Von TSV Neudrossenfeld
Das hat der TSV Neudrossenfeld in der Landesliga noch nicht erlebt: Von Beginn an hatte er einen Spieler mehr als der Gegner auf dem Feld, da die Gastmannschaft nur mich zehn Spielern angereist war. Der Seligenportener Trainer Dieter Rebel erklärte das Mini-Aufgebot mit einer ganz prekären Personalsituation. Vier Verletzte, zwei Rotgesperrte und ein ganz kurzfristiger Ausfall hatten den SV-Kader stark dezimiert. Klar, dass die Gäste sehr defensiv agierten und klar, dass die Partie sehr einseitig verlief. Die Platzherren waren stets Herr der Lage, mussten allerdings bei den wenigen Kontern extrem aufpassen. So verhinderte TSV-Torwart Grüner mit einer tollen Parade einen Rückstand, als Scherer (15.) allein auf ihn zugestürmt und den Ball über ihn hinweg gehoben hatte. Der TSV-Keeper machte sich ganz lang und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen noch über den Querbalken. Und dann trafen die U23-Junioren aus Seligenporten durch F. Mohammad (62.) die Latte. Das waren aber die zwei einzigen guten Chancen der Oberpfälzer.
Die Gastgeber taten sich lange schwer. Sie fanden zunächst kaum Mittel, um die geballte SV-Abwehr zu knacken. Erst ein fulminanter Schuss von Lattermann brach kurz nach dem Seitenwechsel den Bann – 1:0 (47.). Das 2:0 leitete Laemmert mit einem schönen Freistoß ein: Taubenreuther drückte den Ball letztlich gedankenschnell im Liegen über die Linie. Das 3:0 resultierte ebenfalls aus einer Lattermann-Flanke genau auf Topal, der per Kopf den gegnerischen Torwart überwand. Die Rettungstat eines SV-Feldspielers auf der Torlinie kam zu spät. Vorher jedoch hätten die Einheimischen für klarere Verhältnisse sorgen können. So ließen Laemmert (37.) und Moore (57.) gute Chancen liegen. In der Schlussphase war sogar noch ein höheres Ergebnis möglich. Neudrossenfeld kombinierte gefällig, war aber oft zu nachlässig und nicht konsequent genug.
Neben Lattermann gefiel vor allem Hacker, der nahezu fehlerlos agierte. Die Gäste zogen sich achtbar aus der Affäre, sie kämpften um jeden Ball. SV-Coach Dieter Rebel bescheinigte seiner Elf eine tolle Leistung in numerischer Unterzahl. Vor allem lobte er die große Einsatzbereitschaft und das Kämpferherz. Heimtrainer Werner Thomas blickte zunächst auf die schwächere erste Halbzeit: „Gegen Zehn zu spielen ist immer schwer. Aber wir haben nicht die Geduld verloren, uns auf unsere Stärke besonnen und nach dem Seitenwechsel endlich auch die Überlegenheit in Tore umgemünzt.“
Spielbericht eingestellt am 25.04.2016 07:48 Uhr