Ansbach wollte in seiner Derbywochen mit dem Pokalspiel gegen Dinkelsbühl und dem Derby gegen Neustadt/Aisch natürlich zwei Siege einfahren. Das Pokalspiel verloren die Ansbacher aber - wenn auch erst im Elfmeterschießen. Und so sollte es im Derby und Spitzenspiel gegen den TSV Neustadt/Aisch ein Dreier sein. Dafür hatte Trainer Fredi Skurka seine Mannschaft umgestellt und seinen Youngsters Marc Suttpor und Pakorn Silaklang im Kader eine Pause gegönnt. Wenn man dafür dann aber beispielsweise einen Michael Gaßner bringen kann, dann sagt das schon etwas aus über die Qualität, die der Kader der Ansbacher mittlerweile wieder hat. Auf Gästeseite fehlten einige namhaften Spieler. Tobias Kugler, Bertram Strobel und auch Manuel Stark mussten passen, allerdings ebenso kein Grund zur Sorge, denn die Aischgründer hatten bislang auch ohne einige vermeintliche Stammspieler sehr gute Spiele abgeliefert.
Es ging rassig zur Sache. Artistisch versuchen der Ex-Ansbacher Fabian Döllinger (links) und Christoph Nagler den Ball zu köpfen.
Sebastian Baumann
Ansbach machte von Beginn an den etwas aggressiveren Eindruck und versuchte spielerisch in den Strafraum der Gäste zu kommen. Vor allem über die rechte Seite von Heiko Kandler und Michael Weiss lief fiel und letztgenannter hatte auch gleich das 1:0 auf dem Schlappen, als er nach wenigen Zeigerumdrehungen den Ball knapp am kurzen Pfosten vorbeisetzte. Danach kam aber Neustadt/Aisch, die sich auch nicht zu schade waren einfach mal den Ball aus der Gefahrenzone zu bolzen, immer besser ins Spiel und hatte durch Scheuenstuhl und Fleischer erste Möglichkeiten. Ansbach verlegte sich in dieser Pahse aufs Kontern, spielte aber teilweise zu schlampig. Kandler schickte Weiss, der den Ball nicht exakt spielte und die schöne Chance war dahin. Dann kam der große Auftritt des Max Störzenhofecker. Der Mittelfeldmann legte sich die Murmel zu einem Freistoß zurecht und zirkelte das Spielgerät per Traum-Freistoß über die Mauer in die Maschen. Jetzt gab Ansbach wieder deutlich den Ton an und hätte durchaus nachlegen können. Einen Freistoß-Hammer von Christoph Hasselmeier konnte Markus Pröll im Kasten nicht fest halten, doch der Keeper bügelte seinen einzigen Fehler in der Partie stark wieder aus und ermöglichte so den Ausgleich, der im Gegenzug fiel. Denn nach einer Unsicherheit in der Ansbacher Defensive war es Jonas Scheuenstuhl, der den Ball in die Maschen wuchtete. Kurz vor der Pause stand erneut Markus Pröll im Blickfeld. Erst fischte er einen Hasselmeier-Freistoß zur Ecke und dann klärte der Schlussmann einen Störzenhofecker Schuss ähnlich gut.
Oft stand Markus Pröll im Blickfeld. Den Ball faustet der Keeper stark weg.
Sebastian Baumann
Kaum war die Partie in der zweiten Hälfte angepfiffen, da stand es schon 1:2. Jonas Scheuenstuhl setzte sich gegen zwei Gegenspieler im Strafraum durch und brachte in größter Bedrängnis den Ball zu Sven Fleischer, der sich mit einem Tor bedankte. Damit war irgendwie die Luft raus aus der Partie, die nun etwas zerfahrener wurde. Michael Gassner hatte noch einmal die Möglichkeit, doch sein Schuss ging knapp am Kasten vorbei. Dann zog erneut Keeper Pröll den Ansbachern den Zahn, als er einen gefährlichen Freistoß von Michael Gassner über die Latte lenkte. Es dauert allerdings bis in die Schlussphase der Partie, bis es noch einmal richtig spannend wurde. Das lag aber auch daran, dass sich Fabian Döllinger lange Zeit am Sitenrand behandeln lassen musste und so die Neustädter geraume Zeit in Unterzahl spielten. Erst wurde in der 85. Minute Weingärtners Schuss gerade noch zur Ecke geblockt und dann war es ein Neustädter, der nach eben dieser Ecke in höchster Not für seinen bereits geschlagenen Torwart auf der Linie klärte. Doch nur eine Zeigerumdrehung später fiel dann doch noch der verdiente Ausgleich. Erneut gab es Ecke und dieses Mal nickte Patrick Soldner zur umjubelten Führung ein. Dass es dann bei dem Unentschieden blieb, hatten die Neustädter eindeutig ihrem Keeper zu verdanken, der zwei Mal sensationell hielt. “Weltklasse” bescheinigten beide Trainer dabei der ersten Parade gegen Hieko Kandlers wuchtigen Schuss gegen die Laufrichtung des Keepers. Doch Teufelskerl Pröll kam irgendwie an den Ball, genau wie in der Szene später, als er erneut klären konnte. Damit ging das Frankenhöhe-Derby verdient unentschieden aus.
Spielbericht eingestellt am 24.08.2013 10:47 Uhr