Die Vestekicker überwinterten auf einem souveränen ersten Tabellenplatz, als man zu Hause den Verfolger vom FC Fuchsstadt vor der Winterpause mit 4:0 besiegen konnte und so sechs Punkte Vorsprung vorzuweisen hatte. Besonders hervorzuheben ist die Heimquote der Mannschaft von Lars Müller: Elf Spiele, elf Siege bei fast vier erzielten Toren im Schnitt. Eine deutliche Sache, wenn es nach dem Tabellenbild geht. Doch der SV Friesen zeigte bereits im Hinspiel eine kämpferisch disziplinierte Leistung, als man die Coburger Offensive keinerlei Raum zum Schalten und Walten geboten hatte. So gewannen die Mannen von Peter Reichel spät das Derby mit 1:0, aber keineswegs unverdient. Beide Mannschaften brauchen die Punkte, um ihre Ziele zu erreichen. Coburg könnte vorübergehend mit neun Punkten davonziehen, da Fuchsstadt erst morgen in Gochsheim spielt. Friesen braucht die Punkte aber ebenfalls, um sich Luft im Abstiegskampf zu verschaffen.
Friesens David Daumann (re.) zieht den Ball vor dem Coburger Verteidiger Gökhan Sener zurück.
Alexander Grober
Es begann ein umkämpftes Landesligaderby auf dem engen Kunstrasenplatz der Vestekicker. Von Beginn an waren die Mannen von Peter Reichel präsent und hatten auch die erste Chance des Spiels. Die Coburger waren bis dato noch überhaupt nicht präsent, hatten in den Zweikämpfen auch zumeist das Nachsehen. Nach einem Diagonalball von David Daumann auf Noah Schorn steckte dieser durch zu Nils Firnschild. Dieser schoss aber knapp am langen Pfosten vorbei (13.). Nach einer guten viertel Stunde kamen dann die Vestekicker etwas besser auf und hatten durch Sertan Sener und Jonas Kirchner zwei Torannäherungen. Diese sorgten aber kaum für Gefahr vor dem Frankenwälder Tor. Dennoch ging die Mannschaft von Lars Müller nach 23 Minuten mit 1:0 in Führung. Nach einer Ecke von Aykut Civelek konnte der SV nicht entscheidend klären, Youngster Jonas Kirchner staubte im Nachsetzen ab. Die Gäste zeigten sich aber keinesfalls geschockt und hätten nur zwei Zeigerumdrehungen später fast ausgeglichen. Nach Ballgewinn schaltete Lukas Pflaum gedankenschnell und steckte durch zu Noah Schorn. Der lupfte aber über das Tor der Coburger. Die Schlussviertelstunde war von einer kleineren Druckphase der Reichel-Mannen geprägt, die aber sich im letzten Drittel zu unentschlossen zeigten. Keine weiteren Torraumszenen konnte man sich erspielen. Auf der Gegenseite hatte man vor der Pause Glück, dass Davide Dilauro nicht auf 2:0 stellen konnte. Tobias Bauerschmidt parierte den Abschluss im Sechzehner reaktionsschnell, als zuvor Sertan Sener gedankenschnell das Leder zum besser postierten FCC-Spielführer durchließ. So endete die erste Halbzeit mit einer 1:0-Pausenführung für die Vestekicker, die einiges investieren mussten, um gegen zweikampfstarke Frankenwälder dagegenzuhalten.
Sertan Sener (li.) spielt das Leder unter den Augen von Friesens Kapitän Lukas Pflaum zur nächsten Station.
Alexander Grober
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigten sich die Gäste sehr engagiert, die es aber verpassten auszugleichen. Die beste Möglichkeit in der Anfangsviertelstunde hatte Noah Schorn, der aber am stark aufgelegten Luis Krempel im FCC-Tor per Dropkick scheiterte. Nach 55 Minuten fast das 2:0 für die Coburger. Wenn sie mal in die Nähe von Tobias Bauerschmidt kamen, wurde es zumeist gefährlich. So auch nach einer einstudierten Eckballvariante, als Aykut Civelek aus dem Hinterhalt an Bauerschmidt scheiterte. Den Abpraller konnte David Daumann auf der Torlinie klären. Da hatte die Reichel-Elf Riesendusel, nicht mit 0:2 in Rückstand zu geraten. Doch danach ging das Spiel fast nur in die Richtung des Coburger Tores, Noah Schorn hatte nach 63 bzw. 65 Minuten zwei gute Gelegenheiten auszugleichen, doch Luis Krempel bzw. das Außennetz rettete für die Vestekicker. In der Schlussphase lebte das Spiel vor allem von der Spannung. Coburg hatte einige Defensivaufgaben zu lösen, doch die Defensive hielt zunächst stand. Nils Firnschild und Rico Nassel (80. und 81.) hatten innerhalb von zwei Minuten Torraumszenen, doch auch diese fanden nicht das Weg ins Ziel. Coburg kam dann nach 83 Minuten nach einem Standard zu ihrer letzten Chance des Spiels - Norik Höhn schoss aber denkbar knapp am Pfosten vorbei. In den letzten Minuten drückten die Frankenwälder auf den Ausgleichstreffer. Fünf Minuten vor Schluss war Luis Krempel herausragend gegen Rico Nassel aus kurzer Distanz zur Stelle. In der Schlussminute holte Max Schülein im Laufduell einen Elfmeter heraus. Doch Luis Krempel im Coburger Tor war an diesem Tage unüberwindbar und parierte auch den gut geschossenen Strafstoß von Noah Schorn. Das war es aber dann - die Coburger landeten einen dreckigen Sieg im ersten Spiel nach der Winterpause gegen mindestens gleichwertige Friesener. Ein Unentschieden wäre dem Spielverlauf entsprechend sicherlich verdient gewesen, doch die Friesener konnten kein Tor schießen trotz ihrer guten Möglichkeiten.
Umkämpftes Kopfballduell zwischen Louis Bachinger (li.) vom Gast und Tayfun Özdemir.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 25.02.2023 18:40 Uhr