Im dritten Anlauf fand das Duell zwischen den Pumas und den Vorwärts-Kickern jetzt endlich statt. Im Winter war das Spiel zweimal abgesagt worden, obwohl die beiden Vereine Hin- und Rückspiel sogar getauscht hatten. “Wir hätten wieder nicht bei uns spielen können, weil jetzt wieder Schnee liegt. Deswegen bin ich froh, dass wir jetzt hier am Kunstrasen spielen können”, freute sich Gästetrainer Andreas Lang über das Spiel, musste aber auf seinen Neuzugang und Torjäger Ertac Tonkac verzichten. "Wir haben jetzt zwei Spiele gegen Mannschaften hinter uns, mit Röslau und Seligenporten, die wir erfolgreich bestreiten und in denen wir den Abstand nach unten zumindest halten wollen", gab Heimtrainer Jakob Karches vor dem Spiel die Marschrichtung vor. Deswegen könnte Karches auch mit einem Unentschieden gegen Vorwärts leben. "Ich will aber jedes Spiel gewinnen und das gegen Röslau natürlich auch. Außerdem haben wir aus dem Hinspiel noch etwas gut zu machen." Der Spielertrainer saß wie vor dem Spiel angekündigt nur auf der Bank und Winterneuzugang Josef Schumacher begann im Sturmzentrum.
Kaan Gezer setzt sich gegen Philipp Denk (li.) und Marco Amling durch.
Sebastian Baumann
Beide Mannschaften versteckten sich von Beginn an nicht, hatten aber eine komplette andere Spielanlage. Die Pumas drückten von Beginn an nach vorne und versuchten sich Chancen herauszuspielen, die Gäste wollten Nadelstiche setzten. Nach einem ersten Schuss von Röslau hatte Eric Stübing die größte Chance in der Anfangsphase. Der Kapitän kam nach einem zu kurz abgewehrten Thomann-Standard zum Schuss, wuchtete das Spielgerät aber aus zehn Metern auch deutlich über den Kasten. Schon zuvor hatte der FCH sein Offensivpotenzial aufblitzen lassen, machte aber meist beim letzten Ball die falschen Entscheidungen. Die Gäste hatten dementsprechend alles im Griff und konterten. Beim ersten war es der auffällige Mustafa Onarici, der nach einem schönen Solo gerade noch geblockt wurde, danach klingelte es aber im Puma-Kasten. Nach einem unnötigen Ballverlust im Zentrum schaltete Tobias Benkert am schnellsten und bediente Julian Ponader, der traumhaft mit einem Schlenzer ins rechte obere Eck traf. Das spielte der Lang-Elf natürlich in die Karten. Schumachers Kopfball war danach genauso harmlos, wie ein Schuss von Michael Thomann aus spitzem Winkel. Auch wenn Herzogenaurach weiter tonangebend war, hatte Röslau die besseren Szenen. Sebastian Knoblauchs Schuss war aber zu zentral, zuvor hatte erneut Ponader ein schönes Solo im Repertoire, wurde aber im letzten Moment abgedrängt. Die Pumas hatten noch eine schöne Gelegenheit durch Michael Thomann, der nach einer feinen Kombination zum Schuss kam, aber den Torwart aus Nahdistanz vor keine große Herausforderung stellte.
Einer der Auffälligsten und immer vorwärts: Mustafa Onarici.
Sebastian Baumann
Nach der Halbzeitpause kam Vorwärts besser aus der Kabine und hatte offensive Szenen. Erst in Form von Ecken, die aber allesamt ungefährlich waren, und dann durch den zweiten Treffer. Wieder war es Mustafa Onarici, der eigentlich selber hätte abziehen müssen, aber auf Julian Ponader abgab. Der Offensivmann schoss aus spitzem Winkel und fand doch das Tor zum umjubelten 2:0 aus Sicht der Oberfranken. Damit war den Pumas so ziemlich der Stecker gezogen. Zwar versuchte es der FC Herzogenaurach danach den Anschlusstreffer zu erzielen, war aber meist viel zu hektisch. Bezeichnend eine Szene als der eingewechselte Kevin Rockwell frei durch gewesen wäre, aber der Ball eben nicht in den Fuß, sondern an das Bein des Angreifers ging. Nach einer knappen Stunde war es immerhin ein Schuss von Josef Schumacher, der knapp am Kasten vorbeiging. Der gleiche Spieler wollte eine Szene vorher einen Elfmeter, den der Referee aber zu Recht verweigerte. Danach wurde es hitzig. Kevin Rockwell foulte im Mittelkreis seinen Gegenspieler, Julian Ponader revanchierte sich mit einem Schubser, der zu einer Rudelbildung führte. Aus der Entfernung sah das Foul gar nicht so wild aus, dennoch gab der Schiedsrichter dem Übeltäter eine Zeitstrafe und beorderte auch den schubsenden Doppeltorschützen für zehn Minuten auf die Bank. Jetzt wechselten sich die kleineren und größeren Fouls ab und führten zu Karten. Fußball gespielt wurde auch noch. Matthias Christmann versuchte sich binnen zehn Minuten mit zwei Fernschüssen, danach hätte der dritte Gästetreffer fallen müssen. Erneut war es Mustafa Onarici, der eigentlich hätte schießen müssen und erneut ablegte. Dieses Mal war es aber Kaan Gezer, dessen Schuss Keeper Lösch halten musste. Der Puma-Schlussmann stand keine zwei Minuten später wieder im Blockfeld als Felix Schmidt vor ihm auftauchte. Weit vor dem Kasten foulte der Schlussmann seinen Gegenspieler, der aber noch über Lösch lupfen konnte. Julian Ponader kam zum Schluss an den Ball und brachte dann das Kunststück fertig aus zwei Metern über den leeren Kasten zu semmeln. Auf der Gegenseite flexte Kapitän Tobias Benker, der schon Gelb hatte, dann seinen Gegenspieler um, sah auch Gelb, aber eben nicht Gelb-Rot. Eine kuriose Szene, die zu dem Spiel irgendwie passte. Herzogenaurach drückte weiter, Röslau um Keeper Sebastian Blechschmidt verteidigte aber alles sehr gut weg, bis in die fünfte Minute der Nachspielzeit. Eric Stübing war es, der mit viel Wut im Bauch einen direkten Freistoß aus knapp 20 Metern unter die Latte nagelte zum Endstand von 1:2.
Julian Ponader war mit zwei Treffern der Matchwinner der Gäste. Hier schlenzt er zum 0:1 ein.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 26.02.2023 17:51 Uhr