Von Matthias Ley
Abtswind entführt die ersten Punkte aus der Schömig-Arena
„Wir waren heute einfach chancenlos“, Rimpars Trainer Patrick Sträßer ist Realist, auch so kurz nach dem Abpfiff. „Die Entstehung der Gegentore war viel zu billig. Wenn man im Aufbau den Ball verliert, viel zu hoch steht, dann kannst DU gegen Abtswind nicht viel erben. Beim 0:1 läuft der Kamolz allein aufs Tor zu. Beim 0:2 ist der Otto mutterseelenallein. Das 0:3 kurz nach der Halbzeit, das war´s dann.“ Kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Wobei die Partie für die Gastgeber aussichtsreich begann. Ein Steilpass flog weit in die Abtswinder Hälfte hinein. Aus halbrechter Position zog Kevin Weidner einfach mal ab. Abtswinds Torwart Florian Warschecha hechtete an den kurzen Pfosten, parierte, und knallte bei dieser Abwehraktion ans Aluminium. Einmal kurz geschüttelt, weiter gings. Ein erster Warnschuss. Die Partie zerfaserte in Nervosität. Der Ball führende Akteur leitete die Kugel umgehend an die nächste Station weiter. Endlose Kopfballstafetten erinnerten an Rasenhockey, Volleyball, was auch immer. Von Feinkost für die Zuschauer weit entfernt. Da passte es, dass sich Rimpars Innenverteidiger Christian Steinmetz beim Kopfballduell verletzte (vermutlich in der Leistengegend). Seinen Platz in der Viererkette nahm Daniel Wegmann ein. Nach und nach löste sich Abtswind vom Gegner, spielte konzentrierter nach vorne und ging prompt in Führung. Mitten im Spielaufbau verlor der ASV den Ball. Von der Mittellinie aus spielte Abtswinds Mittelfeldmotor Jürgen Endres sofort in die Spitze. Pascal Kamolz gewann das Laufduell gegen einen Verteidiger, umkurvte den herauseilenden Rimparer Keeper Felix Lang und schob locker zum 0:1 ein. Ein Wirkungstreffer vor dem Herrn. Wenig später verpasste Jürgen Endres am langen Pfosten die Kopfball Hereingabe von Abtswinds Fabian Mauderer um Zentimeter. Das wäre es dann wohl gewesen mit allen denkbaren Rimparer Ambitionen. Kurz vor dem Seitenwechsel folgte der zweite Genickschlag. Wieder rückten die Gäste bereits im Mittelfeld den Heimakteuren kräftig auf die Pelle. Daniel Schwab verlor den Ball an Jörg Otto. Dann fuhr er ab, der Kräuter-Express, Richtung Rimparer Kasten. Nach doppeltem Doppelpass Fabian Mauderer, danach Pascal Kamolz, brach Jörg Otto durch, sah die Lücke, zog ab und traf herrlich platziert flach links unten, kuschelig nah am Pfosten. Wer nach dem Seitenwechsel erfrischte, kämpferische Rimparer erwartet hatte, wurde nicht enttäuscht. Mitten hinein ins aufgeputschte Heimkollektiv konterte Abtswind. Eingeleitet durch Jürgen Endres, fein vorbereitet am kurzen Pfosten und schön quergelegt von Pascal Kamolz. Von hinten rauschte Jörg Otto heran und schoss die Pille ins verwaiste Tor. Das 0:3 aus Rimparer Sicht wirkte wie ein Löschhubschrauber. Wenn der seine Ladung abwirft, ist einfach mal Hochwasser angesagt. Gerade erst zu neuem Leben erweckt, fiel die Körperspannung in sich zusammen, einem fehlerhaft aufgebauten Billy-Regal gleich, wenn man den verflixten Imbus-Schlüssel nicht findet und am Schluss konsterniert feststellt: „Holla, bist Du aber ein feines Schräublein. Wo gehörst Du denn hin?“ „In der zweiten Halbzeit war dann die Luft raus. Meine Jungs haben zwar weiter gekämpft. Aber der letzte Biss hat einfach gefehlt. Abtswind hat dann einen Gang runtergeschaltet. So kamen wir zu unserer zweiten Chance kurz vor Schluss. Das war es dann auch. Für uns ging es um nichts mehr. Das hat man gerade in der zweiten Hälfte gemerkt.“ Man sieht Patrick Sträßer an. Hier will jemand eine Partie ganz schnell abhaken. Sein Gegenüber, Thorsten Götzelmann, zeigte sich zufrieden. „In der zweiten Halbzeit hätten wir das ein oder andere Tor mehr machen können, müssen, aber auch so bin ich mit der Listung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Am Samstag geht es nach Höchberg. Da wird auch kein Zuckerschlecken. Der Platz dort ist ähnlich groß, wie in Rimpar. Da heißt es, weite Wege gehen. Auf jeden Fall können wir frei aufspielen und müssen nicht mehr mit einem Auge nach oben linsen.“ Herrlich, wenn Zweien das Ergebnis hernach reichlich wurst ist.
Spielbericht eingestellt am 16.04.2015 13:20 Uhr