Von Sandra Graf
Dem SV Friesen klebt das Pech an den Fersen. Nach einer ansprechenden Leistung in einem Spiel gegen den Lokalrivalen aus Lichtenfels, in welcher die Frankenwälder über weite Strecken die klar bessere Mannschaft waren, blieb am Ende nur ein Unentschieden, das sich wie eine Niederlage anfühlt. Die Gäste aus der Korbstadt feierten ihren Ausgleich in der sehr umfangreichen Nachspielzeit, als wäre es um die Meisterschaft gegangen.
Die Korbstädter versuchten zu Beginn der Partie, das Heft in die Hand zu nehmen und hatten anfangs etwas die Oberhand im Mittelfeld. Die erste ernstzunehmende Torgelegenheit gehörte jedoch den einsatzwilligen Frankenwäldern. Nach einem von David Daumann scharf an den 5-Meter-Raum getretenen Eckstoß stieg Nils Firnschild am höchsten. Doch sein Kopfball konnte gerade noch von einem Lichtenfelser Abwehrspieler auf der Linie aus der Gefahrenzone gebracht werden. Nur zwei Zeigerumdrehungen später traf dann aber der stark agierende Nils Firnschild zur Führung für die Hausherren nach gelungenem Zusammenspiel zwischen David Daumann und Thomas Gerold über rechts und gutem Zuspiel von Gerold auf den im Zentrum postierten Firnschild (24. Minute, 1:0. Firnschild). Wenig später kam Lichtenfels zu einer ersten nennenswerten Torchance, doch einen scharfen Schuss von der Strafraumgrenze aufs kurze Eck konnte der Friesener Schlussmann Tobias Bauerschmidt entschärfen. Nach einer insgesamt chancenarmen ersten Spielhälfte ging es mit der knappen Führung für die Hausherren in die Pause.
Das sollte sich in der zweiten Halbzeit ändern. Der SVF hatte nunmehr die klaren Feldvorteile im Mittelfeld und spielte beherzt nach vorne. Nach schönem Zuspiel von Nils Firnschild auf David Daumann, zögerte dieser in aussichtsreicher Position im Strafraum etwas zu lange und verpasste es so, die Führung auszubauen. Wenig später tanzten Lukas Pflaum, Felix Müller und David Daumann die Gästeabwehr aus. Daumann bediente den über halblinks einlaufenden Noah Schorn, der im Abschluss am Lichtenfelser Torhüter scheiterte. Eine Minute später flankte Nils Firnschild auf David Daumann am 5-Meter-Raum, der jedoch im Zentrum einen halben Schritt zu spät kam. Beim anschließenden Eckstoß stieg abermals Nils Firnschild zum Kopfball hoch, doch die Lichtenfelser Defensive konnte zum Eckball klären. Nach einem schönen langen Pass von Nils Firnschild vom Mittelkreis in den Lauf von Noah Schorn zog Christopher Schaller auf Lichtenfelser Seite die Notbremse an der Strafraumgrenze. Schiedsrichter Stühler zeigte ihm zurecht die rote Karte. Den anschließenden sehenswerten Freistoß von Noah Schorn fischte der starke Lichtenfelser Rückhalt Niklas Weise aus dem Winkel. Der SVF hielt den Druck hoch und wurde ca. 15 Minuten vor Spielende für seine unerbittlichen Angriffsbemühungen endlich belohnt. Nach gelungenem Zusammenspiel über rechts zwischen Pflaum, Daumann und Firnschild schloss Letzterer überlegt zur 2:0 Führung ab (73. Minute, 2:0, Firnschild). Torgefahr für das Friesener Tor herrschte jedoch immer wieder bei Standardsituationen. So gelang Lichtenfels der Anschlusstreffer nach einem Eckstoß, nachdem es den Hausherren nicht gelang, das Leder aus der Gefahrenzone zu befördern (78. Minute, 2:1, Andreas Mahr). Danach agierten die Frankenwälder wie ausgewechselt, Unsicherheit und Nervosität machten sich breit. Die bis dato harmlosen Gäste witterten nun ihre Chance und intensivierten ihre Angriffsbemühungen. In der Nachspielzeit erarbeiteten sich die Gäste nun klare Torchancen, zunächst durch Kevin Kleylein, der mit einem sehenswerten Direktschuss nur knapp das Tor verfehlte und wenig später durch Maximilian Pfadenhauer, der frei vor dem Friesener Tor stehend, das Leder über die Querlatte hämmerte. In der 94. Minute ließ Schiedsrichteer Stühler noch einen Eckstoß für Lichtenfels ausführen, den Martin Hellmuth zum ernüchternden Ausgleich einnickte.
Spielbericht eingestellt am 14.05.2023 08:16 Uhr