Starke sieben Punkte holten die Fuchsstädter in der ersten Saisonwoche. Nur ein Gegentor kassierte die Elf von Martin Halbig dabei, obwohl mit Patrick Helfrich eine defensive Säule den Verein verlassen hat, ebenso wie Dominik Halbig, der die Fäden in der Offensive zog. Aber auch die hat schon achtmal getroffen. „Mit diesem Start hat keiner gerechnet. Wir wollen uns im Mittelfeld stabilisieren und nicht in die Abstiegszone rutschen“, backt der Übungsleiter bewusst kleinere Brötchen. Mit einem Sieg gegen die Gallier hätten die Füchse aber trotzdem wieder – zumindest über Nacht – an die Tabellenspitze springen können.
Derart gut sind die Großbardorfer nach dem Abstieg aus der Bayernliga nicht aus den Startlöchern gekommen. Zwar zeigten sie ordentliche Vorstellungen, feierten aber erst gegen den ASV Rimpar am vergangenen Samstag ihren ersten Sieg. Das große Manko in allen Spielen: Die Chancenverwertung. „Wenn wir vor dem Tor effizienter gewesen wären, hätten wir schon deutlich mehr Punkte auf dem Konto“, monierte der neue Gallier-Coach Mario Schindler. Dennoch war der Übungsleiter angetan, wie die Seinen sich in der Liga zurechtgefunden haben.
Steffen Schmidt kommt gegen Jannik Binder zu spät.
Alexander Rausch
Und auch vom gut besuchten Kohlenberg – rund 700 Zuschauer säumten das Fuchsstädter Sportgelände – ließ die verjüngte TSV-Truppe nicht beeindrucken. Von Beginn an waren die Grün-Weißen präsent und gallig in den Zweikämpfen. Auch die ersten Abschlüsse gehörten den Gästen. Gefahr ging von diesen aber noch nicht aus. Die Fuchsstädter Defensive um Sebastian Bartel agierte sehr resolut. Dem standen die Gallier aber in Nichts nach. Yanik Pragmanns erste scharfe Hereingabe klärte Osama Alawani vor Kevin Lohmers (17.).
Auf der anderen Seite führte die erste klare Angriffsaktion gleich zur Führung. Xaver Müller flankte von rechts, Manuel Leicht kam im Strafraum zum Abschluss. Den hielt Leon Zwickl nicht fest und Yannik Binder staubte ab (22.). Ein Tor, das sich nicht angedeutet hatte und die Fuchsstädter zu kontern versuchten. Maurice Paches Volleyschuss nach Pragmann-Ecke verfehlte aber knapp sein Ziel (29.).
In der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit zeigte sich dann erstmals das Gallier-Manko der ersten Spiele: Die Chancenverwertung. Jannik Göller kam aus 20 Metern frei zum Abschluss, traf nur den Außenpfosten (31.). Kurz darauf tauchte er nach einem feinen Leicht-Chipball frei vor Leon Zwickl auf. Der hatte sich beim Herauslaufen verschätzt, Jannik Göllers Lupfer verhungerte aber (33.).
Nach einer Müller-Ecke leistete sich Leon Zwickl eine weitere Unsicherheit bei Ben Schulz‘ Abschluss aus dem Getümmel (38.). Den Schlusspunkt in den Fangzaun setzte dann wiederum Jannik Göller frei vor Leon Zwickl (45.). Schon zur Pause hätten die Gallier deutlicher führen müssen. Die Fuchsstädter waren zwar gut im Spiel, offensiv aber schlicht zu harmlos.
Manuel Leicht im Fuchsstadter Sandwich. Maximilian Seit und Christoph Schmidt nehmen den TSV-Routinier in die Mangel.
Alexander Rausch
Letzteres setzte sich auch nach dem Seitenwechsel fort. Die langen Schläge aus der Defensive auf die Außen, meist geschlagen von Sebastian Bartel, verteidigten die Grün-Weißen resolut. Selten setzte sich Yanik Pragmann, der sich in vielen Zweikämpfen aufrieb, gefährlich in Szene und wenn dann doch, fanden seine Hereingaben keinen Abnehmer.
Die Großbardorfer hingegen hielten dem Druck stand, leisteten sich defensiv keine Aussetzer, selbst in der hitzigen Schlussphase nicht, und blieben stets gefährlich. Xaver Müller kam nach 55 Minuten aus 16 Metern frei zum Schluss, traf den Ball aber nicht richtig. Wenig später enteilte Manuel Leicht auf rechts, aber Yasir Aldijawi setzte das Leder am ersten Pfosten neben das Gehäuse (60.). Als dann in der Schlussphase – Fuchsstadt warf nochmals alles nach vorne - die Räume noch größer wurden, verpassten die Schindler-Schützlinge erneut mehrmals die Entscheidung. Nach einem Stoppfehler Nico Neders enteilte Laurin Schmid. Frei vor Leon Zwickl geriet sein Querpass auf Yasir Aldijawi zu schwach und der Keeper packte zu (85.). Vier Minuten später bediente Yasir Aldijawi Fazdel Tahir, aber auch dem versagten die Nerven und er schob das Leder am Gehäuse vorbei.
Xaver Müller klärt vor Ali Erfani.
Alexander Rausch
Großbardorf machte sich das Leben selbst schwer, aber die Fuchsstädter hatten an diesem Tag nicht die nötigen Mittel, um diese Nachlässigkeiten zu bestrafen. So entführten die Gallier verdientermaßen die Punkte vom Kohlenberg. Sie waren offensiv die zielstrebigere Mannschaft mit klareren Aktionen und der Mehrzahl an Chancen. Zudem ließen sie sich von Fuchsstadts leidenschaftlichem Auftreten nicht den Schneid abkaufen, sondern nahmen das Spiel an.
Die Gastgeber fanden hingegen gegen die massive TSV-Defensive an diesem Abend keine adäquaten Mittel. Yanik Pragmann rieb sich auf, Sebastian Bartels Diagonalbälle verpufften und auch Martin Frank und Steffen Schmidt kamen nie in gute Abschlusspositionen.
Damit ziehen die Grün-Weißen mit den Füchsen punktemäßig gleich und zeigen eine klaren Aufwärtstrend nach dem zweiten Sieg in Folge. Bereits am Mittwoch geht es für beide weiter. Die Gallier empfangen den TuS Frammersbach, der ebenfalls gegen Haibach punktete. Die Fuchsstädter müssen nach Gochsheim.
Spielbericht eingestellt am 05.08.2023 02:12 Uhr