Von Harry Hirsch
Der FC Eintracht Münchberg kann doch noch gewinnen – auch weil Timo Frank in der Nachspielzeit cool bleibt. Münchbergs Coach Markus Bächer ist die Erleichterung anzumerken.
Der FC Eintracht Münchberg kann doch noch Spiele in der Fußball-Bayernliga Nord gewinnen. Der Münchberger Trainer Markus Bächer war nach Spielschluss „brutal glücklich“ über den 3:2-Heimsieg gegen die DJK Gebenbach. Es war nicht nur der erste Sieg im Kalenderjahr 2025, sondern seine Mannschaft baute drei Spieltage vor Saisonende ihren Vorsprung in der Tabelle auf den TSV Karlburg auf fünf Punkte aus. Damit machten die Münchberger einen großen Schritt in Richtung Relegation. Der entscheidende Treffer fiel erst spät in der Nachspielzeit durch einen Foulelfmeter vom Timo Frank. Der behielt die Nerven und ließ seine Mannschaft zu wahren Jubelstürmen hinreißen. Für die Münchberger war es nach zehn sieglosen Spielen und über fünfmonatiger Wartezeit der gewünschte Befreiungsschlag im Abstiegskampf.
Für die DJK Gebenbach war es dagegen ein bittere Niederlage. Denn die Oberpfälzer verloren damit den Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen und müssen jetzt höchstwahrscheinlich auch den Weg in die Relegation antreten. Trainer Markus Kipry war die Enttäuschung nach Spielende deutlich ins Gesicht geschrieben: „Letztlich war es heute einfach zu wenig, nicht jeder kam in diesem wichtigen Spiel an seine Leistungsgrenze. Entweder passiert jetzt ein Wunder oder wir werden eine Extra-Runde einlegen müssen. So realistisch sind wir.“
Sein Team hat jetzt bereits sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und bei noch drei ausstehenden Partien ist dies ein schweres Unterfangen. Damit könnten sie ein möglicher Gegner für das Team von Markus Bächer in einer Relegation werden. Der war nach diesem Last-Minute-Erfolg mehr als nur erleichtert: „Ein brutaler Sieg für uns. Jedes Team hatte seine Phasen im Spiel. Wir waren zu Beginn zu passiv, haben uns dann voll rein gearbeitet und uns am Ende mit dem Sieg in der Nachspielzeit endlich einmal belohnt. Wir sind natürlich brutal glücklich.“
Münchberg kommt schwer ins Spiel
Schon vor der Partie war klar: Beide Teams mussten das Spiel unbedingt gewinnen. Die Rahmenbedingungen waren optimal, denn die Sonne schien und der Platz war in einem sehr guten Zustand. Beide Mannschaften lieferten sich über die gesamte Spielzeit ein packendes und spannendes Spiel. Die Gäste hatten den besseren Start und gingen auch verdient in Führung. Münchberg wirkte in der Anfangsphase zu passiv. Leon Kipry erkämpfte sich an der Strafraumgrenze den Ball, setzte sich gleich gegen drei Gegenspieler auf engsten Raum durch und traf aus 15 Meter sehenswert in die lange Eck zum 0:1 (11.) – Torwart Jonas Lang war machtlos.
Danach kamen aber die Gastgeber über die Zweikämpfe immer besser in die Partie und hatten auch gute Umschaltmomente. Aber der Kopfball von Michael Söllner ging knapp vorbei (19.) und der Schuss von Lucas Köhler war zu unplatziert (20.). Gegen Ende der ersten Halbzeit bekam der FCE mehr Oberwasser und kam dem Ausgleich immer näher. Kurz vor der Pause hätte die Heimelf einen Elfmeter bekommen können. Jan Ole Hüttemann wurde beim Schussversuch von seinem Gegenspieler am Fuß getroffen, doch der Schiedsrichter sah kein Foulspiel.
Durch eine Verletzungsunterbrechung gab es eine längere Nachspielzeit und in dieser fiel der verdiente Ausgleich. Die Hausherren belohnten sich für ihren Aufwand. Nach einem Ballgewinn bekam Lucas Köhler den Ball auf der rechten Seite, bediente in der Mitte Matteo Kolb, der auf Ferdinand Seifert ablegte. Dessen Schuss wurde zunächst noch geblockt, doch im zweiten Versuch erzielte der Mittelfeldspieler das umjubelte 1:1 mit einem flachen Schuss ins linke untere Eck.
Eckballvariante bringt die Führung
Auch in der zweiten Halbzeit hatten die Gäste die erste Möglichkeit. Jedoch verzog Friedrich Lieder freistehend über das Tor (48.). Aber Münchberg versteckte sich nicht, denn sie gingen in Führung und drehten damit die Partie. Seifert spielte eine Ecke flach auf den ersten Pfosten - Hüttemann nahm den Ball direkt und schob ihn neben dem Pfosten zum 2:1 ein (58.).
Danach riskierten die Oberpfälzer alles und brachten neue Offensivkräfte. Der FCE verteidigte jedoch viel weg und lauerte auf Konterchancen, die sie jedoch nicht nutzten. Gebenbach kam dann durch ein Absprachefehler in der FCE-Abwehr zwischen Söllner und Torwart Lang zum Ausgleich. David Vidovic ging nach einem langen Ball dazwischen und schob den Ball ins leere Tor – 2:2 (74.).
Danach wurde es ein offener Schlagabtausch. Gebenbach drängte auf den Siegtreffer, aber Münchberg verteidigte aufopferungsvoll und mit viel Leidenschaft. Sie hatten aber auch Glück, dass die Schüsse von Timo Kohler (78./80.) um Haaresbreite am Pfosten vorbeigingen. In der Schlussminute rettete Timo Frank gerade noch vor dem einschussbereiten Aaron Owusu und wurde dann auf der Gegenseite zum Helden.
Ein klarer Elfmeter
In den letzten Sekunden öffneten die Gäste ihre Abwehr und schmissen alles nach vorne. Der FCE machte den entscheidenden Konter. David Wich steuerte von der Mittellinie allein aufs Tor zu und wurde von Ertugrul Er im Strafraum gefoult. Er sah dafür die Gelb-Rote Karte (93.). Diesmal zögerte Schiedsrichter Holger Hofmann keine Sekunde und gab den Elfmeter. Frank übernahm die Verantwortung, behielt die Nerven und erzielte den erlösenden 3:2-Siegtreffer. Wenig später ertönte der Schlusspfiff und der Jubel kannte keine Grenzen. Der FC Eintracht Münchberg bot kämpferisch eine hervorragende Mannschaftsleistung und verdiente sich diesen Erfolg redlich.
Spielbericht eingestellt am 27.04.2025 18:10 Uhr