Von Harald Riegler
Eine bittere und vollkommen überflüssige Niederlage kassierte die SpVgg Ansbach bei ihrem ersten Auswärtsauftritt 2016. In der Schlussphase kassierte die Heid-Truppe zwei Treffer von der TG Höchberg und bezog so mit 1:3-Toren ihre dritte Niederlage auf Gegners Platz – die letzte datierte vom 5. August 2015 beim TSV Neustadt/Aisch. Damit schrumpfte der Ansbacher Vorsprung an der Tabellenspitze gegenüber der nun zehnmal in Folge siegreichen Regionalligareserve des FC Schweinfurt 05 auf drei Punkte und das Zittern kann beginnen.
Höchbergs Trainer Anton Kramer war nach dem Sieg seiner Mannschaft einfach nur sprachlos und konnte es noch gar nicht so richtig fassen sein Glück. „Wie wir die ersten 20 Minuten hergespielt wurden, das ist mir noch nie mit einer Mannschaft passiert!“ Und Kramer traf damit den Nagel auf den Kopf. Die SpVgg Ansbach legte los wie die Feuerwehr, zeigte ein Feuerwerk an Spielkunst und technischer Reife und jagte die Gastgeber wie Hasen vor sich her. Diese „Hasenjagd“ und Überlegenheit wurde aber nur mit einem Treffer belohnt. SpVgg-Torjäger Patrick Kroiß nutzte eine Kopfballvorlage von Christoph Hasselmeier mit einem wunderschönen, überlegten Heber. Hasselmeier hätte kurz zuvor einen Treffer erzielen müssen, aber er verkomplizierte vier Meter vor dem Tor den Pass von Oskar König.
Die Gastgeber erholten sich erst langsam von dem Ansbacher Ansturm, ohne allerdings mit torgefährlichen Szenen aufzuwarten. Auf der Gegenseite „starben“ die Ansbacher bei einigen normalerweise zwingenden Aktionen, so kurz vor dem Halbzeitpfiff Lukas Schmidt, der nach einem herrlichen Pass von Sebastian Mechnik frei vor TG-Torhüter Wohlfart es mit einem kunstvollen Heber probierte und scheiterte, anstatt das Leder einfach ins Tor zu schießen. Wohlfart tauchte dann noch in der letzten Aktion der 1. Halbzeit einen 22m-Schuss von Hasselmeier aus dem Eck und sah sich drei Minuten nach dem Wechsel einer Ansbacher Übermacht in seinem Strafraum gegenüber. Doch kein SpVgg-Akteur brachte es in dieser „Slapstickreifen“ Szene fertig, das Spielgerät über die Torlinie zu befördern.
In den zweiten 45 Minuten hatten die Gastgeber mehr Spielanteile und kamen auch ein wenig besser in Schwung. Sie lagen ja dank der Ansbacher Großzügigkeit nur mit 0:1 in Rückstand und dies Ergebnis ließ sie noch hoffen. Und diese Hoffnung trog nicht. In der 73. Minute flankte Tobias Riedner in den Ansbacher Fünfmeterraum, SpVgg-Keeper Daniel Himmrich tauchte unter der Flanke durch und Alexander Priesnitz nahm das Geschenk dankend an. Die SpVgg-Offensive verschonte weiter die Gastgeber und wollte partout keinen Torerfolg mehr verbuchen. Anders die Gastgeber: In der 86. Minute köpfte der gerade eingewechselte Pakorn Silaklang genau auf den Fuß des ebenfalls eingewechselten Daniel Woller und dessen Volleyabnahme schlug aus 18 Metern mittig im Ansbacher Tor ein. Das 3:1 in der 91. Minute resultierte aus einer Einzelaktion von TG-Torjäger Tobias Riedner, der seine Freiheit dank der aufgerückten SpVgg-Defensive genussvoll ausnutzte und damit die Effizienz der Würzburger Vorstädter an diesem kühlen Samstagnachmittag eindrucksvoll unterstrich.
Spielbericht eingestellt am 20.03.2016 11:02 Uhr