Von Onetz
„Wir mussten ein dickes Brett bohren, um als Sieger vom Platz zu gehen“, gestand ein sichtlich erleichterter Florian Schlicker, Trainer des 1. SC Feucht, nach dem Schlusspfiff. Derweil rang sein Kollege Andreas Lang völlig enttäuscht nach den richtigen Worten. Soeben hatte sein Team, der SV Mitterteich, nach einem beherzten Kampf gegen den haushohen Favoriten 1. SC Feucht mit 0:3 (0:0) verloren. Die Entscheidung fiel in den letzten Minuten einer ordentlichen Landesligabegegnung.
SV-Coach Andreas Lang hatte vor der Begegnung gegen den ungeschlagenen Tabellenzweiten personell nicht unbedingt die Qual der Wahl. Ihm fehlte aus verschiedenen Gründen fest eine komplette Mannschaft. Aber seine Rumpfelf bot den Gästen über die gesamte Partie einen offenen Schlagabtausch. „Respekt vor dieser Leistung“, sparte Lang nicht mit Lob. „Ich kann den Spielern keinen Vorwurf machen, denn sie haben jederzeit gut mitgehalten. Leider haben wir die Einladungen der Gäste zum Toreschießen nicht angenommen. Es fehlte ganz einfach die Cleverness vor dem Tor.“
Vom Anpfiff weg übernahmen die Mittelfranken das Kommando und legten los wie die Feuerwehr. Geschickt ließen sie Ball und Gegner laufen, aber am Strafraum waren sie mit ihrem Latein am Ende. Aber das lag auch an der bestens eingestellten heimischen Abwehrrreihe. Nur einmal entschärfte im ersten Abschnitt SV-Keeper Scharnagl mit einer Glanzparade einen Rückstand. Auf der Gegenseite vergaben die Hausherren zwei Möglichkeiten. Sebastian Bilz zögerte zu lange, so dass SC-Torwart Andreas Sponsel retten konnte. Das wohl „dickste Brett“ im ersten Abschnitt vergab Nico Stark. Marco Kießling setzte sich energisch durch, bediente Stark, der alleine vor dem gegnerischen Torwart das Leder unbedrängt über die Latte schoss.
So kam es, wie es kommen musste: Fünf Minuten nach der Pause verteidigten die Hausherren nicht konsequent genug, die Flanke von rechts brauchte der völlig allein gelassene Stephan König nur über die Linie zu drücken. Aber die Stiftländer ließen sich nicht beirren und hielten dagegen. Einen Fehler von SC-Torwart Andreas Sponsel konnte erneut Stark nicht nutzen. Kurz darauf scheiterte Jonas Federer erneut an Sponsel, auch den Abpraller brachte er aus zu spitzem Winkel nicht im Kasten unter.
Die Zuschauer hatten durchaus das Gefühl, dass noch etwas für die Hausherren gehen könnte. Aber in der Schlussphase nutzten die Mittelfranken erneut zwei Fehler im SV-Abwehrverhalten und kamen schließlich zum doch noch klaren Sieg. „Die Mannschaft hatalle meine Vorgaben konsequent umgesetzt und war gut auf den Gegner eingestellt. Aber dafür können wir uns nichts kaufen“, sagte Lang. Sprach's und schlich völlig bedient in die Kabine.
Spielbericht eingestellt am 19.08.2019 08:32 Uhr