Dem Münchberger Trainer war der Saisonverlauf seiner Mannschaft fast etwas peinlich. „Primär tut es mir für meine Mannschaft, zudem für unsere Fans und den Verein leid, aber wir sind aktuell nicht in der Lage, eine Top-Leistung in der Bayernliga abzurufen. Die Verletztensituation, am Dienstag fehlen mindestens elf Spieler, und die vielen Englischen Wochen fressen uns im Moment auf. Dennoch bleiben wir positiv und rücken noch enger zusammen“, sagte er der Frankenpost. Dass der Knoten gerade gegen die Eichstätter platzen und der erste Sieg eingefahren werden würde, war höchst unwahrscheinlich. Die Oberbayern spielen erneut um den Aufstieg in die Regionalliga mit und fuhren als hoher Favorit an den Rohrbühl. Allerdings waren auch sie ersatzgeschwächt und das betraf besonders die Abwehr. Deshalb war der Doppeltorschütze im Spitzenspiel, Pascal Schittler, plötzlich im Verteidingungszentrum zu finden. "Wenn wir heute nicht gewinnen, war der Sieg im Gipfeltreffen nichts wert", gab Gästecoach Dominic Rühl seinen Schützlingen mit auf den Weg.
Stefan Stumpf (re.) setzt sich gegen Daniel Hofrichter durch.
Hans Wunder
Alleine an der Körpergröße war der Unterschied zwischen Auf- und Abstiegskandidat erkennbar, denn die Gästespieler Daniel Hofrichter und Jan Zimmermann hatten Gardemaß, während die Gastgeber mit Pascal Vuckov oder Noah Wich eher kleinere Kicker auf dem Platz hatten. Trotzdem schaffte es Münchberg zunächst, den Gästen Paroli zu bieten. Die hohen Bälle in den Strafraum konnten irgendwie geklärt werden und bis zur ersten Trinkpause war die Eintracht sogar etwas näher an einem Treffer, als Lucas Köhler vor dem Sprint kurz den Ball suchte und ihm dann dieser Augenblick im Eins-gegen-eins gegen Pascal Schittler fehlte, der abgrätschte. Allerdings zeichnet eine Spitzenmannscjaft aus, dass sie gnadenlos zuschlägt, wenn sich die Gelegenheit bietet und das tat Eichstätt nach einer halben Stunde - im Anschluss an einen Rückpass von der Grundlinie nagelte Daniel Hofrichter das Leder zum 0:1 (31.) ins linke Eck. Damit war es kurz mit der Kompaktheit der Gastgeber in den hinteren Reihen vorbei. Erst verpasste Jan Zimmermann mit seinem Kopfball aus sieben Metern, doch das zweite Tor ließ nicht lange auf sich warten. Wieder ging es über die rechte Seite und dieses Mal traf Ferat Nitaj aus dem Gewühl heraus. "Wir hätten eigentlich das dritte und vierte Tor nachlegen müssen", kritisierte Trainer VfB-Dominic Rühl. Besonders beim Kopfball von Pascal Schnittler, der knapp über den Kasten strich, war die Vorentscheidung möglich. .
Der glücklose Jan Hüttemann (re.9 bleibnt an Jonas Fries hängen.
Hans Wunder
In den ersten Minuten des zweiten Abschnittes sah es nicht danach aus, dass es noch einmal spannend werden könnte. Eichstätt dominierte, erarbeitete sich aber allenfalls Halbchancen, während der Eintracht-Angriff nicht über Ansätze hinauskam. Dann aber der überraschende Anschlusstreffer. Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte war der einheimische Jan Hüttemann vor der Strafraumlinie durch ein Foul gestoppt worden. Den fälligen Freistoß zirkelte Ferdinand Seifert über die Mauer - Torwart Felix Junghan kam mit den Fingerspitzen zwar noch ran, bugsierte das Leder aber zum 1:2 (57.) ins eigene Netz. "Nach dem Anschlusstreffer war Körperspannung da, da sind wir marschiert", freute sich Markus Bächer. Trotzdem war die Gästeabwehr zu stabil, um davon zu sprechen, dass der Ausgleich in der Luft gelegen hätte. Der Schuss von Ferdiand Seifert war leichte Beute des Gästetorwarts und die scharfe Hereingabe von Lucas Köhler war zwar gefährlich, aber letztlich hatte kein Mitspieler eine Chance, an den Ball zu kommen. So war die Partie im Grunde mit dem 1:3 (74.) bereits gelaufen. Beim Konter über die linke Seite wurde Nik Leipold eingesetzt, der im Strafraum noch einen Haken schlug und unhaltbar einnetzte. "Als wir höher standen, haben wir denen natürlich Räume gelassen", machte Kapitän Lucas Köhler seinen Mitspielern keinen Vorwurf.
Jetzt nahm auch Pascal Vuckov (re.) noch einmal Fahrt auf.
Hans Wunder
Die Eichstätter haben die Hoffnung auf die regionalliga mit dem Dreier weiter befeuert. Indessen war das Spiel für die eintracht durchaus eine Ermutigung, trotz Niederlage. Die Mannschaft hat eine gute Moral gezeigt und wenn Spieler "bröckerlasweise" zurückkommen, wie es der Trainer ausdrückte, dürften sich auch die ersten Erfolgserlebnisse einstellen.
Spielbericht eingestellt am 13.08.2024 23:16 Uhr