Es hätte in Fußballfest am Kohlenberg werden sollen, die Arena war mit fast 500 Besuchern passend zum Topspiel gefüllt. Für die immer noch ungeschlagenen Gastgeber sollten es weitere drei Punkte werden, um die Tabellenführung zu behaupten. Der TSV Karlburg aber reiste mit einer Rumpftruppe an, hatte zahlreiche Ausfälle zu verkraften. Dennoch hatte der Bayernliga-Absteiger immer noch genügend Qualität im Kader, um dem FCF Paroli bieten zu können. Vom Anpfiff weg war zu erkennen, dass es in diesem Derby zur Sache gehen wird. Zweikämpfe bestimmten das Geschehen auf dem Rasen, es wurde um jeden Meter gefightet, aber nicht böse, sondern zumeist fair.
Dominik Halbig (re.) im Zweikampf mit dem Karlburger Andreas Hetterich.
Dirk Meier
Wie gesagt, böse war es nicht, aber es gab viel Einsatz. So zückte der Unpartteische aus Oberfranken bereits in Minute elf die gelbe Karte gegen Dennis Schmidt, was Folgen haben sollte. Denn nur sechs Zeigerumdrehungen später gab es ein Laufduell zwischen Dennis Schmidt und Karlburgs Jan Matin, bei dem beide im Kampf um den Ball an der Mittellinie zu Boden gingen. Der Referee pfiff Freistoß für Karlburg und stellte Dennis Schmidt mit Gelb-Rot vom Platz. Die Arena war auf 180, die einheimischen Zuschauer tobten, denn die Entscheidung war aus ihrer Sicht völlig überzogen und zerstörte das Derby schon in der Anfangsphase. Der Zorn auf den Unparteiischen wurde immer größer, vor allem, als dieser bei einer vermeintlichen Notbremse von Karlburgs Cendric Fenske an Markus Mjalov nur Gelb zückte und nicht Rot (29.). Die Stimmung auf den Rängen und in den Coaching-Zonen war derart aufgeheizt, dass es die rote Karte für Fuchsstadts Betreuer Mario Böhm gab (40.). Vor den Toren gab es bis zur Pause nur eine nennenswerte Szene, als FCF-Keeper Tayrell Kruppa bei einer Chance der Gäste eingreifen musste (45.).
Der Karlburger Paul Kerle (weiß) und Dominik Halbig vom FC Fuchsstadt.
Dirk Meier
Im zweiten Durchgang wurde es kaum besser, der Referee hatte sich den Zorn zugezogen, stand fortan bei jeder Entscheidung in der Kritik. Die beste Chance des Spiels hatten die Hausherren, als Dominik Halbig am linken Flügel ein Solo startete und punktgenau in die Mitte zu Yannick Pragmann passte, der aber entschied sich mit rechts abzuschließen, der linke Fuß wäre sicher der bessere in dieser Situation gewesen, so landete der Ball nur am Außenpfosten, das hätte eigentlich die Führung sein müssen (49.). Im weiteren Verlauf gab es viel Kampf, wenig Chancen. Schulz auf Seiten der Gäste erhielt eine Zehn-Minuten-Strafe, weil er den Ball wegschoss (77.). Das brachte noch einmal Entlastung für die Hausherren, die versuchten das 0:0 zu halten, was am Ende auch gelang. Denn Karlburg konnte aus dem Spiel heraus kaum Gefahr erzeugen, war nur bei Standards gefährlich.
Mit ganzem Einsatz versucht der Karlburger Jan Wabnitz (li.) Steffen Schmidt am Abspiel zu hindern.
Dirk Meier
Unter dem Strich war die Punkteteilung das gerechte Endergebnis im ersten Derby seit dem 9. April 2019, als Fuchsstadt an gleicher Stelle 2:0 gewonnen hatte. Für die Gastgeber war letztlich wichtig, dass sie weiterhin ungeschlagen geblieben sind.
Spielbericht eingestellt am 21.08.2022 14:17 Uhr