„The trend is your friend“ ist ein passender Slogan zum Saisonverlauf der beiden Teams. So holte der TSV Gochsheim noch zu Saisonbeginn gerade einmal magere fünf Pünktchen aus acht Spielen, um später eine beeindruckende Punkteausbeute von 22 Zählern aus den elf folgenden Partien einzufahren. Seit Anfang Oktober gab es die Siege gegen den Bayernliga-Absteiger aus Karlburg, gegen Röllbach, Höchberg und Rimpar. Dazu ein Punktgewinn gegen Haibach, die momentan Dritter sind. So stehen die Gochsheimer mit nun 27 Punkten auf Rang 13 in der Tabelle und haben im Abstiegskampf alle Hebel selbst in der Hand. Die heutigen Gäste aus Lengfeld belegen mit zwölf Punkten Rückstand den 16. Tabellenplatz. Auf Rang 15 sind es bereits zehn Punkte Rückstand. Im Nacken des TSV Lengfeld ist der TSV Rottendorf, der bereits eine Partie mehr bestritt aber auch nur zwei Punkte Rückstand auf die Würzburger hat. Ein Sieg in Gochsheim wäre für die Lengfelder äußerst wichtig, um den Abstand auf die direkten Abstiegsränge wieder zu vergrößern. Auch hier ist oben angewandte Redewendung zutreffend. Zwar fegte der TSV im Heimspiel Ende Juli die Gochsheimer mit 5:1 vom Feld, jedoch blieben die Ergebnisse davor und auch danach aus. Ende September/Anfang Oktober kassierte man vier Niederlagen am Stück mit je fünf Gegentreffern. Nach dem 2:5 gegen die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach begannen aber auch die Lengfelder Punkte zu sammeln. Es folgten Spiele, in denen selbst viele Tore geschossen wurden (6:2 gegen Sand und 4:2 gegen Vatanspor) außerdem wichtige Punktgewinne gegen Friesen und Rottendorf. Zuletzt wurde die Serie durch eine 2:5-Schlappe beim Spitzenreiter gebremst. Den Zuschauern in Gochsheim sollte sich eine bis zum Ende hin spannende Begegnung bieten.
Schiedsrichter Maximilian Graf macht Eduard Krüger (Gochsheim) und Alban Ramaj (Lengfeld) eine klare Ansage.
Felix Kehl
Die in Blau spielenden Gastgeber fanden besser in die Partie als die in Grau auftretenden Gäste. Der TSV Lengfeld sah sich bereits früh in der Begegnung den schwungvoll angreifenden Gochsheimern ausgesetzt. Die Gochsheimer Offensivakteure um Weisensel, Kummer, Sprenger und Berisha zeigten von Minute Eins an starke Präsenz in der Hälfte der Lengfelder. Vor allem über die rechte Außenbahn wurden über Eduard Krüger und Tino Kummer in stetiger Regelmäßigkeit Angriffe auf das von Fabian Christof gehütete Lengfelder Tor aufgezogen. Die Gäste schafften es immer wieder sich aus den Klauen der Hausherren zu befreien. Sobald der Ball aber die Mittellinie zur Gochsheimer Hälfte hin überquerte war es nur eine Frage der Zeit bis entsprechend Druck auf den ballführenden Lengfelder ausgeübt wurde und dieser das Spielgerät wieder hergeben musste. Die Hausherren schalteten sodann stets schnell und kamen so gefährlich vor das gegnerische Tor. Ein Beispiel für das Gochsheimer Pressing in Durchgang Eins ist das Nachsetzen von Marcial Weisensel, der den gegnerischen Torhüter noch so unter Druck setzte, dass dieser den Ball schlagen musste. Durch die nachrückenden Akteure konnte sodann zumindest noch ein Eckball erzwungen werden. Weisensel hatte die größte Chance für die Hausherren in der ersten Halbzeit. Er ließ auf seiner linken Seite die Verteidiger aussteigen und schloss mit dem Eindringen in den Strafraum ab. Sein Schuss verzog am nur knapp am langen Pfosten vorbei (32.). Auch sein Gegenüber auf Rechts, Tino Kummer, hatte zwei gute Abschlussaktionen, die jedoch von Fabian Christof pariert wurden. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff war plötzlich Lengfeld an der Reihe. Von links flankte Raphael Fuss den Ball in den Strafraum. Dort hinein war Johannes Stauder aufgerückt. Dieser nahm den Ball direkt und schloss nur knapp oberhalb der Querlatte ab (39.). In der Folge merkte man den Gästen an, dass auch sie langsam spielerisch besser in die Partei fanden. Es wurden vor der Pause noch mehrere Spielzüge herausgespielt. Durchgang Eins endete mit einem kleinen Aufreger. Im Lengfelder Strafraum ging Tino Kummer zu Boden. Offensichtlich wurde er von einem hohen Bein am Kopf getroffen. Der Unparteiische entschied auf Weiterspielen, was zu kurzweiligen Protesten führte. Es ging torlos in die Pause, wenngleich die Hausherren sich aufgrund der mangelnden Chancenverwertung sicherlich ärgerten.
