Sebastian Zillig weiter auf der Bank. “Wir haben erst zwei Gegentreffer bekommen und eins davon war ein Elfmeter. Warum sollten wir etwas ändern”, sagte der Übungsleiter und wollte mit seiner defensiven Grundordnung den guten Saisonstart weiter ausbauen.
Oft half den Baiersdorfern wie hier Marco Joachim an Patrick Tischler nur ein Foul.
Sebastian Baumann
Der FSV-Express überrollte die Hausherren in der ersten Halbzeit. Die Krenkicker hatten dabei Glück, dass die Gäste viel zu verschwenderisch mit ihren Chancen umgingen. Bereits nach fünf Minuten hätte es 2:0 für Bruck stehen können. Erst wartete Nikola Milovski zu lange und wurde dann geblockt, eine Spielszene später scheiterte David Dujmovic freistehend am Keeper. Danach tankte sich Anton Gnerlich fein am Flügel durch und spielte den Ball in die Mitte. Über Umwege kam die Kugel zurück, doch der Schuss von Gnerlich verfehlte das leere Tor. Allerdings hätte ein Treffer aufgrund von Abseits nicht gezählt. Bis auf einen Konter über Marco Joachim, der das Tor knapp verfehlte, gab es kaum Entlastung der Krenkicker. Als dann Sasa Visnjic mit einem Fernschuss knapp über das Tor schoss, roch es wieder auf der anderen Seite nach einem Tor, das eine Minute später fiel. Wieder war es der auffällige Nikola Milovski, der die Abwehr narrte und auf Anton Gnerlich zurücklegte. Der Außenverteidiger wollte schießen, und passte versehentlich zu Cankut Civelek, der alleine vor dem Kasten überlegt einschob. Danach gönnte sich Bruck eine kleine Pause und wollte danach den Ball in den Kasten tragen. Dennoch hätte der FSV den zweiten Treffer machen müssen. Nach einer feinen Milovski-Vorlage wurde Civelek geblockt, danach scheiterte der Vorlagengeber am Schlussmann, der auch beim Nachschuss von Ahmet Slama auf dem Posten war.
Nicolas Wolf klaut Jens Wartenfelser (vorne) den Ball.
Sebastian Baumann
Die zweite Halbzeit war komplett anders, weil Bruck auf einmal in den Verwaltungsmodus wechselte. Allerdings hatte der FSV gleich eine vorzügliche Chance, als Ahmet Slama mit einem Kopfball an der Blitzreaktion vom Hüter scheiterte. Danach kam erst durch den Wechsel von Tim Basener frischen Wind ins Baiersdorfer Spiel, die fortan deutlich gefährlicher wirkten. Der Einwechselspieler war es dann auch, der mit einem feinen Pass in die Tiefe Christian Rzonsa einsetzte, der die Brucker trocken ins linke untere Eck schockte. Eine Minute später gab es erneut einen weiten Ball auf Marco Joachim. Keeper Agyekum war unsicher, ob er rausgehen oder stehen bleiben sollte und stand im Halbfeld. Der Lupfer vom angreifenden Vize-Kapitän der Krenkicker konnte er dann aber problemlos pflücken. Jetzt endlich reagierte der Gast wieder. Die Flanke von Malik Pankey konnte Enis Izbudak gerade noch fischen, danach wurde ein Brucker im Strafraum umgeräumt. Referee Wagner ließ aber weiterspielen. Jetzt hatte Bruck wieder Oberwasser und probierte sich mit Fernschüssen, die aber deutlich ihr Ziel verfehlten. In der Schlussphase wurde es wieder turbulent. Erst verweigerte der Referee den Bruckern erneut einen möglichen Elfmeter, dann wurde Malik Pankey stockvoll vor dem Strafraum umgeräumt, bekam aber erneut keinen Freistoß. Auf der Gegenseite hatte Jens Wartenfelser zweimal die Möglichkeit abzuziehen, tat dies aber nicht, sondern spielte den Ball weiter.
Michael Krämer klärt den Kopfball gegen Ahmed Slama.
Sebastian Baumann
Aus Brucker Sicht war die Punkteteilung sehr ärgerlich, schließlich hatte der FSV alles 60 Minuten im Griff. "Ich bin trotzdem zufrieden, weil wir diese Saison sehr konstant spielen", sagte Thomas Roka nach dem Spiel. "Daheim gewinnen, auswärts punkten, dann bleiben wir vorne dabei". Die Hausherren konnten sich hingegen freuen. "Wir haben in der Halbzeit umgestellt, dann hat der FSV nicht mehr so viel Zugriff gehabt", sagte Trainer René Ebert, dem freilich die erste Halbzeit seiner Mannschaft im Magen lag, in der der BSV viel zu passiv war.
Spielbericht eingestellt am 05.08.2023 18:42 Uhr