Von Vorwärts
Es war der Tag des Sebastian Hermann. Mit seinen drei Toren besiegte er den Baiersdorfer SV praktisch im Alleingang und bescherte den Röslauern den vierten Sieg in Folge. Das Saisonzwischenziel - 30 Punkte bis zur Winterpause - ist damit bereits vor den beiden abschließenden Spielen am Samstag in Memmelsdorf und daheim gegen den TSV Nürnberg-Buch (24. November) erreicht.
Die Gastgeber erwischten einen Start nach Maß. Schon in der zweiten Minute zwang Ertac Tonka den Baiersdorfer Torhüter zu einer Glanzparade. Aber nur zwei Minuten später war Christopher Teuber das erste Mal geschlagen: Mahsun Deniz drang energisch in den Strafraum ein, legte den Ball zu Sebastian Hermann quer, und der hatte keine Mühe, das Leder im Tor unterzubringen. Röslau machte weiter Druck, die Gäste wirkten geschockt. Nur allmählich konnten sie sich von der Röslauer Umklammerung befreien, setzten den einen oder anderen gefährlichen Konter, ohne aber richtig gefährlich vor das Tor der Gastgeber zu kommen. Eine Standardsituation führte zur beruhigenden Röslauer 2:0-Führung: Nach einer Ecke von Tobias Benker setzte Hermann zu einem platzierten Kopfball an - 2:0.
Anders als in den zurückliegenden Partien war die Vorwärts-Elf auch nach der Pause sofort hellwach. Der erste Angriff führte gleich zum 3:0. Wieder war Hermann nach einem von Benker getretenen Eckball zur Stelle. Er zog aus zehn Metern ab - vom Innenpfosten sprang der Ball ins Tor. Für den 28-Jährigen war es bereits der achte Treffer in den zurückliegenden vier Spielen.
"Wir haben den Einstieg in die erste und zweite Hälfte komplett verschlafen", ärgerte sich der Baiersdorfer Trainer Thomas Luckner über das Defensivverhalten seiner Mannen. "Dann läufst du nur noch hinterher." Dass die Gäste auf fünf Stammkräfte verzichten mussten, wollte Luckner nicht als Entschuldigung gelten lassen. "Keine Frage, Röslau hat dieses Spiel absolut verdient gewonnen". Lautete sein abschließendes Fazit.
In der Tat. Allerdings ließen die Gastgeber im Gefühl des sicheren Sieges Mitte der zweiten Halbzeit die Zügel schleifen. Trainer Ali Sener formulierte es so: "Wir haben nach dem 3:0 das Spielen eingestellt und Baiersdorf durch blöde Fehler zurückgeholt." Ein solcher Fehler führte nach einem Eckball zum 3:1. Schon zuvor hatten die Röslauer den Gästen zwei Mal den Ball regelrecht einschussbereit aufgelegt. So in der 74. Minute, als der Baiersdorfer Jonas Lin aus zwölf Metern das Kunststück fertigbrachte, am leeren Röslauer Tor vorbeizuschießen.
Unterm Strich war es freilich ein hochverdienter Röslauer Sieg. "Eigentlich hätten wir schon nach zehn Minuten 3:0 führen müssen", blickte Sener nochmals auf die starke Anfangsphase zurück und freute sich über die 30 Punkte nach 20 Spieltagen: "Wenn uns das vor der Saison einer gesagt hätte..."
Spielbericht eingestellt am 12.11.2018 08:27 Uhr