Beide Trainer überraschten dabei. Kasendorfs Coach Michael Werzer mit der personellen Besetzung. Er beorderte Timo Jahrsdörfer neben Jochen Hollfelder auf die Sechserposition und ließ Steffen Titus im linken offensiven Mittelfeld auflaufen. Etwas überraschend stand auch der urlaubende Philipp Schubert in der Startelf - da Florian Luft angeschlagen war und Werzer die im Gegensatz zu Thomas Ellner offensivere Variante wählte. Pegnitz' Trainer Heiko Gröger tauschte im Gegensatz zur 0:3-Niederlage gegen den ASV Vach gleich vier Mal. Kohl hütete für den privat verhinderten Kaussler den Kasten, Gräf, Schuster und Steger rückten für den verletzten Pöllath (Oberschenkel), den arbeitenden Wittmann und Kapitän Müller, der sich auf der Bank wiederfand, in die Startelf.
Christopher Schraml kommt for Timo Jahrsdörfer und Jochen Hollfelder (Nr. 8) ans Leder.
Andreas Bär
Die Kasendorfer agierten dabei vor dem Pausentee komplett dominierend. Zwar kündigte Pegnitz' Coach vor der Partie an, den Hausherren das Feld überlassen zu wollen - doch davon war nicht viel zu sehen. Pegnitz agierte frei von der Leber weg offensiv und bot den Hausherren damit einige Räume. Und die wussten das zu nutzen. So hätte Matthias Pistor nach einer feinen Ablage seines Bruders Andreas die Führung erzielen müssen, visierte aber alleine vor Keeper Kohl auftauchend an den Pfosten (7.). Zehn Minuten später der schönste Angriff der Partie: Steffen Titus eroberte das Leder, ließ gleich drei Pegnitzer alt aussehen, seine Ablage chippte Timo Jahrsdörfer sehenswert auf Andreas Pistor, der alleine vor Kohl auftauchend am Pegnitzer Keeper scheiterte. Kasendorf dominierte die Szenerie, die sich maßgeblich im von beiden Seiten unheimlich dich gemachten Zentrum abspielte, konnte sich allerdings in der Folge einer hart umkämpften Partie nicht mehr die entscheidenden Vorteile herausspielen. Dennoch: Andreas Pistor hatte noch eine zweite dicke Möglichkeit, seine Farben in Führung zu schießen. Alleine vor Kohl aufkreuzend, agierte er zu unüberlegt und schoss das Leder in die Arme des parat stehenden Torwarts (41.).
Daniel Heißenstein überspielt seinen früheren Hollfelder Teamkollegen Philipp Schubert.
Andreas Bär
So dominant die Hausherren vor der Pause, so gravierend kippte die Partie nach eben dieser. In der Kasendorfer Hintermannschaft herrschte nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Michael Fuchs das schiere Chaos, dass die offensiv ausgerichteten SSV-Kicker es mit der Defensivarbeit nicht so genau nahmen, schlug dann komplett durch. Immer wieder bemühte sich der zaudernde Routinier Jochen Hollfelder, ansatzweise Ordnung ins Spiel zu bekommen - vergeblich. Auf der anderen Seite war das Spiel nicht mehr wie im ersten Durchgang nur auf den schnellen Steger ausgelegt und Pegnitz besann sich seiner spielerischen Qualitäten. Schon zwei Minuten nach Wiederbeginn ein erstes Ausrufezeichen - wenn auch eher zufällig. Ein Mellinghoff-Freistoß aus dem Halbfeld flutschte an Freund und Feind vorbei und tischte an den Außenpfosten. Und es ging weiter in Richtung Schrüfersches Tor. Nicht ohne, dass Kasendorf vorher das Ding noch einmal hätte dicht machen können. Aus sehr stark abseitsverdächtiger Position tauchte Matthias Pistor zentral vor Kohl auf, konnte sich die Ecke aussuchen und legte das Spielgerät neben den Pfosten (49.). So kam, was kommen musste. Die bis dahin offensiv komplett harmlosen Gäste gingen in Führung. Nach einer an sich harmlosen Situation landete das Leder über Daniel Heißenstein bei Christopher Schraml, der mit einem Kullerball Keeper Schrüfer überwand. Noch einmal hatte Kasendorf die Chance, zu einem Tor zu kommen, doch Andreas Pistors verunglückter Flankenball landete auf der Latte (61.). Auf der anderen Seite machte es Daniel Heißenstein besser: Nach einem feinen Doppelpass mit Kevin Eckert vollstreckte er im Stile eines Torjägers - die Partie war gelaufen. Und Pegnitz hätte am Ende sogar noch einen Kantersieg landen müssen, präsentierte sich vor dem Kasten aber ähnlich harmlos wie die Kasendorfer vorher schon. Schraml scheiterte an Schrüfer, Eckert verzog und erneut der auffällige Schraml scheiterte an dem Querbalken. Apropos Aluminium. Das musste beidseitig extrem leiden. Auch Matthias Pistor visierte noch einmal an den Pfosten.
Daniel Grasgruber kann das Leder vor Christopher Schraml behaupten.
Andreas Bär
Mit der Bürde der neuerlichen Niederlage muss der SSV Kasendorf nun unter der Woche zum SV Mitterteich reisen, ehe die offensivstarken Schwabacher gastieren. Pegnitz, bislang mit 13 Gegentoren, hat sich dagegen ein kleines Polster geschaffen und kann in aller Ruhe den FSV Bayreuth um Heiko Grögers ehemaligen Trainerassistenten Jörg Pötzinger empfangen.
Spielbericht eingestellt am 31.07.2016 21:49 Uhr