Von FCC
Hoher Aufwand, wieder auf Augenhöhe mit dem Gegner, aber äußerst magere Punkteausbeute: Die ersten vier Saisonspiele des FC Coburg in der Landesliga Nordwest lassen sich positiv dahingehend zusammenfassen, dass die Christl-Elf absolut konkurrenzfähig ist, liefern andererseits aber auch die Erkenntnis, dass der Ergebnis-Motor noch stottert. Gegen die aktuell unbesiegte FVgg Bayern Kitzingen waren die VesteKicker bereits auf den Zubringer zur Siegesstraße eingebogen, nachdem die Gäste ab der 69. Spielminute wegen Gelb-Rot gegen Davidson in Unterzahl agieren mussten, nahmen aber dann irgendwie die verkehrte „Ausfahrt“. Statt dem ersten Saisonerfolg stand nach dem Jokertor des wuchtigen Kitzinger Stürmers Kutz (79.) am Ende nichts Zählbares zu Buche, was Coach „Matze“ Christl schier zur Verzweiflung trieb. „Wir belohnen uns einfach nicht und sind in den entscheidenden Momenten noch die Spur zu brav“, haderte er nicht zuletzt mit der Szene, die zum Tor des Tages führte: Sein FCC im Angriff, Balleroberung mit grandiosem Sololauf des pfeilschnellen Kitzingers Bakare und trotz Überzahl freie Schussbahn für Kutz aus 18 Metern; schon war es passiert. Erneut – wie schon in Röllbach und Kahl – verstanden es die Coburger nicht, einen gegnerischen Konter frühzeitig zu stoppen.
Dabei waren die VesteKicker zu diesem Zeitpunkt längst am Drücker. Schadlos überstanden waren die guten Chancen der Gäste gleich zu Spielbeginn, als insbesondere Stumpf am im Eins-gegen-Eins cool abwartenden FCC-Keeper Daniel Shabestari scheiterte. Nach rund einer halben Stunde gewann der FCC die Oberhand und kam angeführt vom enorm einsatzfreudigen Carl-Philipp Schiebel und Kapitän Eric Heinze zu ersten gefährlichen Schussgelegenheiten durch Schiebel selbst und Christian Schneider. Nach dem Seitenwechsel legten die Hausherren nochmals mehrere Zähne zu. Fabian Carl verzog noch Solo über rechts die Hereingabe etwas überhastet (46.) und Schiebel scheiterte mit einem listigen, als Flanke getarnten Torschuss am Kreuzeck des Gästetores (49.). Nur nach einer knappen Stunde ließ Kitzingen Torgefahr aufblitzen, als Shabestari einen Kopfball nach Freistoß mit einem tollen Reflex entschärfte (57.).
Nach dem Gegentor bäumte sich der FCC nochmals energisch auf, doch Schiebel konnte den Ball wenige Meter vor dem Tor auf dem viel zu langen, nicht landesligawürdigen Rasen im Dr.-Stocke-Stadion nicht kontrollieren. Sein aus der Not geborener Abschluss wurde auf der Linie geklärt (83.). Gegen zwangsläufig die Deckung vernachlässigende Coburger vergab Kitzingen zweimal durch Stumpf die Großchance zur Vorentscheidung (87.+89.). Auf der anderen Seite fand Carls brandgefährliche Hereingabe keinen Abnehmer (90.) und Carl zielte praktisch mit dem Schlusspfiff knapp vorbei. So blieb es bei dem für Coburg ernüchternden 0:1. Viel Zeit zum Hadern bleibt nicht: Am kommenden Mittwoch treten die VesteKicker zur ersten Pokalhauptrunde auf Verbandsebene bei Bezirksligist FT Schweinfurt an, ehe es am nächsten Spieltag zum Tabellenvierten DJK Schwemmelsbach/Schwebenried erneut ins Schweinfurter Land geht. Jede Menge Gelegenheiten also, um reicheren Ertrag für die harte Arbeit einzufahren.
Spielbericht eingestellt am 07.08.2016 09:06 Uhr