Eine weitere Niederlage - es wäre die fünfte im fünften Spiel nach der Winterpause - und der Klassenerhalt wäre für den TSV Karlburg allenfalls nur noch von theoretischer Natur gewesen. Wie viel auf dem Spiel stand, war Markus Köhler vor der Partie klar: "Wir müssen dem Gegner zeigen, dass wir es mehr wollen, es mehr verdienen und wir uns das Glück ein Stück weit mehr arbeiten. Wir brauchen eine richtig gute Leistung, um den ersten Sieg in 2025 holen. Dazu wollen wir das erste Tor schießen, unsere Chancen nutzen und das erste Mal in diesem Jahr hinten zu Null spielen." Nicht mithelfen konnte dabei Stammkeeper Marvin Fischer-Vallecilla, den Linus Eiselein vertrat. Regisseur Jan Martin nahm angeschlagen nur auf der Bank Platz, genauso wie Andre Rumpel. Dafür begannen Cedrik Fenske im defensiven Mittelfeld und Außenverteidiger Adrian Winter.
Erneut auf ihre etatmäßige Nummer Eins konnten die Münchberger zurückgreifen. Trotz Beschwerden stand Jonas Lang zwischen den Pfosten. Die Oberfranken kamen derweil mit breiter Brust an die Karolingerbrücke. In der Vorwoche trotzte die Bächer-Elf den Quecken aus Eltersdorf einen Zähler ab. Ein Sieg in Karlburg und der FCE hätte doppelt so viele Punkte wie der Mit-Aufsteiger auf dem Konto. Es wäre wohl die Vorentscheidung im Kampf um ein Relegationsticket.
Jan Hüttemann verliert die Kugel im Zweikampf mit Fabio Tudor.
Lukas Hörlin
Allerdings begann die Partie aus Gäste-Sicht mit einem herben Dämpfer. Sven Hofmanns Versuch per Kopfballablage zu Keeper Lang zurückzulegen, schlug mächtig fehl. Marco Kunzmann spritzte dazwischen, scheiterte zwar erst am Münchberger Rückhalt, versenkte dann aber die Kugel im zweiten Versuch (9.).
Der FC schaffte es in der Folge nicht, sich zu schütteln. Karlburg lockte den Kontrahenten nach vorne und spielte dann lange Bälle über die Kette. Auch bei ruhenden Bällen waren die Hausherren zunächst gedankenschneller. Nachdem Jan Wabnitz' Hereingabe erst geblockt wurde, gab der Mittelfeldspieler erneut ins Zentrum. Dort entkam der aufgerückte Innenverteidiger Fabian Jordan seinen Bewachern und nickte ein (14.).
Vor eigenem Publikum mit zwei Toren in Front lagen die Karlburger in dieser Saison noch nie. Nur auswärts bei Fortuna Regensburg gelang der Köhler-Elf dieses Kunststück - das war Mitte August. Und am Ende stand der Inhaber der Roten Laterne mit nur einem Punkt da. So recht schienen die Schwarz-Weißen mit dem Vorsprung auch nicht umgehen zu können. Der TSV zog sich weit zurück, überließ dem Vorletzten weite Teile des Felds und fast durchgehend den Ball.
Allerdings wurde das große Münchberger Defizit deutlich sichtbar. Die Eintracht hat den harmlosesten Angriff der Liga. Linus Eiselein musste nur bei Ferdinand Seiferts Freistoß ernsthaft eingreifen (35.).
Sebastian Fries stellt Michael Söllner.
Lukas Hörlin
Mit zwei Wechseln zur Pause - Matteo Kolb und Aldin Tac kamen für David Wich und Sven Hofmann in die Partie - wollte FC-Coach Markus Bächer das Ruder herumreißen. Nach gerade einmal fünf Minuten mussten die Gäste jedoch den nächsten Nackenschlag verkraften. Für sein rohes Einsteigen an der Seitenlinie gegen Jonas Leibold, der anschließend verletzt raus musste, sah Marvin Nöske den Roten Karton.
In Unterzahl mühten sich die Oberfranken weiter, doch wieder warf eine Unzulänglichkeit den Fußballclub zurück. Eintracht-Außenverteidiger Pascal Vuckov holte Marco Kunzmann im eigenen Strafraum von den Füßen - Elfmeter (59.). Sebastian Fries schickte Lang in die falsche Ecke und erhöhte auf 3:0 aus Sicht der Gastgeber (60.).
Eine Co-Produktion der Halbzeit-Joker ließ dann auch die Eintracht auf die Anzeigetafel kommen. Der auf rechts freigespielte Tac bediente den in die Lücke laufenden Kolb. Mit einem gut getimten Heber war Eiselein bezwungen (75.). Bächer schickte seine Elf in der Schlussphase ins Risiko, doch auch mit zwei Stürmern und einem Vierermittelfeld gelang dem FC kein Treffer mehr und der Turnaround blieb aus.
Fabio Tudor entkommt Marvin Nöske.
Lukas Hörlin
Erstmals seit Ende September gewinnen die Karlburger wieder ein Heimspiel. Weil die Köhler-Elf hinten wenig anbrennen ließ und die Geschenke der Gäste dankend annahm. Dass der Tabellenletzte zwischenzeitlich selbst wenig investierte, rächte sich nicht. Denn Münchberg war zwar engagiert, aber letztlich offensiv nicht zwingend genug.
So stocken Fries, Kunzmann und Co. ihr Punktekonto auf dreizehn Zähler auf und verkürzen den Rückstand auf den FCE auf deren vier. Sieben Partien bleiben den Main-Spessart-Kickern noch, um den direkten Konkurrenten dank des nun gewonnen direkten Vergleichs einzu- und zu überholen. Mit neuem Selbstbewusstsein reist der TSV kommenden Samstag gen Hof. Münchberg ist am Sonntag bei den nur einen Platz besser dastehenden Ammerthalern zu Gast.
Spielbericht eingestellt am 30.03.2025 08:16 Uhr