Mit breiter Brust konnte der Baiersdorfer SV in das Duell mit Dergahspor Nürnberg gehen. Denn das 7:1 im Auftaktspiel gegen Kasendorf sorgte schon für reichlich Selbstvertrauen bei der Luckner-Mannschaft. “Dergah ist aber unangenehm zu spielen”, warnte der Trainer aber vor der Partie. Bis auf Andreas Martin, der beruflich nicht da war und durch Andreas Bayerlein ersetzt wurde, spielte die Erfolgsmannschaft vom ersten Spieltag. Die Heimelf hatte einige Veränderungen im Vergleich zur Auftaktniederlage gegen Neudrossenfeld, konnte aber auf die gute Leistung bei einem der Ligafavoriten bauen. “Ich habe aber eine ganz andere Mannschaft als noch in Neudrossenfeld”, sagte Trainer Mirsad Biber nüchtern vor der Partie, wollte aber aufgrund der widrigen Umstände in Nürnberg nicht jammern und das Beste aus der Situation machen. Selbst mit dem Spielberichtsbogen hatte man bei Dergah so seine Probleme. Denn erst mit dem Beginn der ersten Hälfte war der Drucker für den Bogen installiert.
Adrian Bayerlein spielt den Ball vor Mustafa Jasarevic zurück.
Sebastian Baumann
Das Selbstvertrauen der Krenkicker merkte man von Beginn an. Denn druckvoll spielte der BSV nach vorne und ging gleich in Führung. Patrick Hoffmann war in den Strafraum eingedrungen und wurde hart getackelt von seinem Gegenspieler. Nach einigem Zögern entschied der Referee auf Strafstoß, den Miguel Gonzales sicher verwandelte. Das Torfestival hätte weiter gehen können, wenn denn Patrick Hoffmann in der 13. Minute nicht zu lange gezögert hätte. Kurz danach wuchtete Nuyan Karsak nach einem kapitalen Fehler der Dergahdefensive den Ball ins Gebüsch. Nun kam die Heimelf besser ins Spiel und hatte Pech. Angetrieben vom starken Kapitän Akin Bölük wurde Dergah immer gefährlicher und hätte fast den Ausgleich erzielt. Leondrit Maraj hatte sich fein durchgesetzt und flankte in die Mitte. Dort wollte Miguel Gonzales locker mit der Brust klären und traf dabei die Unterkante der Latte. Der Ball sprang deutlich vor der Linie auf. Es dauerte bis zur 32. Minute, ehe der BSV endlich wieder etwas Produktives zustande brachte. Nach einer schönen Kombination scheiterte Patrick Hoffmann an Keeper Glas, den Nachschuss setzte Vorlagengeber Selmani ans Außennetz. Baiersdorf war jetzt wieder wacher und hatte erneut eine schöne Gelegenheit nach einer Ecke durch Bayernlein, der aber zu harmlos abschloss. Erst in der 42. Minute wurde es dann wieder gefährlich und auch durchaus kurios. Denn Jens Wartenfelser spielte den Ball zum quer gelaufenen Damir Hasaj, der die Pille aber nicht mitnahm, sondern durchlaufen ließ. Dem Ball schaute der verdutzte Keeper Glas hinterher, wie er ins Tor trudelte.
Migu Gonzales lässt Leondrit Maraj keinen Raum.
Sebastian Baumann
In der zweiten Habzeit war das Spiel deutlich weniger schwungvoll. Das lag vor allem an den Gästen, die nicht mehr so aktiv wirkten und einen Gang zurückschalteten. Nachdem Dergahspor zwar bemüht war, aber selber offensiv - abgesehen von einem schönen Freistoß von Akin Bölük - kaum etwas zustande brachte, plätscherte die Partie so vor sich hin. Bis Mitte der zweiten Halbzeit hatte der BSV gar keine echte Offensivaktion, bis Jens Wartenfelser geschickt wurde, aber im letzten Moment vom eingewechselten Sanel Causevic gestoppt wurde. Den Nachschuss von Patrick Hoffmann konnte Dergah dann blocken. Kein Wunder, dass Gästetrainer Thomas Luckner ziemlich erbost war, ob der Spielweise seiner Mannschaft. Jens Wartenfelser setzte erst in der 77. Minute einen Schuss aus 20 Metern in die Wolken - die beste (!) Gelegenheit der Gäste in der zweiten Hälfte bis dahin. Erst in der 80. Minute ging dann ein Ball aufs und damit auch ins Tor. Nach einer Ecke stand am langen Pfosten Sebastian Zecho goldrichtig und stocherte die Pille über die Linie. Damit war der letzte Widerstand der Heimelf gebrochen, die sich ihrem Schicksal endgültig ergab und noch zwei Treffer schlucken musste. Erst war es Artan Selmani, der nach einem feinen Zuspiel von Jens Wartenfelser in der 86. Minute den Ball in den Maschen versenkte, danach legte Nuyan Karsak perfekt für den eingewechselten Nicolas Wurm vor, der die Pille zum 0:5-Endstand ins Tor bugsierte.
Akin Bölük versucht es gegen Stefan Lechner (rechts) und Christoph Lehmann.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 20.07.2016 22:17 Uhr