Von infranken.de, Jürgen Schmitt
Der FC Fuchsstadt bietet den spielstarken Coburgern Paroli und belohnt sich mit dem späten Siegtreffer. Warum die Trainer in der Analyse nicht der selben Meinung sind.
Ein hochklassiges Match? Allemal für Martin Halbig, der geradezu euphorisch den dritten Sieg im dritten Spiel analysierte. Abstriche in der Qualität wollte dagegen Trainerkollege David Reich machen: "Es war zumindest ein spannendes Spiel. Aber gerade in spielerischer Hinsicht haben wir andere Ansprüche", sagte Coburgs Übungsleiter nach der ersten Saison-Niederlage nach zuvor drei Siegen in Serie mit beeindruckenden 16 Toren, aber eben auch acht Gegentreffern, die sich jetzt auf elf summieren. "Wir müssen konsequenter die Angriffe ausspielen und hinten besser stehen. Die ersten zehn Minuten haben wir mal wieder verschlafen und die Tore des Gegners durch individuelle Fehler mitverschuldet", lautete die Manöverkritik des Gästetrainers.
Regelrecht überrumpelt wurden die Oberfranken mit dem Anpfiff, als Dominik Halbig erst die Latte anvisierte, dann ein Zuspiel von Yanik Pragmann knapp verpasste und schließlich den Pfosten traf, im Nachsetzen drückte Dennis Schmidt das Leder über die Linie. "Danach haben wir endlich in die Zweikämpfe gefunden und zur Halbzeit auch verdient geführt", so Reich. Doppelt getroffen hatte Sertan Sener, dem der Kohlenberg zu liegen scheint nach seinem spektakulären Fallrückzieher-Treffer beim 4:2-Sieg in der vergangenen Saison. "Das haben die Coburger klasse herausgespielt", lautete das Kompliment von Martin Halbig, dessen Elf vor der Pause nur noch eine Pragmann-Aktion auf dem Chancen-Zettel stehen hatte.
Der Neuzugang vom FC Westheim war es auch, der seinem Team mit dem 2:2-Ausgleich kurz nach Wiederanpfiff, als Coburgs Keeper Luis Krempel nicht die beste Figur abgab, neues Selbstbewusstsein einimpfte. "Wir haben nie aufgegeben, waren aggressiv, bissig und eklig in den Zweikämpfen und haben uns Chancen herausgespielt", sprudelte es aus Halbig, nachdem Joker Steffen Schmidt in einer aufregenden Schlussphase der Siegtreffer gelungen war nach der Flanke von Philipp Pfeuffer und der Kopfballvorlage von Dominik Halbig. Keineswegs unverdient, weil zuvor Pragmann, Halbig und Christoph Schmidt diverse Hochkaräter liegen gelassen hatten.
Auf der anderen Seite war Fuchsstadts Schlussmann Tayrell Kruppa vor den 400 Fans zur Stelle bei Abschlüssen von Fabian Carl und Sertan Sener, während der Kopfball von Adrian Guhling übers Tor zischte. Das Glück des Tüchtigen hatte die Kohlenberg-Elf vor den 400 Fans, als Schiedsrichter Peter Frank ein Foul der Fuchsstädter außerhalb und nicht innerhalb des Strafraums gesehen hatte. "Mit einem Unentschieden hätte ich gut leben können, aber von uns war das heute ein überragendes Spiel. Gegen einen bärenstarken Gegner haben wir über 90 Minuten die größere Leidenschaft gezeigt", so Halbigs finale Laudatio.
Spielbericht eingestellt am 03.08.2022 12:47 Uhr