Von Besnik Avdiji
Gegen den letztjährigen Nord-Landesligisten 1. FC Sand hat die SpVgg einen verdienten 5:3-Heimsieg eingefahren. Damit schiebt sich der Jahn mit zehn Punkten aus vier Partien in die Spitzengruppe der Bayernliga Nord und fährt mit Selbstvertrauen zum Auswärtsspiel am Dienstag nach Bayreuth. Die Hausherren führten bereits nach zwölf Minuten mit zwei Treffern. Zuerst schickte Patrick Hagen im Zuge eines Doppelpasses Ferdinand List auf die Reise. Dieser behielt vor Torwart Stefan Klemm die Nerven und netzte sicher zum 1:0 ein (7.). Danach brach Tobias Ulbricht auf der linken Seite durch. Über einen Abwehrspieler landete die Kugel unbeabsichtigt bei Tom Jäckel, der allein vor dem Sander Gehäuse nur einzuschieben brauchte (12.). Während die Gastgeber immer wieder mit sehenswerten Kombinationen auffielen, erlaubten sich die verunsicherten Sander, die mit einem Punkt nun am Tabellenende stehen, Ballverluste und Stockfehler. Zudem waren sie meist zu weit weg von ihrem Gegenspieler. Nach einer halben Stunde schaltete der Jahn allerdings einen Gang zurück, was Trainer Michael Hutzler nach dem Spiel als „zu behäbig“ kritisierte. Trotzdem kamen die Gäste vom Main in dieser Phase nur durch Standardsituation zu Möglichkeiten. Die Freistöße von Daniel Rinbergas (34.) und Maximilian Göbhardt (36.) aus 20 Metern parierte Rüdiger Beck jedoch stark. In der Nachspielzeit hätte Ulbricht auf der anderen Seite für die Vorentscheidung sorgen können, als er allein aufs Tor zulief und knapp verzog (46.). Sand kam etwas besser aus der Kabine. Chancen ergaben sich aber wieder nur durch Freistöße. Der Erste von Göbhardt, nach einem zweifelhaften Pfiff des Schiedsrichters, schlug aus 22 Metern im Torwarteck ein (48.). Rinbergas versenkte seinen dritten Versuch aus 30 Metern ebenfalls zum 2:2-Ausgleich (56.). Die Antwort der Heimelf kam prompt, sodass der alte Abstand wenig später wieder hergestellt war. Jäckel verwertete eine Rückgabe von Senad Bajric per Drehschuss (61.) und Klaus Grütze verwandelte souverän vom Elfmeterpunkt (64.). Der Unparteiische hatte auf Strafstoß entschieden, weil Ulbricht nach eigener Aussage beim Schussversuch im Sechzehnmeterraum regelwidrig gestört worden war. Thomas Roas erhöhte schließlich auf 5:2, nachdem Ulbrichts für Clausnitzer gedachte Flanke geblockt wurde und vor Roas’ Füßen landete (86.). Die Ergebniskosmetik zum 5:3 in der Nachspielzeit wurde kaum noch zur Kenntnis genommen. Die Bogenlampe von Barth aus 30 Metern schlug neben dem Pfosten ein (90.+1). Euphorisch war Trainer Michael Hutzler hinterher allerdings nicht. Die Zeit, in der der Erfolg auf der Kippe stand, war nach seinem Geschmack etwas zu lang. „Wir hätten unsere Stärke nach vorne besser ausspielen und in noch mehr Tore ummünzen müssen“, so sein Fazit. Das engagierte und sichere Auftreten seiner Elf kann ihm für die Dienstagspartie beim Mitfavoriten SpVgg Bayreuth jedoch Mut machen.
Spielbericht eingestellt am 06.08.2012 07:50 Uhr