Es war ein absolutes Topspiel zweier Mannschaften, die vier ihrer bisherigen fünf Duelle seit dem Jahreswechsel gewonnen hatten. Nur zum Auftakt hatten die Fuchsstädter gegen Gochsheim zwei Zähler liegen gelassen. Rimpar hatte hingegen bei den heimstarken Mönchrödener verloren.
Und auch im Gesamttableau hätten die ASV-Kicker mit einem Sieg nochmals sich selbst ins Rennen um Platz Zwei bringen und für weitere Spannung sorgen können. Nur acht Zähler lag der Aufsteiger hinter dem aktuellen Zweiten.
Dabei fehlte aber erneut Louis Reinhardt, der weiterhin an einer Radiusfraktur an der rechten Hand laboriert. Zudem fehlte im Vergleich zum deutlichen 5:0 gegen den TSV Lengfeld Sandro Kramosch arbeitsbedingt, ebenso wie Robert Schmidt. Für das Duo begannen Mamadou Bah und André Hartmann. Martin Halbig wechselte nach dem klaren 5:1 gegen Dampfach einmal. Christoph Schmidt kehrte für Markus Mjalov (Bank) in die Anfangsformation zurück.
Mamadou Bah kommt gegen Patrick Helfrich zu spät.
Alexander Rausch
Und die Füchse hatte den besseren Start. Yanik Pragmann hämmerte das Leder nach weniger als zwei Minuten an die Querlatte. Eine erste Duftmarke. Weitere sollten aber vom Tabellenzweiten zunächst nicht folgen. Denn die Gastgeber gaben in der Folge den offensiven Takt vor. Mamadou Bah verzog volley aus elf Metern (7.). Das hätte die Führung sein können, die wenig später verdientermaßen Lukas Behringer markierte. Sein erster Versuch wurde von Maximilian Seit noch geblockt, den Nachschuss versenkte er aber fulminant links unten (13.).
Die Hausherren hatten das Momentum auf ihrer Seite und Mamadou Bah das 2:0 auf dem Fuß. Aber wieder setzte er das Leder links vorbei (15.). Der ASV hätte durchaus höher führen können. Tat er aber nicht und die Fuchsstädter fanden nach und nach besser in die Partie. Yanik Pragmann verzog nach einem Fragmeier-Stockfehler (18.), Robin Michel klärte gegen den durchgebrochenen Dominik Halbig (20.).
Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Wieder Mamadou Bah jagte das Leder nach Heidari-Weiterleitung ans Außennetz (21.), ehe auf der anderen Seite Sebastian Bartel eine Pfeuffer-Ecke zum Ausgleich einnickte (25.). Fuchsstadt schlug im Stile einer Spitzenmannschaft zurück, aber Rimpar blieb forsch. Lukas Behringers Abschluss geriet zu zentral (26.), ebenso wie wenig später Marcel Böhms Versuch. Allerdings war der Blondschopf völlig frei vor Andreas Kohlhepp aufgetaucht und vergab den nächsten Hochkaräter (31.).
Und Rimpars Chancenwucher sollte sich rächen. Zwar verhinderte Robin Michel zweimal stark den zweiten Gegentreffer – erst gegen den durchgebrochenen Christoph Schmidt, dann gegen den aus der Distanz abziehenden Steffen Schmidt. Nach 38 Minuten war er aber machtlos. Nach einer Ecke trat Ali Heidari über den Ball, Patrick Helfrich legte ab und Steffen Schmidt netzte links unten aus rund 20 Metern (38.). Der Schlusspunkt einer sehr attraktiven ersten Hälfte, nach der die Gäste aufgrund der größeren Kaltschnäuzigkeit 2:1 führten.
Lukas Behringer versucht, an Marian Wiesler vorbeizuziehen.
Alexander Rausch
Nach dem Seitenwechsel verlor das Spiel merklich an Tempo. Offensive Akzente setzten nur noch die Fuchsstädter. Nach einer Ablage Christoph Schmidts schoss Dominik Halbig den grätschenden Nicolas Moskwiak an (53.). Rimpar war bemüht, aber bei weitem nicht mehr so zwingend wie noch vor dem Seitenwechsel. Und dann patzte auch noch Robin Michel. Nach einem langen Freistoß Sebastian Bartels kam der Keeper heraus, aber Dominik Halbig war im Luftkampf eher am Ball und köpfelte das Leder ins verwaiste Gehäuse. „Das war sein Fehler. Aber der ist ihm zugestanden. Er hat uns schon so viele Punkte gerettet über mehrere Jahre. Dass das heute passiert, ist ärgerlich. Aber wir wissen, was wir an ihm haben und was er kann“, wollte Henry Stenzinger seinem Kapitän aber keinen Vorwurf machen.
Zumal seine Vorderleute sich schnell hätten wieder ins Spiel bringen können. Nach André Hartmanns Flanke stieg Lukas Behringer hoch, verpasste das FC-Gehäuse aber knapp (63.). So war es auf der anderen Seite Yanik Pragmann, der eine Halbig-Hereingabe von rechts zum 4:1 in die Maschen bugsierte (66.). Die Entscheidung. Zwar mühten sich die Gastgeber redlich und hatten durch Marcel Böhm (68.), Marco Kramosch (78.) und Johan Brahimi (85.) weitere Abschlüsse. Wirklich in Gefahr geriet der Sieg der Gäste aber nicht mehr.
Sebastian Bartel machte ein sehr gutes Spiel. Diesmal war er nicht nur defensiv stark, sondern war an zwei Treffern beteiligt.
Alexander Rausch
Zu souverän traten die Halbig-Schützlinge mit der Führung im Rücken auf und setzten mit dem Sieg ein weiteres Ausrufezeichen im Kampf um den Relegationsplatz. Oder gar die Meisterschaft? Schließlich verloren die Coburger erneut.
Rimpar muss sich lediglich vorwerfen lassen, seine Chancen nicht kaltschnäuziger genutzt zu haben. Denn auch der ASV zeigte, weshalb er aktuell hinter dem Würzburger FV (Bayernliga) die zweitbeste Mannschaft im Spielkreis Würzburg ist und zurecht in der Spitzengruppe der Landesliga Nordwest steht. Nur eben jenes Quäntchen fehlt, um ganz vorne mitzuspielen.
Spielbericht eingestellt am 08.04.2023 22:53 Uhr