Kitzingens Trainer Wolfgang Schneider vertraute der gleichen Startformation wie vor drei Tagen beim torlosen Unentschieden in Höchberg. Vor der defensiven Viererkette mit den beiden Innenverteidigern Christopher Lenhart und Julian Schuhmann spielte Marco Endres von beiden „Sechsern“ den defensiveren Part, Joachim Hupp schaltete sich dagegen weitaus mehr aus dem zentralen Mittelfeld in die Offensive ein. Das Spiel bei Aufsteiger Höchberg war Kitzingens erster und zuvor einziger Auftritt in dieser Saison, da das Heimspiel gegen Baiersdorf aufgrund sintflutartiger Regenstürze abgesagt worden war. Bei den Gästen aus Pettstadt nahm Trainer Manfred Schmitt an seiner Anfangself eine Änderung im Vergleich zum zuvor gewonnenen Auswärtsspiel in Baiersdorf vor. Links hinten verteidigte Simon Friedrich von Beginn an für Daniel Kommer. Erkan Esen und Manuel Schwarm nahmen im Mittelfeld die schaltenden Positionen ein, davor bewegte sich Spielführer Mario Meth zwar nur im kleinen Radius, doch wusste in entscheidenden Momenten aus seiner Unscheinbarkeit an den richtigen Stellen aufzutauchen. Pettstadts bisherige Ergebnisse waren eine 1:2-Niederlage zu Hause gegen Stegaurach und das 2:0 in Baiersdorf. Nun traten die Schwarz-Weißen von der Hammerstatt zum zweiten Mal nacheinander auswärts an.
Daniel Endres (Kitzingen, li.) lässt den Gegenspieler mit einem schnellen Antritt stehen.
Jürgen Sterzbach
Am Bleichwasen zeigten sich binnen sieben Tagen die Wetterextreme. Hatte es vor einer Woche noch in Kitzingen aus Kübeln gegossen und den Bayernplatz in eine unbespielbare Pfützen-Landschaft verwandelt, brezelte dieses Mal die Sonne gnadenlos von oben herunter. Kitzingen legte von Beginn an ein hohes Tempo vor, dass sie – das sei an dieser Stelle bereits verraten – bis auf kleinere Pausen das gesamte Spiel über beibehielten. Nach einer Viertelstunde standen sich Julian Schuhmann und Daniel Endres im gegnerischen Strafraum auf den Füßen, so dass Pettstadts Torhüter Oliver Ochs den wenig platzierten Abschluss zur Ecke faustete. Noch vor der ersten Trinkpause versuchte sich Kitzingens Ahmed Bakare aus der Distanz, doch segelte sein Schuss weit über das Tor. Pettstadt reagierte in der ersten Halbzeit träge, offenbarte Schwächen in der Rückwärtsbewegung, wenn Kitzingen den Ball schnell nach vorne brachte. Da die Gäste im Mittelfeld zu große Räume preisgaben, brachten die Hausherren den Ball über zwei, drei Stationen nahezu unbedrängt an den gegnerischen Strafraum. Als Christopher Lenhart einmal den direkten Weg suchte und den Ball hoch und weit nach vorne schlug, standen Joachim Hupp und Jannik Feidel zu dicht – Hupps Rückpass auf Stürmer Daniel Endres parierte wiederum Ochs. Ein Schuss von Bakare wurde von Schwarm abgeblockt, wenige Minuten später geriet der Abschluss von Oliver Koch nach einem Steilpass von Bakare zu schwach. Vor der Halbzeit häuften sich bei Kitzingen die aussichtsreichen Gelegenheiten, Pettstadt rettete sich in dieser Phase in die dringend benötigte Halbzeit. Ein Kopfball von Marco Endres nach einem Heber quer durch den Strafraum von Hupp verfehlte sein Ziel aber ebenso wie Feidels Schuss, nachdem Hupp den Ball durch die gegnerische Viererkette gesteckt hatte. Auch als Daniel Endres frei vor Oliver Ochs stand, wehrte Pettstadts Torhüter den Ball auf Kosten einer weiteren Ecke ab – die aber endete ergebnislos.
Stürmer Daniel Endres (Kitzingen, mi.) scheint beim Kopfball in der Luft zu stehen.
Jürgen Sterzbach
Der zweite Durchgang begann, wie der erste geendet hatte. Kitzingen im Vorwärtsgang, Feidel von links auf dem Weg in den gegnerischen 16-Meter-Raum, doch fing Ochs, der überragende Ochs, den Rückpass, der Feidels Mitspieler erreichen sollte, ab. Pettstadt stellte sich nach dem Seitenwechsel besser auf, verengte den Abstand zum Nebenmann, was die Anzahl der Kitzinger Chancen im zweiten Durchgang verringerte. Bakare kam noch zwei Mal durch, verfehlte mit seinen Schüssen aus zweiter Reihe aber knapp das gegnerische Gehäuse. Eine erste Gefahr für das von Mario Bodendörfer gehütete Tor entstand nach einer Stunde, als Pettstadt über Wenzel schnell vorne spielte, Schwarm im Zentrum aussichtsreich nachsetzte, doch die Abwehr mit vereinten Kräften die brenzlige Situation klärte. Schmitt wechselte doppelt – Thomann für Görtler und Audenrieth für Baumüller – und stellte um. Mario Meth rückte eine Position nach vorne und war nun zentrale Spitze, Sven Wenzel rechts und der frische Bernd Audenrieth links kamen über die Außenbahnen. Pettstadt wurde gefährlicher und gestaltete das Spiel ab Mitte der zweiten Halbzeit offener. Als Meth schoss, parierte Bodendörfer, beim Nachschuss von Schwarm aus 16 Metern stand die Abwehr in der Schussbahn. Danach bat der Schiedsrichter beide Mannschaften zum zweiten Mal zum Erfrischen an die Seitenlinie. Der bei Kitzingen eingewechselte Johannes Dürr brachte im Nachschuss einen bereits abgewehrten Ball aufs Tor, was Ochs nach einer Viertelstunde wieder ins Geschehen zurückholte. Die Gastgeber versuchten es in der Schlussphase vorwiegend mit langen Bällen von Christopher Lenhart – Hupp als Abnehmer köpfte aus kurzer Distanz aufs Lattenkreuz, der nach einem Freistoß von rechts am langen Pfosten freistehende Daniel Endres daneben, Lenhart selbst verfehlte mit einem direkten Freistoß gegen eine Ein-Meth-Mauer nur knapp das Ziel.
Nach einer über weite Strecken überlegen geführten Begegnung beanspruchte Kitzingen in der letzten Minute der Nachspielzeit sogar noch einmal das Glück, als Pettstadt zwei Mal blitzsauber nach vorne konterte. Wenzel hatte sich bei der letzten Aktion der Partie bis zur Grundlinie durchgetankt, seine Hereingabe wurde dem zentral lauernden Michael Rausch aber von Fuß genommen. Kitzingen bleibt nach 180 Saisonminuten weiterhin ohne Torerfolg, aber ebenso ohne Gegentor. Die Gastgeber verpassten es, den eigenen Aufwand durch ein Tor zum maximalen Erfolg zu führen. Pettstadt verabschiedete sich durchaus zufrieden mit dem Unentschieden aus der Großen Kreisstadt am Main, im Wissen, dass die Ausbeute eigentlich hätte geringer ausfallen müssen.
Spielbericht eingestellt am 19.07.2014 20:03 Uhr