Der 24 Jahre alte Abwehrspieler kam in der 23. Minute nach einem Luftkampf mit Christopher Lehmann derart unglücklich auf dem Boden auf, dass man das Krachen über den gesamten Platz hörte. Werners Unterschenkel hing weg, die Schreie vor Schmerzen sorgten für Gänsehaut in ganz Abtswind. Über 30 Minuten musste die Partie unterbrochen werden. Tobias Werner wurde erstversorgt, der Notarzt kam, übernahm den Abstransport ins Krankenhaus. Die erste Diagnose: Schien- und Wadenbeinbruch.
Schweinfurts Christopher Lehmann strauchelt gegen den Abtswinder Michael Herrmann.
Michael Horling
Schon vorher stand das Match im Zeichen von Verletzungen. Fabian Mauderer zog sich beim Aufwärmen eine Zerrung zu, musste bei den Hausherren kurzfristig passen. Bei Schweinfurt knickte Oliver Wacker frühzeitig um, der Umfang seines Knöchels verdopplete sich. Auch er musste behandelt werden. Früh ging der FC 05 zuvor in Führung. Als Martin Thomann abzog, soll ausgerechnet Tobias Werner den Ball an die Hand bekommen haben. Den Elfmeter verwandelte mit Philipp Kleinhenz einer von vier eingesetzten Akteuren aus dem Regionalliga-Kader. Schon nach 16 Minuten aber aus heiterem Himmel der Ausgleich: Bei Peter Mrugallas Schuss passte der Ball genau. Vier Minuten vor der Pause fiel aus dem Nichts gar das 2:1, als ausgerechnet der Ex-Schnüdel Mrugalla freigespielt wurde und nochmals einnetzte. Max Schebak prüfte vor dem Halbzeitpfiff mit einem Schuss Abtswinds Keeper Oliver Scheufens.
Der Abtswinder Pryzernyslaw Szuszkiewicz (links) gegen den Schweinfurter Sven Tropper.
Michael Horling
Nach dem Seitenwechsel kam ein Platzregen mit viel Wind, kam aber auch in der 58. Minute die große Chance für die Hausherren, alles klarzumachen an diesem denkwürdigen Tag. Constantin Paunescu setzte sich gegen Philipp Mandelkow durch, zog auch noch an Schweinfurts Keeper Felix Reusch vorbei, scheiterte aber an Max Hillenbrand auf der Linie. Sieben Minuten später passierte das, was irgendwie passieren musste: Kleinhenz zog ab, Scheufens ließ das Leder durch die Hosenträger rutschen. Durch den Fehler des Keepers war Schweinfurt 2 wieder obenauf und zurück im Spiel. Nach Ecken scheiterte Matthias Brunsch für Abtswind per Kopf erst kläglich, dann mit Pech, ehe vier Minuten vor dem Ende Jürgen Endres sich ein Herz fasste, durch halb Schweinfurt marschierte und gekonnt mit einem Schuss ins lange Eck abschloss. Das 3:2 war ein glücklicher, aber auch verdienter Sieg für den TSV.
Hinterher stellte sich die Frage, ob man die Partie nach dem dramatischen Zwischenfall nicht hätte abbrechen müssen. In der Tat dachten die Abtswinder darüber nach. "Unser Keeper Oliver Scheufens stand drei Meter nebendran, hat das Krachen gehört und das Bein gesehen. Danach war der Kopf meiner Spieler nicht mehr frei", gibt Trainer Thorsten Götzelmann zu. "Aber Tobias Werner hat die Mannschaft vor seinem Abtransport nochmal zu sich gerufen und gesagt, sie soll schauen, dass sie das Spiel gewinnt....." Das Team versammelte sich vor dem Verletzten, wünschte alles Gute und schwor sich ein, die drei Punkte zu holen. Klappte!
Spielbericht eingestellt am 24.08.2014 10:49 Uhr