Von infranken.de
Starker Auftritt ohne den verdienten Lohn: Dem FC Coburg war bei Meisterschaftsanwärter TSV Neudrossenfeld buchstäblich kurz vor einem Punktgewinn, doch der Favorit behielt hauchdünn mit 2:1 die Oberhand. Die Coburger ließen sich durch ihre großen Personalsorgen - es fehlten Eric Heinze, Daniel Alles, Fabian Carl, Davide Dilauro, Jannik Schmidt und Lukas Mosert, Daniel Sam war aufgrund Krankheit nur bedingt einsatzfähig - nicht beirren, und präsentierten sich mannschaftlich geschlossen, lauf- und kampfstark.
Doch am Ende hatte Neudrossenfeld das Quäntchen mehr Spielglück, und so standen die Vestekicker am Ende mit leeren Händen da. Bei einem Punkt Vorsprung auf den ersten Relegationsrang bleibt die Lage für den FCC mithin prekär.
Coach Lars Scheler schickte seine blutjunge Elf, bei der U19-Talent Ricardo König sein Startelfdebüt gab, mit einer tiefen Grundordnung ins Rennen. Fast erwartungsgemäß musste sich der neu formierte FCC in den ersten 20 Minuten sortieren, was die cleveren Hausherren effektiv ausnutzen: Nachdem Sebastian Lattermann noch knapp verzogen hatte (8.) und Richard Schneider im Eins-gegen-eins an FCC-Torsteher Oleksandr Churilov gescheitert war (11.), sorgte Schneider mit einem Traumschlenzer ins Tordreieck nach Churilovs Ecken-Faustabwehr für die zu diesem Zeitpunkt verdiente TSV-Führung (16.). Aber Coburg kam immer besser in die Partie und durch Adrian Guhling - der aus acht Metern verzog (35.) - noch vor der Pause zu einer dicken Ausgleichsmöglichkeit.
König trifft bei Startelf-Debüt
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel dann das 1:1 für den FCC. Der überzeugende Youngster König ließ einen Gegenspieler stehen, und sein Schuss aus 18 Metern halblinker Position fand abgefälscht den Weg in die TSV-Maschen (49.). Die Vestekicker agierten weiter auf Augenhöhe, aber die eine entscheidende Szene hatte die Heimelf: Sie kombinierte sich durch das linke Mittelfeld, und der eingewechselte Sascha Engelhardt vollstreckte humorlos zum 2:1 (70.). Coburg gab sich nicht geschlagen und hatte durch Kapitän Sertan Sener, Tevin McCullough und Rene Knie gefährliche Szenen.
Nachdem Lattermann die Entscheidung frei stehend vor Churilov vergeben hatte (90.+1), war es FCC-Verteidiger Leonhard Scheler, der in der letzten Minute der Nachspielzeit die Großchance zum neuerlichen Ausgleich hatte: Der Heimkeeper war bereits per Kopf überlupft, doch der Ex-Coburger Carsten Hahn konnte fast auf der Torlinie retten.
Angesichts dieses Spielverlaufs überraschte das Statement von Neudrossenfelds Trainer Werner Thomas etwas, der "einen hochverdienten Sieg" seiner Mannschaft gesehen haben wollte, allerdings auch einräumte, man habe "endlich wieder das nötige Glück gehabt".
FCC-Coach Scheler war naturgemäß nicht mit Fortuna, aber mit der Leistung seiner Mannen im Reinen: "Die Jungs haben das hervorragend gemacht. Es hat etwas gedauert, bis die Abläufe gepasst haben, aber ab Minute 20 waren wir richtig gut drin im Spiel. Schade, dass wir uns nicht belohnt haben."
Spielbericht eingestellt am 18.04.2019 11:59 Uhr