Nach dem 1:1-Remis Don Bosco Bambergs am Freitagabend gegen den TSV Unterpleichfeld war klar: Gewinnt der TSV Karlburg zu Hause gegen den ASV Rimpar, ist die Elf von Markus Köhler vorzeitig Meister. Dann hätte sie uneinholbare 15 Zähler Vorsprung. Aufgrund der bis zur Winterpause sehr ausgeglichenen Spitze war der jüngste Verlauf dann doch überraschend. Denn die Karlburger waren das einzige Topteam, das unbeirrt seinen Weg beschritt. Mit sechs Siegen und zwei Remis aus acht Spielen. Fünf Partien sogar ohne Gegentor.
Einen siebten Erfolg wollten die Rimparer natürlich verhindern und reisten mit dem 2:1-Sieg gegen die FT Schweinfurt – immerhin bestes Auswärtsteam der Liga – im Gepäck in die Grüne Au. Allerdings hatte ASV-Coach Henry Stenzinger, der ohne Kollege Marcel Heck auskommen musste, kaum Alternativen auf der Bank. Noah-Ferenc Lehner und Luca Fischer fehlten. Fabio Weisenseel stand verletzt nicht zur Verfügung.
Joel Flores Vega war einer der Aktivposten auf Seiten der Gäste.
Alexander Rausch
Dennoch erwischten die Gäste einen nahezu perfekten Start. Mamadou flankte von links an den zweiten Pfosten. Sandro Kramosch kam völlig frei zum Abschluss, scheiterte aber aus Nahdistanz an Rene Kohlhepp. Keine 30 Sekunden waren da gespielt. Die Hausherren waren spürbar nervös, was die Rimparer mit hohem Pressing für sich nutzen wollten. Allerdings fehlte es in der Folge an zielgerichteten Aktionen. Den nächsten Hochkaräter leitete dann Nico Kuß ein, dessen Rückpass zu kurz geriet. Sandro Kramosch kam an die Kugel, brachte sie aber erneut nicht am aufmerksamen Rene Kohlhepp, der erneut für die verletzten Marvin Fischer-Vallecilla und Linus Eiselein im Tor stand, vorbei (27.).
Mittlerweile hatten sich die Gastgeber, bei denen Jonas Leibold früh mit Verdacht auf Nasenbeinbruch vom Feld musste, ins Spiel gearbeitet und waren defensiv stabiler. Aus dem Spiel heraus blieb der Spitzenreiter jedoch harmlos. Nur nach ruhenden Bällen wurde es zweimal brenzlig für die Gäste. Nach einer Kuß-Ecke köpfte Marvin Schramm vorbei (32.). Fabian Jordan brachte das Leder nach einem Wabnitz-Freistoß zu zentral aufs Tor und stellte Robin Michel vor keine wirkliche Prüfung (38.).
Jan Martin behauptet sich gegen Louis Reinhart.
Alexander Rausch
Nach dem Seitenwechsel begannen die Gastgeber engagierter und bekamen nach neun Minuten nach Foul Moritz Fischers an Kai Schlagmüller einen Freistoß an der linken Strafraumkante zugesprochen. Jan Martin nahm Maß und setzte das Leder über die Mauer in die Maschen. Robin Michel flog vergeblich (56.). Damit waren die Karlburger virtuell Meister.
Die Rimparer waren hernach um eine Antwort bemüht, mussten aber zunächst zehn Minuten ohne Ali Heidari auskommen, der Kai Schlagmüller unsanft mit dem Fuß auf Schulterhöhe traf (59.). So kontrollierten die Karlburger die Partie. Der ASV fand kaum mehr eine Lücke. Moritz Fischer versuchte es aus der Distanz und verzog klar (75.). Wenig später bekam Sandro Kramosch keinen Druck hinter dessen Halbfeldflanke (79.).
Deutlich gefährlicher waren in ihren wenigen Aktionen die Hausherren. Fabian Jordans Freistoß geriet noch zu zentral (78.). Spätestens als die Karlburger zu viert gegen Marius Wiederer aufs ASV-Gehäuse liefen, hätten sie die Partie entscheiden müssen. Letztlich hielt aber Robin Michel gegen Sebastian Fries (88.). Die darauffolgende Kuß-Ecke köpfte Marvin Schramm freistehend vorbei (89.).
Maurice Kübert zeigt es Ali Heidari an: Hier oben triffst du ihn. Kai Schlagmüller konnte weitermachen, der Rimparer musste für zehn Minuten runter.
Alexander Rausch
Letztlich spielte das aber keine Rolle mehr. Denn nach zwei Minuten Nachspielzeit reckten die TSV-Kicker die Arme in die Höhe und feierten den verdienten Meistertitel. Am fünftletzten Spieltag. Erste Bier- und Sektduschen folgten, ebenso wie die ersten Jubelgesänge. Der Stolz auf eine brachiale Saison war den Karlburger Kickern anzusehen. Vor allem defensiv hatten sie es gewuppt und feiern sich nun absolut zurecht.
Spielbericht eingestellt am 20.04.2024 23:26 Uhr