Bereits im ersten Saisondrittel wurde deutlich, dass sich die benachbarten Landesligisten auf den Abstiegskampf konzentrieren müssen. Dabei stand die Heimelf nach vier Niederlagen in Serie besonders unter Druck, konnte aber zumindest wieder auf die Urlauber Kevin Winter und Pascal Spindler zurückgreifen, die zunächst auf der Bank Platz nehmen. Auch für die Röslauer gab es in dieser Serie schon mehrere Rückschläge und die Tatsache, dass der erkrankte Abwehrstratege Jaroslav Smeha und auch Flügelflitzer Patrick Lima nicht dabei sein konnte, dürfte die Laune von Vorwärts-Coach Rüdiger Fuhrmann nicht verbessert haben. Dafür war Gäste-Spielführer Markus Walther doch mit von der Partie, hinter dem ein dickes Fragezeichen stand.
Thomas Mallik (am Ball) sucht eine Anspielstation im Rückwärtsgang.
Hans Wunder
Für Smrha rückte Mohammed Tamo in die Vorwärts-Innenverteidigung und sollte schnell mit seinen Abwehrkollegen in den Mittelpunkt desc Geschehens rücken. Nach einem Einwurf und Direktpass in die Spitze marschierte nämlich Yannick Schuberth schnurstracks über den linken Flügel auf das Gästetor und hatte auch noch die Nerven, die Kugel aus spitzem Winkel im langen Eck zu versenken. Röslau ließ sich nichts anmerken, kombinierte gefällig, blieb aber drucklos. Dagegen suchte die Heimelf immer wieder den schnell Pass in die Spitze und als Stefan Pavel bedient wurde und völlig frei vor Keeper Sebastian Blechschmidt stand, täuschte er kurz an und schob dann zum 2:0 ein. Richtig gefährlich vor dem anderen Kasten wurde es nur beim Volleyschuss von Sebastian Hermann, den Mario Möschwitzer aufmerksam entschärfte. Allerdings wirkten die Gastgeber im Angriff einfach zielstrebiger und haderten etwas mit dem Referee, der ihnen mit einem zweifelhaften Abseitspfiff eine weitere gute Torchance raubte. Obwohl die Fuhrmann-Elf ohne Zweifel mehr Ballbesitz verzeichnete, war der Anschlusstreffer dann doch etwas überraschend. Nach einem Angriff über die rechte Seite landete die Kugel beim gut aufgelegten Lukas Jankovsky, der aus Mittelposition flach, scharf und erfolgreich abzog.
Jetzt wurde es ruppiger und Niklas Hübler (vorne) bekam es zu spüren.
Hans Wunder
"Die Profis machen Trinkpause, aber unseren Jungs gesteht man das nicht zu", monierten einheimische Fans zur Pause, die mit einem Hopfengetränk in der Hand gegen den drohenden Flüssigkeitsverlust gewappnet waren. Als auch die Akteure in der Kabine ihre Speicher wieder aufgefüllt hatten, gaben, nicht ganz überraschend, die Gäste zunächst den Ton an. Doch klare Gelegenheiten ergaben sich dabei nicht, denn immer wieder brachte ein Spvgg-Abwehrmann das Bein dazwischen. Nur Fabian Sturm konnte relativ unbedrängt aus 14 Metern abziehen, verfehlte aber den Kasten. Freilich zog sich der Vorwärtsring immer enger um den einheimischen Strafraum und von den gefährlichen Kontern der Platzherren im ersten Durchgang war nun überhaupt nichts mehr zu sehen. So war es der aufmerksamen Selbitzer Innenverteidigung zu verdanken, dass der knappe Vorsprung in der Schlußphase noch Bestand hatte. Besonders als Sebastian Hermann und der eingewechselte Adam Heller an der Strafraumgrenze abzogen und geblockt wurden, zeigten sich die Defensivleute im Bilde. Und die Arbeit sollte ihnen auch in den letzten Minuten nicht ausgehen. Denn jetzt rollte besonders über die rechte Seite Angriff auf Angriff. Weiterhin fehlten jedoch Präzision und das Überraschungsmoment im Abschluss. Nur der Schrägschuss von Lukas Jankovsy ließ echte Torgefahr aufkommen. Dennoch hätte Röslau in der Schlußminute fast ausgeglichen, als Christian Neumann flach bedient wurde und aus sieben Metern frei zum Abschluss kam. Doch Keeper Mario Möschwitzer hatte den Braten gerochen, war aus dem Kasten geeilt und verkürzte erfolgreich den Winkel - und ballte anschließend die Beckerfaust.
Doch auch Sebastian Hermann (am Ball) ohne Schussglück.
Hans Wunder
Erleichterung in Selbitz. Mit dem Heimsieg hat man die Negativserie durchbrochen und Selbstvertrauen getankt. Das wird man auch brauchen, weil man sich auf einen längeren Abstiegskampf einrichten muss und zusätzlich Stürmer Sebastian Schott wohl nur noch unregelmäßig zur Verfügung steht, wenn er ab Oktober in München studiert. Für Röslau war die Niederlage dagegen ärgerlich, weil man den Gegner nach der Pause gut in Griff hatte. Allerdings wurde wieder einmal deutlich, dass es im Spiel nach vorne etwas an Durchschlagskraft fehlt.
Spielbericht eingestellt am 10.09.2016 21:11 Uhr