Der FC 05 dagegen ist nicht nur die Nummer eins der Stadt, fußballerisch gemeint, sondern auch die Nummer 2. Mit der Reserve in der Landesliga Nord ist der Aufsteiger dem Stadtrivalen jetzt um 14 Punkte enteilt. Nun gut, nach dem 0:7 im Hinspiel verkaufte sich die FTS weitaus besser. Aber auch für ein 1:2 gibt´s natürlich keinen einzigen Zähler.
FC 05 Akteure Patrick Helfrich (Nummer 3) gegen FTS-Torschützen Benjamin Freund (Nummer 7).
M. Horling
Was waren das doch für Zeiten, als der FC 05 mit seiner ersten Mannschaft an der Maibacher Höhe um Punkte spielte. 2009 gab´s das zuletzt in der Landesliga, als über 2000 Fans die Ränge säumten. In der 80er Jahren waren es gar mal fast 4000 Zuschauer an der Höh´. Diesmal kamen immerhin knapp über 200 Anhänger. Und sie sahen ordentliche Turner zum Start. In der 13. Minute fiel gar das 1:0. Durch einen Elfmeter. Benjamin Freund soll irgendwo zwischen Keeper Felix Reusch und Patrick Helfrich zu Fall gekommen sein. Freund selbst verwandelte. Danach freilich drückten die Gäste. Mehr als ein Abseits-Lattenschuss nach einem Freistoß sprang aber nicht heraus. Fast hätte die FTS sogar noch einen draufgelegt kurz vor der Pause, als zunächst der Freistoßschuss von Marcel Ruft auf der anderen Seite abgeblockt wurde und Yannik Saal so zu einem Konter kam. Er zog auf und davon, ab - aber das Leder flog weit über den Kasten eher in Richtung Turm der benachbarten Kirche. Drei Jahre vor dem FC 05 wurden die Freien Turner gegründet. 1902 gegenüber 1905. Die Schnüdel kamen also später - auch an diesem Samstag. Aber erst nach dem Seitenwechsel.
Der eingewechselte Turner Antonio Vidovic sieht FC 05-Akteur Marcel Ruft beim Ballwegschlagen zu.
M. Horling
Eine Stunde und eine Minute waren gespielt, als es einen Freistoß gab für die Schnüdel. Die Berichterstatter einigten sich hinterher, dass es genau 28 Meter an Distanz gewesen sein müssen. Dominik Schmitt zog ab, der Ball flog genau in den Winkel. Zuvor hatten die Hausherren den rotgefährdeten Nino Scheidler als Abräumer vor der Abwehr vorsichtshalber ausgewechselt. Danach hatten sie durch Ulrich Scheidlers Freitstoß, als Felix Reusch im Kasten locker parierte, eigentich ihre einzige gute Offensivszene. Das kann man der FTS vorwerfen. Und die Schlafmützigkeit beim späten 1:2. "Der Innenverteidiger kommt nicht ran, der Keeper macht das kurze Eck auf" - so kommentierte Trainer Thomas Freund das Tor von Michael Klug nach einem Angriff über links. Und auch danach: Keine Chance auf den Ausgleich für die Turner. "Wir haben´s versucht und versucht. am Ende waren ja alle vorne. Aber ich habe halt auch keine Stürmer, die ein Spiel drehen können. Ich kann niemanden einwechseln, der fünf Tore macht", so Freund. Und dann sagte er noch etwas für die Ewigkeit. "Ich habe anscheinend Sch.... an den Händen, kann sie waschen - und sie stinken trotzdem....
Mitleid seitens des FC 05? Nein! "Mich interessiert der Gegner wenig. Mich interessieren nur die drei Punkte", sagte Coach Martin Halbig uns sprach vom "Glück des Tüchtigen". Lediglich Keeper reusch vom Regionalliga-Kader stand ihm zur Verfügung. "Wie beim Hinspiel war keiner dabei aus der ersten Mannschaft. Aber wir können auch so gewinnen", weiß er und erinnerte nochmals daran, dass der Aufsteiger vor der Saison mit Simon Snaschel, Dominik Zehe (beide Großbardorf), Lucas Wirth (Sand) und Kevin Fery (eigene erste Mannschaft) eigentlich seine vier besten Spieler verlor. "Da sah das noch gar nicht so rosig aus!"
Die Freien Turner müssen nun dringend zurück finden in die Erfolgsspur Nach nun sechs Niederlagen in Serie wird die nähste Partie beim amtierenden Vizemeister in Kahl freilich alles andere als einfach. Die 05er hätten aufgrund ihrer Weihnachtsfeier kommenden Samstag die Partie gegen Kleinrinderfeld gerne nach vorne verlegt. Der Gegner aber bestand auf Sonntag. Nach dem Spiel gegen Kleinrinderfeld steht dann eine Woche später das zweite Heimmatch der Schnüdel gegen Stegaurach an. Dann kann der FC gegen das momentane Schlusslicht zumindest dem Schweinfurter Stadtrivalen Schützenhilfe leisten. Im Willy-Sachs-Stadion auf Plätzen mit normalem Ausmaß. Martin Halbig wunderte sich, wieso der an der Maibacher Höhe zur neuen Saison nochmals um ein paar Meter verkürzt wurde. "Sowas habe ich in 49 Jahren noch nicht erlebt", rätselte der Fuchsstadter.
Spielbericht eingestellt am 15.11.2014 21:55 Uhr