Die Gastgeber waren in einer einseitigen Partie deutlich überlegen, fanden aber lange Zeit keine Lösungen. Den 1:0-Führungstreffer durch Jakub Hrudka egalisierten die Oberfranken in der Schlussminute durch ein Kopfballtor des aufgerückten Torhüters Jonas Lang. Cham ist weiter unbesiegt, steht nun bei fünf Punkten.
Der Chamer Mittelstürmer Thomas Stowasser (weiß) setzt sich gegen Münchbergs Julian Ott durch.
Dirk Meier
Die Ausgangslage war klar: Der ASV Cham war im Heimspiel gegen den Emporkömmling und Meister der Landesliga Nordost klarer Favorit. Doch am Ende blieb die Eintracht auch im zweiten Auswärtsspiel ungeschlagen, holte wie im Eröffnungsspiel in Neudrossenfeld (0:0) einen Punkt. Cham legte mit dem Anpfiff den Vorwärtsgang ein. Bei den Platzherren fehlte aber erneut ihr Offensiv-Stratege Andreas Kalteis wegen muskulärer Probleme. Mit der Offensivreihe Anton Henning, Thomas Stowasser und Ediz Medineli wollten die Hausherren den Abwehrriegel der mit fünf Mann auf einer Linie verteidigenden Gäste knacken. Cham war spielbestimmend und deutlich überlegen, aber Torgefahr konnten sie nur selten erzeugen.
Die beste aller Gelegenheiten bot sich Henning, der auch acht Metern völlig frei am Tor vorbeischoss (11.). So eine klare Chance muss genutzt werden und wäre das der Führungstreffer für die Heimelf gefallen, dann hätte es für die tapfer kämpfenden Gäste ein Debakel geben können. Vor der Pause war da noch der Schuss von Medineli, der aber von einem Abwehrbein noch abgelenkt wurde und so gab es nur Eckball (25.). Stowasser durfte auch noch mal ran, aber sein Versuch aus 15 Metern verfehlte den Kasten um einen Meter (40.). Ansonsten kamen die Flanken und Pässe in die Tiefe, landeten entweder beim Gegner, im Aus oder bei Keeper Lang, der einen beschäftigungsreichen Abend hatte.
Münchbergs Niklas Hackenberg im Zweikampf mit Chams Anton Henning.
Dirk Meier
Für den zweiten Durchgang nahm ASV-Trainer Faruk Maloku gleich zwei Änderungen vor, es kamen Youngster Konstantin Landstorfer und Lucas Chrubasik nach seinem Nasenbeinbruch in die Partie. Das Bild blieb das gleich, Cham rannte an, Münchberg verteidigte mit Mann und Maus. Doch auch die beiden Einwechselungen bei den Hausherren änderten nichts am Spielgeschehen. Cham fand erst einmal weiter keine Mittel, um sich in die eine entscheidende Position zu bringen, um das erlösende 1:0 zu erzielen. Ein Schuss aus 20 Metern von Stowasser, fast schon aus Verzweiflung, landete neben dem Kasten (58.).
Die Hereinnahme von Jakub Hrudka (67.) für Stowasser, der Tscheche war nach seinem zweiten Kreuzbandriss fit, sollte sich dann aber auszahlen. Medineli sah die Lücke, schickte Kapitän Marco Pfab, der aus spitzem Winkel abzog. Der Ball wurde durch einen Abwehrspieler abgefälscht, landete bei Hrudka, der aus acht Metern freie Bahn hatte und zum 1:0 traf (81.). Das war mit großer Erlösung verbunden. Nun schien das Kapitel Münchberg für die Chamer erledigt zu sein, aber Denkste. Die Gäste wechselten dreifach und wurden auf einmal offensiv. Erst war es Julian Ott, der eine Ecke über das Tor köpfte. In der Schlussminute rückte dann Torhüter Lang mit auf und der 1,95 Meter große Keeper köpfte das Leder unhaltbar für seinen Kollegen Bastian Sittenauer zum 1:1 in den Winkel (90.). Die Eintracht-Spieler kamen zu einer großen Jubeltraube zusammen, als hätten sie gerade den nächsten Aufstieg perfekt gemacht. Wenig später war Schluss, Münchberg hatte einen Punkt gewonnen, Cham zwei verloren.
Chams Außenstürmer Konstantin Landstorfer im Zweikampf mit Pascal Vuckov.
Dirk Meier
Spielbericht eingestellt am 01.08.2024 12:12 Uhr