Bayern Kitzingen nahm zwei Siege mit ins letzte Heimspiel des Jahres. Zuvor hatte die wieder von Wolfgang Schneider trainierte Mannschaft Höchberg und Pettstadt geschlagen. Personell gab es daher keinen Grund, die zuletzt erfolgreiche Formation zu verändern. Zudem stand Johannes Dürr, der in Pettstadt gefehlt hatte, wieder zur Verfügung. Der TSV Karlburg hatte eine Woche zuvor eine Serie von sieben sieglosen Spielen durch einen Erfolg über Höchberg beendet. Trainer Siegbert Sternheimer musste eine Veränderung vornehmen, brachte den genesenen Manuel Römlein anstelle des fehlenden Steffen Lehofer von Beginn an. Statistisch waren die Karlburger im Vorteil, von den letzten fünf Vergleichen beider Mannschaften gewannen sie drei, zwei endeten unentschieden. Auch das Hinspiel am 3. Spieltag hatten die Gäste durch ein Tor von Michael Winkler mit 1:0 gewonnen.
Manuel Römlein (TSV Karlburg) setzt sich gegen Jannik Feidel (re.) und Felix Straßberger durch.
Jürgen Sterzbach
Beide Mannschaften gingen von Beginn an mit großem Einsatz zur Sache. Man merkte es beiden an, dass es um wichtige drei Punkte ging, mit denen sich die direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt weiter von der Gefahrenzone absetzen wollten. Kitzingen besaß die erste Aktion mit einem Steilpass von Daniel Endres auf Ahmed Bakare, doch der zentral gestartete Mitspieler erreichte den Ball nicht mehr (5.). Als Joachim Hupp auf der Gegenseite Thilo Wilke zu Fall brachte, zirkelte Manuel Römlein den direkten Freistoß über die Mauer ins obere rechte Eck. Bödendörfer streckte sich vergebens, erreichte den Ball zwar noch mit der Hand, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (13.). Wie schon vor dem Rückstand versuchte Kitzingen das Spiel erneut in die Hand zu nehmen, Karlburg stellte sich tief und wartete mit der Führung im Rücken ab. Christopher Lenhart näherte sich zweimal dem gegnerischen Tor mit einem Freistoß an. Während der erste Versuch noch über das Gehäuse ging, wurde der zweite Schuss abgefälscht, doch Karlburgs Torhüter Benedikt Karl reagierte schnell und tauchte noch im letzten Moment in die andere Richtung ab (30.). Auf der Gegenseite schoss Thorsten Konrad aus halblinker Position nach Querpass von Römlein über das Tor. Während Daniel Endres nach Kopfball-Vorlage von Hupp den Ball im Gewühl nicht unter Kontrolle brachte, warf sich Marco Endres in einer munteren Schluss-Viertelstunde in Thilo Wilkes Schuss (36.). Hupp besaß für Kitzingen innerhalb der Box die nächste Chance, nachdem Bakare und Jannik Feidel den Angriff eingeleitet und der früh für Kevin Leibold einwechselte Maximilian Schalling den Ball verpasst hatte. Als Felix Gold begleitet von Christopher Lenhart und Marcel Geitz auf das Kitzinger Tor zuhielt, stoppte Geitz den Angriff durch ein Foul und sah die rote Karte, da der Schiedsrichter die Szene so bewertete, dass der Kitzinger durch sein Foul eine klare Torchance verhindert hatte – eine umstrittene Interpretation. Der folgende Freistoß von Römlein ging als letzte Aktion der ersten Halbzeit knapp neben das Tor (45.).
Den Ball im Blick: Jannik Feidel (Bayern Kitzingen, li.) und Maurice Kübert (TSV Karlburg).
Jürgen Sterzbach
Als Karlburgs Dominik Hammer nach der Halbzeit das Foul gegen Hupp zog, folgte der Unparteiische aber nicht seiner vorherigen Linie und beließ es bei einer letzten Ermahnung für den bereits verwarnten Akteur (50.). Kitzingen bäumte sich gegen den Rückstand auf, nach Julian Schuhmanns Flanke von rechts scheiterte Simon Pauly am langen Pfosten knapp. Karlburg zog sich trotz Überzahl in die eigene Hälfte zurück und wartet auf Konter. Nachdem Wilke mit Römlein auf der linken Seite mit einem Doppelpass die Gegenspieler ausgespielt hatte und in den gegnerischen Strafraum eingedrungen war, verdoppelte der 23-Jährige den Vorsprung der Gäste mit einem platzierten Schuss ins lange Eck (58.). Im folgenden Konter hätte bereits die Entscheidung fallen können, doch legte Thorsten Konrad uneigennützig ab auf den mitgelaufenden Szymon Dynia, dessen Schuss von Kitzingens Torhüter Mario Bödendörfer abgefangen wurde. Kitzingen besaß in der letzten halben Stunde die größeren Anteile, hielt Karlburg fast durchgehend in dessen Spielhälfte in Schach. Hupp stieg nach einer Ecke des eingewechselten Johannes Dürr zum Kopfball, ein Verteidiger hatte zuletzt den Ball berührt, so dass Kitzingen sein Übergewicht an Ecken noch einmal erhöhte. Simon Pauly trieb die in Rückstand liegenden Gastgeber an und setzte selbst ein Ausrufezeichen, als er aus 25 Metern abzog. Den Schuss parierte Karl erst im Nachfassen (71.). Keine Abwehrchance besaß er, als Pauly nach einem zuvor vom Gegner schon abgewehrten Ball mit seinem wuchtigen Schuss das Anschlusstor erzielte (78.). Im Gegenzug wurde Wilkes Schuss aus 20 Metern zu Bodendörfers leichter Beute. Kitzingen drängte in einer zunehmend hektischeren Schlussphase weiterhin nach vorne, besaß trotz weiterer Überlegenheit mit Hupps Schuss nach einem Spielzug über Ahmed Bakare und Daniel Endres aber seine letzte Möglichkeit auf den Ausgleich (84.).
Die vier Minuten dauernde Nachspielzeit wurde durch eine Unterbrechung wegen einer Verletzung des eingewechselten Michael Winkler um weitere drei Minuten in die Länge gezogen, ehe Karlburg seinen Vorsprung schließlich über die Zeit gebracht hatte. Insgesamt ein glücklicher Sieg, auch wenn die Gäste die höhere Qualität ihrer Torchancen hervorheben dürfen. Mehr Spielanteile und Aktionen an sich besaßen allerdings die Hausherren, die sich trotz einer Unterzahl und zwei Toren im Rückstand nicht aufgaben. In der Tabelle vergrößerte Karlburg seinen Abstand auf Kitzingen auf fünf Punkte. Bayern Kitzingen führt die letzte Aufgabe dieses Jahres als Außenseiter zum Landkreisderby gegen den TSV Abtswind, der seit nun 14 Spielen ungeschlagen und seit 919 Minuten ohne Gegentor ist. Der TSV Karlburg spielt erneut auswärts beim TSV Neustadt/Aisch, der am diesem Wochenende den zuletzt von Kitzingen und Karlburg besiegten Höchbergern unterlag.
Spielbericht eingestellt am 23.11.2014 21:23 Uhr