19 aus 7 gegen 15 aus 7. Erzielte Punktausbeute aus Anzahl der Begegnungen. Mit dem FSV Erlangen-Bruck und dem ASV Vach trafen also zwei absolut "heiße" Teams aufeinander. In der Tabelle trennten die beiden Nachbarn immerhin fünf Zähler, so dass die Heimelf die große Chance hatte, einen Konkurrenten um die vordersten Plätze zumindest auf mittlere Sicht abzuhängen. Bis auf Kapitän Napolitano, Foth und Wiesenmayer hatte Trainer Normann Wagner alles an Bord, was Rang und Namen hat. Bei den Gästen konnte einzig Torwart Beck aus familiären Gründen nicht anwesend sein, dafür durfte Allerdissen nach mehr als zwei Monaten mal wieder ran.
Thomas Wilke auf der Suche nach einer Anspielstation. Richard Vidal-Camejo wittert seine Chance, noch in den Zweikampf zu kommen.
Rene Hoffmann
Beide Teams ließen vom Anpfiff weg erkennen, dass sie gerade keine Krise durchmachen. Breite Brust hüben wie drüben. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase nahmen die Brucker das Heft des Handelns in die Hand, während die Gäste fast ausschließlich nur reagierten. Dieser Umstand hatte ein Hauptursache in Form einer deutlichen körperlichen Überlegenheit im zentralen Mittelfeld. Die Herren Lunz, Schulze-Zachau und Jäckel hatten die "Bubis" Leibel, Hufnagel und Strohmer absolut im Griff. Nahezu alle Angriffe der Heimmannschaft liefen über die rechte Angriffsseite, vor allem der pfeilschnelle Fischer war teils auch von mehreren Gegenspielern nicht zu bändigen. Aber außer einem Lattenknaller von Kapitän Lunz nach Ablage von Jäckel (21.) hatten die Brucker nix wirklich Gefährliches anzubieten. Zehn Minuten vor der Pause probierte es Fischer mal aus der Distanz, aber sein Strich ging knapp über das Gehäuse. Bis zur 42. Minute stand das Bollwerk um die beiden Abwehrrecken Leikam und Mirschberger wie eine Eins, ehe Fischer (wer sonst?) über rechts in den Strafraum eindrang und sein Querpass diesmal sogar einen Mitspieler fand. Bantak wurde am langen Pfosten sträflich vernachlässigt und er bedankte sich für die klasse Vorarbeit von Fischer mit dem verdienten Führungstreffer für seine Farben. Von den Gästen war außer dem ein oder anderen gelungenen Ansatz von Garcia oder Krapfenbauer offensiv gar nix zu notieren.
Kein Duell auf (körperlicher) Augenhöhe waren die Zweikämpfe zwischen Tom Jäckel und dem deutlich unterlegenen Kai Hufnagel.
Rene Hoffmann
Gäste-Trainer Norbert Hofmann ersetzte in der Pause den bulligen Stoßstürmer Vidal gegen den quirligen und spielstarken Bölük. Auf den ersten Blick nicht sonderlich nachvollziehbar, einen der weniger Spieler in seinem Kader, der körperlich dagegenhalten kann, gegen einen weiteren Akteur geringer Statur auszutauschen. Doch schon nach einer Minute zeigte sich, dass ihm dadurch ein genialer Schachzug gelungen war. Denn mit seinem zweiten Ballkontakt (der erste war der Anstoß nach Wiederbeginn) verwandelte Bölük ein Zuspiel von Garcia mit einem platzierten Flachschuss aus 16 Metern zum Ausgleich. Vier Minuten später fast das erneute Führungstor für den FSV. Fischer startete wieder von rechts ein Solo, welches aber diesmal an der Fußabwehr von Keeper Allerdissen endete. Beim darauffolgenden Eckball hatte der Schlussmann beim Versuch von Schulze-Zachau wieder die Haxen dazwischen (50./51.). Das gleiche Szenario ereignete sich acht Minuten später nochmals, diesmal jedoch mit einer guten Kontermöglichkeit im Anschluss. Krapfenbauer hatte sich gut gegen Basener durchgesetzt, wurde beim Abschluss jedoch von Kopp noch entscheidend gestört, so dass Hofmann keine Probleme hatte. Wie sich in den folgenden Minuten herausstellen sollte, hatten die Gastgeber diesen Verlauf der zweiten Halbzeit so nicht in ihrem Matchplan stehen und verloren doch etwas den Faden. Die Gäste wurden nun auch nach vorne etwas mutiger, was aber auf der anderen Seite die Gefahr in sich barg, in einen Konter der schnellen Fischer und Seybold zu laufen. Doch die nächste gute Möichkeit für Bruck entsprang wieder einer Ecke von Lunz, nach der Jäckel mit einem gefährichen Kopfballaufsetzer zur Stelle war, den Allerdissen jedoch klasse um den Pfosten lenken konnte. Das war der Beginn der Schlussviertelstunde und es zeichnete sich ab, dass nur noch ein Lucky-Punch die Entscheidung bringen konnte. Auf dem (schwächeren rechten) Fuß hatte ihn Lunz zehn Minuten vor dem Ende, doch sein Schuss konnte zur Ecke abgefälscht werden. Fünf Minuten später kam es zur einzig strittigen Szene der gesamten Partie, als der soeben eingewechselte Hinrichs am Strafraumeck zu Fall kam und alle Brucker vehement einen Strafstoß forderten. Schiri Ehwald und sein ebenfalls gut postierter Linesman waren sich jedoch scheinbar nicht so sicher und ließen die Partie weiterlaufen. So war der Schlussakkord den Gästen vorbehalten, die in der ersten und auch einzigen Minute der Nachspielzeit zum äußerst glücklichen Dreier kamen. Strohmer trieb den Ball nach vorne, steckte auf den eingewechselten Küffner durch, der nach Doppelpass mit Bölük die Kugel unhaltbar für Hofmann im Tor unterbringen konnte.
Daniel Krapfenbauer mit der guten Einschussmöglichkeit, nachdem er Tim Basener schon ausgespielt hat. Doch Christian Kopp (Nr. 4) kann ihn noch entscheidend stören.
Rene Hoffmann
Kollektive Jubalarie auf der einen Seite, Fassungslosigkeit auf der anderen. Die schöne Serie der Erlanger jäh gestoppt in letzter Sekunde von einer Vacher Mannschaft, die aufgrund der Leistungssteigerung nach dem Wechsel durchaus etwas Zählbares verdient hatte. Der FSV Bruck hat nächste Woche das äußerst unangenehme Auswärtsspiel in Kasendorf vor der Brust, bei dem man eigentliche nur verlieren kann. Die Vacher haben im Heimspiel gegen den ASV Pegnitz die Chance, die ihrige Serie weiter auszubauen und so auch weiterhin im Kampf um zumindest Rang 2 ein Wörtchen mitzureden.
Spielbericht eingestellt am 06.11.2016 20:55 Uhr