Von FCC
Weiter im „Ergebnis-Flow“ ist der FC Coburg: Die Vestekicker setzten ihre Siegesserie gegen den TSV Lengfeld fort und schossen sich durch das letztlich klare 5:2 und dank des gleichzeitigen herben Fuchsstädter 1:6-Patzers in Aschaffenburg an die Tabellenspitze. Die Begegnung gegen den Viertletzten Lengfeld kam allerdings nur bei oberflächlicher Betrachtung als Pflichtsieg daher. Denn die Gäste reisten nicht nur mir vier Spielen ohne Niederlage (acht Punkte) in Folge an, sondern leisteten gute 50 Minuten ebenso tapfer wie erfolgreich Gegenwehr. Der dann folgenden Tempoverschärfung Coburgs hatten sie jedoch wenig entgegenzusetzen. TSV-Trainer Okan Delihasan sah es realistisch: „Ich bin mit der Leistung meiner Jungs durchaus zufrieden. Aber Coburg ist nicht unsere Augenhöhe.“
Diesmal gab es keinen Blitzstart des FCC, auch wenn Tevin Mc Cullough fast von einem frühen Gästefehler profitiert hätte (3.) und Tayfun Özdemir wenig später aus zwölf Metern zu zentral zielte. Die erste Großchance bot sich Özdemir nach einer Viertelstunde, doch er traf frei vor TSV-Keeper Fabian Christof nur den Außenpfosten. Auf der anderen Seite ließ Lengfeld die beachtliche Qualität seiner Offensive um Kapitän und Ex-Profi Adrian Istrefi immer wieder aufblitzen, so als Daniel Zuljevic per Kopfball nach Ecke gefährlich wurde (19.). Dann jedoch der Vestekicker erster Streich: Nach einer kurzen Ecke „vernaschte“ der groß aufspielende Aykut Civelek seinen Gegenspieler und brachte das Leder zur Mitte, wo der sehr agile Youngster Norik Höhn zur Stelle war (23.). Bis zum Seitenwechsel blieb Coburg besser, kam aber nur noch zu einem Abseitstor von Mc Cullough (40.).
Deutlich besser in Durchgang zwei kamen die Gäste. Einen kollektiven FCC-Defensivschlaf nutzte Burak Bedir aus 20 Metern zum Ausgleich (49.), und nach einer vergebenen Civelek-Großchance hätte Istrefi nach einem FCC-Patzer sogar beinahe für die TSV-Führung gesorgt, schoss aber frei vor dem diesmal das Coburger Tor hütenden Michael Krug drüber (52.). So „wachgeküsst“ legten die Vestekicker nun mehrere Schippen drauf. Einen direkten Civelek-Freistoß samt Nachschüssen konnte die TSV-Abwehr noch entschärfen (58.), aber kurz darauf zog Höhn unwiderstehlich von links zur Mitte, und sein abgefälschter Distanzschuss landete zum 2:1 im Tornetz. Coburg blieb am Drücker und profitierte dabei auch von der Klasse seiner Einwechselspieler: Daniel Sam zielte per technisch anspruchsvoller Direktabnahme erst etwas zu hoch (63.) und verlängerte dann eine Flanke von Eric Heinze per Kopf zum ebenfalls als Joker gebrachten Jonas Kirchner, der volley auf 3:1 stellte (68.). Die Schlussviertelstunde brachte dann weitere drei Treffer. Erst sorgte der von Sam im Mittelfeld angespielte Civelek mit einem tollen Solo für das 4:1 (77.), dann durfte praktisch vom Anstoß weg Bedir nahezu ungestört den Doppelpack schnüren und schließlich setzte Civelek mit einem listig, weil schnell ausgeführten direkten Freistoß aus 18 Metern den Schlusspunkt hinter eine rasante zweite Halbzeit.
Darüber, dass dieser Heimsieg ein verdienter war, gab es bei den beiden Übungsleitern keine zwei Meinungen. Dazu TSV-Trainer Delihasan: „Wir wollten den Rückenwind aus unserem kleinen Lauf mitnehmen und uns so teuer wie möglich verkaufen, was wir auch ganz gut gemacht haben. Glückwunsch an Coburg, das richtig geile Einzelspieler hat.“ FCC-Coach Lars Müller ärgerte sich über das zweite Gegentor, war aber im Übrigen zufrieden: „Wir haben uns vom Ausgleich sehr schnell erholt, weiter Ball und Gegner laufen lassen und wirklich schöne Tore gemacht. Bemerkenswert ist unsere starke Bank: Wen ich auch bringe, es gibt keinen Leistungsabfall!“ Ein unvermindert hohes Leistungsniveau wird seine Elf beim nun anstehenden Derby in Lichtenfels sicherlich auch benötigen.
Spielbericht eingestellt am 13.11.2022 10:37 Uhr