Von Alexander Rausch
Hart landeten die Unterpleichfelder zuletzt auf dem Boden der Landesliga-Tatsachen. Nach vier Punkten zum Auftakt setzte es drei Niederlagen in Serie, zuletzt die schmerzhafte Derbyniederlage gegen Lokalrivale ASV Rimpar. Nicht schlechter waren die Redelberger-Schützlinge an diesem Abend, allerdings zu fahrlässig im Umgang mit ihren Gelegenheiten. So endeten die kuriosen Heimspielwochen - sechsmal hintereinander inklusive des Pokal-Highlights gegen Jahn Regensburg kickten die Blau-Weißen zu Hause - eher ernüchternd.
Unterpleichfeld kontert Yanik Pragmanns Traumstart mit drei Treffern
Dennoch versprühte der Übungsleiter große Vorfreude vor dem Duell am prestigeträchtigen Fuchsstadter Kohlenberg. Dort hatten die Gastgeber vor knapp eineinhalb Wochen erstmals in dieser Spielzeit verloren - ausgerechnet das Derby gegen den TSV Großbardorf. Dennoch legten die Füchse, die bereits zehn Punkte auf dem eigenen Konto haben, einen starken Start hin. Einen Start, den ihnen nicht viele aufgrund der Abgänge zugetraut hätten.
Im Nachholspiel gegen Unterpleichfeld - nach dem Regenguss am Samstag musste die Partie kurzfristig abgesagt werden - sollte nun der vierte Sieg her und damit verbunden der Sprung auf Platz Zwei. Und diese Mission ließ sich nahezu perfekt an. Kevin Lohrmes bediente Yanik Pragmann und der schoss nach sechs Minuten ein. Ein Start nach Maß, auf den die Gäste aber die ebenso perfekte Antwort hatten. Jakob Wehr enteilte und schob zum Ausgleich ein (8.). Keine drei Minuten später nutzte der TSV den nächsten Fuchsstädter Abwehrfehler und Lukas Huscher schob zum 1:2 ein.
Thomas Redelberger kommt ins Schwärmen und muss zittern
Es ging Schlag auf Schlag. Wieder ein Fuchsstädter Abwehrfehler, wieder Jakob Wehr, wieder Tor. 3:1 für Unterpleichfeld nach 17 Minuten. Erst in der Folge beruhigte sich die Partie etwas, aber erneut Lukas Huscher hätte sogar nachlegen können (31., 34.). Auch Jan Rabe (35.) und Jakob Wehr (41.) hatten das 4:1 auf dem Fuß. Das erzielte dann kurz vor dem Kabinen Simon Dettmar nach Vorlage Lukas Huschers (45.+1). "Das war eine brutale erste Halbzeit von uns. Wir haben den Fight angenommen, waren gefährlich nach vorne und haben es sehr gut verteidigt. Die Führung war auch in der Höhe verdient", schwärmte Thomas Redelberger.
Die Hausherren fanden hingegen nicht zu ihrem gewohnten Spiel, nur wenig Aktionen gelangen wie bei Sebastian Bartels (38.) und Yanik Pragmanns (45.) Versuchen. Erst nach dem Seitenwechsel zeigten die Hausherren ihr wahres Gesicht und schnürten den Aufsteiger in der eigenen Hälfte ein. Der schaffte es kaum mehr, für Entlastung zu sorgen. Ali Erfani, der am Wochenende noch in der Reserve geglänzt hatte, besorgte dann nach einer von Sebastian Bartel quergeköpften Pragmann-Ecke für den Anschluss (58.). Schon zuvor hatte Stefan Kraus zweimal bärenstark gegen Steffen Schmidt pariert (48., 52.).
Stefan Kraus und Fuchsstädter Abschlussschwäche retten Unterpleichfeld
"Zwischen der 46. und 65. Minute hat es gebrannt ohne Ende. Fuchsstadt ist angerannt mit Wut im Bauch. Unzählige Flanken, lange Bälle und Ecken flogen in unseren Strafraum. Mit dem nötigen Glück und einigen Paraden von Stefan Kraus haben wir es geschafft, kein drittes Tor zu kassieren", sah auch der TSV-Coach nun drückend überlegene Gastgeber.
Die versuchten auch in der Folge alles, rannten unermüdlich an, aber die Hypothek der ersten Halbzeit erwies sich letztlich zu hoch. Weder Sebastian Bartel (72.) noch Yanik Pragmann (73.) oder Maurice Volz (78.) brachten das Leder im Unterpleichfelder Tor unter. Auf der anderen Seite hätte Andreas Zehner dann beinahe das 5:2 markiert, schob das Leder aber am Kasten vorbei (87.). "Auch wenn es nochmals richtig eng hätte werden können, war der Sieg verdient", resümierte Thomas Redelberger, dessen Team sich im Tabellenkeller nun etwas Luft verschafft hat.
Spielbericht eingestellt am 17.08.2023 00:57 Uhr