Marcial Weisensel (Gochsheim) setzt sich gegen Simon Schwab durch.
Felix Kehl
Nach dem Seitenwechsel kam der TSV Lengfeld von Beginn an besser in das Match. So wurde zum einen das Gochsheimer Offensivspiel eingedämmt, zum anderen konnten nun auch selbst Toraktionen kreiert werden. Die Einwechslung von Christian Dan belebte das Spiel der Würzburger ungemein. Nichtsdestotrotz gehörte der erste Aufreger den Gastgebern. Aus wenigen Metern kam Weisensel frei zum Schuss. Er scheiterte kläglich und versäumte es, den Schlussmann aus dieser Position zu überwinden (47.). Fortan waren es die Gäste, die mutiger wurden. Es konnten schöne, schnelle Zuspiele generiert werden. So auch in de 61. Minute zwischen Christian Dan und Adrian Istrefi. Letztlich legte dieser ab auf Murat Alay, der sein Glück aus der Distanz versuchte. Gochsheim war im Vergleich zur ersten Halbzeit nicht mehr ganz so griffig und präsent. Die Lengfelder dafür umso mehr. Eine weitere gute Chance gehörte Johannes Stauder. Dieser zog an Tino Kummer vorbei in den Gochsheimer Strafraum und zog ab. Irnes Husic im Heim-Tor war zur Stelle und parierte den Abschluss, welcher offensichtlich gepasst hätte (72.). Nur eine Minute später auf der Gegenseite kam Yannick Sprenger zum Abschluss. Der Distanzschuss verfehlte knapp. Die Gäste waren gewillt, sich den Siegtreffer zu holen. Nach einer Freistoßflanke gelangte Christian Dan an den Ball, welchen er direkt weiter in Richtung Tor leitete. Auch hier verfehlte das Spielgerät das gegnerische Gehäuse denkbar knapp (75.). Die größte Gelegenheit um den Führungstreffer zu erzielen bot sich Gäste-Kapitän Adrian Istrefi. Dieser bekam den Ball in den Sechzehner zugespielt und tauchte damit unmittelbar vor Irnes Husic auf. Er scheiterte im Eins-gegen-Eins am Keeper (85.). Dieser war außer sich aufgrund des passiven Verhaltens seiner Vorderleute. Die beiden Teams trennten sich letzten Endes torlos.
Alban Ramaj führt das Leder eng am Fuß.
Felix Kehl
Beide Trainer gaben im Anschluss an die Partie an, dass es sich um eine gerechte Punkteteilung handelt. Wobei sich Gochsheims Coach Stefan Riegler sehr über die ausgelassenen Chancen in der ersten Halbzeit ärgerte. Mit einer Pausenführung hätte man sich wohl ziemlich sicher den Heimsieg eingefahren. Dennoch war er zufrieden mit dem Punktgewinn und schaut optimistisch in die beiden ausstehenden Begegnungen in Lichtenfels und Mönchröden. Gäste-Trainer Okan Delihasan befand auch, dass aufgrund des Spielverlaufs nach dem Seitenwechsel das Remis in Ordnung geht. Beide Coaches gaben an, dass sie den positiven Trend der vergangenen Wochen in die kommenden Spiele mitnehmen wollen. Lengfeld tritt vor der Winterpause noch gegen Haibach und gegen Dampfach an. In der Tabelle liegt man nun drei Punkte vor einem direkten Abstiegsplatz.
Spielbericht eingestellt am 26.11.2022 18:39 Uhr