Beide Mannschaften starteten jeweils mit einer Niederlage in die neue Serie 22/23. Während der SV Friesen bei den Freien Turnern aus Schweinfurt mit 1:4 unterlag, verlor der 1. FC Sand zu Hause gegen die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach mit 0:3. Dementsprechend auf Wiedergutmachung dürften beide Mannschaften aus sein, wobei es für die Gäste aus Sand besonders schwer werden dürfte, wenn man die angespannte personelle Situation mit den verletzten Akteuren noch mit in Betracht zieht. Dementsprechend favorisiert war der SV Friesen vor der Begegnung, als Schiedsrichter Konstantin Schaab vom FSV Schönderling um 18.30 Uhr anpfiff.
Die Szene vor dem 2:0: Rico Nassel (re.) kommt an das Leder und kann seinen Gegenspieler Paul Wagner in der Folge abschütteln.
Alex Grober
Direkt von Beginn an nahm der SV Friesen die Favoritenrolle an und ließ direkt kaum Zweifel aufkommen, wer denn die Begegnung gewinnen würde. Denn nach vier Minuten war es direkt Noah Schorn, der den mitgelaufenen Rico Nassel bediente. Der Angreifer der Frankenwälder probierte es dann aus 17 Metern, scheiterte aber noch an Fabian Zehe im FCS-Tor, der im Verlauf des Spiels nicht zu beneiden war. Er war noch einer der besten Sander, der sich mit einigen guten Paraden auszeichnen konnte.
Nach sieben Zeigerumdrehungen war es dann aber soweit, als der umtriebige Noah Schorn über die linke Seite unbedrängt durchmarschieren konnte und Rico Nassel Formarbeit zum 1:0 leistete. Dies war dann während eines Sturmlaufs der Friesener geschehen, die nahezu 80% Ballbesitz über die erste Halbzeit hatten und den Ball nach Belieben durch ihren Reihen laufen lassen konnten. Max Schülein und Rico Nassel konnten in der Anfangsviertelstunde weitere Torabschlüsse verzeichnen, doch beide Versuche fanden ihr gewünschtes Ziel jeweils nicht. Besser machte es Nassel dann nach 20 Minuten, als er einen langen Steilpass zum 2:0 verwerten konnte.
Es war wahrlich kaum Gegenwehr von den Sandern festzustellen, die bis dahin keine offensiven Aktionen verbuchen konnten und Tobias Bauerschmidt im Friesener Kasten keinen Ball abwehren musste. Nach der Trinkpause schoss Bachinger nach 24 Minuten aus halbrechter Position an den Pfosten, als der Friesener Sturmlauf so etwas abebbte.
Um die Marke der 30 Minuten waren es zwei zaghafte Angriffsversuche der Korbmacher, die allerdings aber beide unter dem Strich zu harmlos waren. Lorenz Schäder (30.) und Spielertrainer Daniel Rinbergas (33.) konnten zwei Abschlüsse verbuchen, die aber keinesfalls zwingend waren.
Friesen hatte dann die letzten zwei Aktionen in einem ereignisreichen ersten Spielabschnitt, als Nikolai Altwasser (35.) und Max Schülein (39.) aber jeweils den dritten SVF-Treffer nur denkbar knapp verpassten. Von Sand kam - auch der Personalsituation geschuldet - definitiv zu wenig, um den Frankenwäldern auch nur ansatzweise gefährlich werden zu können.
Max Schülein (li.) wird an der Außenlinie von Pit Panzer vom Gast attackiert.
Alex Grober
Am Spielverlauf änderte sich im zweiten Durchgang überhaupt nichts. Trotz der hochsommerlichen Witterungsbedingungen kamen die knapp 200 Zuschauer im Frankenwaldstadion in den zweiten 45 Minuten voll auf ihre Kosten.
Bereits nach zwei Minuten hätte es 3:0 stehen müssen, doch Rico Nassel vergab zu unkonzentriert, als er eine Flanke von Noah Schorn nur noch über die Linie drücken musste, aber mit viel Effet nur den Pfosten traf. In der 51. Minute war es aber soweit, als Lukas Pflaum eine Ecke von Noah Schorn mustergültig am ersten Pfosten ins lange Eck köpfte.
Beiden Mannschaften merkte man natürlich die enorme Belastung, der Temperaturen geschuldet, an. Dementsprechend wurde auch gewechselt, Peter Reichel gönnte seinen Stammkräften eine Verschnaufpause und nahm Roger, Bachinger, Jonathan Müller, Baier und Nassel im Laufe der zweiten Halbzeit verfrüht vom Feld.
Dennoch schraubte die Heimelf das Ergebnis noch nach oben. Noah Schorn belohnte sich in der 61. Minute für seine ansprechende Leistung, als er nach einem Steckpass von Thomas Gerold den FC-Keeper Zehe umlief und danach leichtes Spiel hatte, als er ins leere Gehäuse mit dem Ball laufen konnte. Von Sand war bis dahin offensiv weiterhin nichts zu sehen, aber die Gegenwehr der Rinbergas-Mannen nahm immer mehr ab, als man dann in der Schlussphase letztendlich kaum mehr gegenhalten konnte.
So kamen die Treffer durch den eingewechselten David Daumann (71. und 82.), Noah Schorn (73.) und dem ebenfalls eingewechselten Youngster Florian Renk (83.) noch zustande. Währenddessen konnte Tobias Burger nach 76 Minuten den Sander Ehrentreffer erzielen, als Friesen einen Standard nicht mit letzter Konsequenz verteidigte.
Es war am Ende ein 8:1-Sieg, den der SV Friesen verbuchen konnte gegen wehrlose Sander, die sich in den letzten 20 Minuten des Spiels ihrem Schicksal ergaben.
Lorenz Schäder (li.) und der Frankenwälder Nikolai Altwasser im Duell an der Seitenauslinie.
Alex Grober
Natürlich war es schwierig für die Friesener im Vorfeld, den FC Sand einzuschätzen, wie auch Trainer Peter Reichel im Gespräch nach dem Spiel zu Protokoll gab. Dennoch beeindruckend, wie die Frankenwälder ihre Chancen nutzen konnten. Wenn man die vergebenen Chancen noch dazuzählt, hätte man das Spielergebnis noch höher ausfallen lassen können. Doch dies wäre des Guten zu viel gewesen.
Sand war mit den acht Gegentreffern gut bedient, sodass es für Trainer Daniel Rinbergas vorrangig in der Spielvorbereitung gegen die Freien Turner aus Schweinfurt (Samstag, 15:00 Uhr auswärts) darum gehen wird, die Köpfe einigermaßen nach oben zu richten, um mit einem einigermaßen guten Gefühl nach Schweinfurt zu fahren.
Für den SV Friesen geht es am kommenden Sonntag beim TSV Rottendorf weiter (Anstoß 15:00 Uhr). Diese haben erst eine Begegnung absolviert und diese mit 0:4 gegen den FC Fuchsstadt verloren.
Spielbericht eingestellt am 20.07.2022 23:32 Uhr