Nach der knappen Niederlage am Mittwoch in Buch stieg für die Fuhrmann-Elf der Druck, das Punktekonto wieder aufzubessern. Das sollte erneut über eine starke Abwehrleistung möglich gemacht werden, doch gerade im hinteren Mannschaftsteil gab es einen empfindlichen Ausfall. Neuzugang Robin Hostalek, der zuletzt mit starken Leistungen aufwarten konnte, musste sich gegen Mittag wegen einer Grippe abmelden. Noch größer war die Palette an Namen, die bei den Gästen fehlten: Johannes Hilla, Frank Zapf oder Ahmet Topal fehlten wegen Urlaub, Sascha Engelhardt oder Thomas Ehlert wegen Verletzung. Trotzdem waren die Gäste mit einigen regionalligaerfahrenen Kräften favorisiert. "Wir möchten unsere guten Phasen, die wir in jedem Spiel hatten, einfach verlängern", forderte TSV-Coach Werner Thomas.
Zunächst waren die Gäste mit Daniel Hacker (re.) klar im Vorwärtsgang.
Hans Wunder
Von der ersten Minute an suchten die Neudrossenfelder ihr Heil in der Offensive. Dabei heizten die Gäste der Vorwärts-Abwehr ordentlich ein, doch die erwies sich wieder einmal als belastbar und stabil. Nur der Linksschuss von Kevin Diwersi stellte den einheimischen Keeper Sebastian Blechschmidt vor ernsthafte Probleme - ansonsten brachten die Röslauer Defensivmänner immer wieder ein Bein dazwischen. Als die Heimelf dann begann, eigene Akzente nach vorne zu setzen, wäre sie fast in Rückstand geraten. Nach schönem Flügellauf flankte Steffen Taubenreuther präzise in die Mitte, wo der völlig verwaiste Sebastian Lattermann per Kopf nur die Querlatte traf und dann erfolglos nachstocherte. Auch der Freistoß des früheren Altstädters, der knapp am rechten Pfosten vorbeistrich, hatte es in sich. Dagegen konnten die Gastgeber mit einem Hinterhaltschuss von Mohammed Tamo und einem Smrha-Kopfball aufwarten. Unter dem Strich ging das Remis zur Pause aber in Ordnung, weil sich die Fuhrmann-Elf mit der Zeit in die Partie gekämpft hatte.
Allerdings übertrieb hier Kevin Diwersi (re.) den Einsatz gegen Norbert Ferstl etwas.
Hans Wunder
Nach dem Pausentee erwischten die Platzherren den besseren Start. Mohammed Tamo verzog knapp und als Lukas Jankovsky aus Mittelposition frei zum Abschluss kam, erstarb den einheimischen Fans der Torschrei auf den Lippen, weil TSV-Keeper den scharfen, aber mittig geschossenen Ball gerade noch entschärfen konnte. Die Folgeminuten gehörten dann aber wieder den Gästen. Erst traf Florian Ascherl per Kopf erneut die Latte und dann schaufelte Sebastian Lattermann aus sechs Metern die Kugel mit viel Rückenlage über den Kasten. Dann aber kam der Rückschlag für den früheren Bayernligisten: Der starke TSV-Kapitän Steffen Taubenreuther konnte einen Vorwärts-Angriff nur durch eine Notbremse stoppen und schon war die Thomas-Elf nur noch zu Zehnt. Das beflügelte die Heimelf, die nun versuchte, mehr Angriffsdruck zu entwickeln. Besonders nach Diagonalbällen auf die linke Angriffsseite wurde es jetzt gefährlich. Als sich dann der eingewechselte Patrick Lima durchgetankt hatte und stramm abzog, musste Tobias Grüner im TSV-Kasten sein ganzes Können aufbieten, um den Rückstand zu verhindern. Doch auch in Unterzahl blieb Neudrossenfeld gefährlich. Luca Piga schnappte sich zehn Minuten vor dem Ende den Ball, schlich sich in den Strafraum, zog aus spitzem Winkel ab, und der abgefälschte Ball landete - wieder - auf der Querlatte.
Keine Chance auf den Abpraller: Jaroslav Smrha (li.) ist schneller als Daniel Gareis.
Hans Wunder
Erneut war die stabile Abwehr der Garant für die Fuhrmann-Elf, zumindest einen Zähler mitzunehmen. Doch der Punkt dürfte weder den ambitionierten Thomas-Schützlingen für den Sprung nach oben noch den Röslauern im Kampf um den Ligaerhalt richtig weiterhelfen. Für beide Teams schlägt jetzt in der kommenden
Woche die Stunde der Wahrheit: Während Neudrossenfeld sich mit einem Sieg gegen Quelle Fürth nach oben schieben könnte, geht es für die Vorwärts-Kicker gegen die Altstädter Reserve und dann gegen die Türken aus Nürnberg um Big Points.
Spielbericht eingestellt am 06.08.2016 22:51 Uhr