Von Dirk Meier
Der Lauf für die SpVgg Hankofen-Hailing in der Bayernliga Nord geht weiter. Die “Dorfbuam” haben am Samstag ihr Heimspiel des 11. Spieltages gegen den Würzburger FV mit 2:1 (1:0) gewonnen. Wenn das Ergebnis auch knapp war, so war der Erfolg hochverdient und hätte deutlicher ausfallen müssen. Für die Niederbayern, die jetzt Dritter sind, war es der vierte Dreier in Serie. Die Würzburger hingegen sind nach nur einem Punkt aus den letzten sechs Partien auf einen Abstiegs-Relegationsplatz zurückgefallen.
Hankofen hat damit die dritte englische Woche seit Saisonstart optimal mit dem dritten Dreier abgeschlossen. Der WFV ging in diesen sieben Tagen gänzlich leer aus. “Für uns ist es echt perfekt gelaufen, wir sind sehr zufrieden”, zog Hankofens Spielertrainer Tobias Beck einen Strich unter die letzten drei Auftritte. Mit viel Elan gingen die Niederbayern am Samstag die Aufgabe im Maierhofer-Bau-Stadion an. Natürlich wollte der Gast seinen Negativlauf stoppen, trat daher mit einer Fünfer-Abwehrkette an und zumeist befanden sich alle Feldspieler in der eigenen Hälfte: “Wir haben da keine Räume gefunden, weil wir keine Geduld hatten und versucht haben die Bälle durch die Würzburger Reihen zu pressen. Daher hatten sie es zunächst relativ leicht zu verteidigen”, berichtete Beck.
Die Hausherren waren nach den Erfolgen mit viel Selbstvertrauen reingegangen, wollten mit aller Macht früh in Führung gehen, was aber misslang. So sollte es ein Geduldsspiel werden. Der WFV hingegen konnte bei Umschaltmoment erste Akzente nach vorne setzen. Jan Krettek war es, der von links flankte, aber im Zentrum rutschte Simon Schäffer vorbei (16.). Die erste klare Gelegenheit erspielte sich der Regionalliga-Absteiger, als Beck den Ball diagonal raus nach rechts zu Daniel Hofer legte, der mit dem Kopf zu Andreas Wagner weiterleitete. Sein Schuss wurde im letzten Moment geblockt (24.).
Auf der anderen Seite gab es auch eine gefährliche Situation. Schäffer hatte einen Freistoß nach vorne geschlagen und im Sechzehner kam Dennie Michel mit dem Kopf an den Ball, aber die Bogenlampe auf das lange Eck konnte Hankofens Keeper Sebastian Maier mit den Fingerspitzen über den Querbalken lenken (28.). Dann fiel der Führungstreffer für die Hausherren unter gnädiger Mithilfe der Gäste. Andreas Wagner hatte den Ball am Elfmeterpunkt eigentlich schon verloren, setzte aber nochmal nach und seinen Schuss lenkte Unglücksrabe Nils Kuß unhaltbar ins eigene Netz zum 1:0 für Hankofen (38.). Das veränderte das Geschehen, denn nun musste Würzburg aktiver werden.
In der zweiten Halbzeit entwickelte Hankofen mehr Ideenreichtum: “Wir hatten nun mehr Spielverlagerungen um Räume zu bekommen und in diese vorzustoßen”, beschrieb Beck seine Pausenansprache. Bei den Hausherren musste der angeschlagene Tobias Richter raus. Nach einer Ecke war es Beck selbst, der den Ball aus der Distanz volley abnahm, aber ein WFV-Verteidiger konnte noch vor der Linie klären (60.). Die Niederbayern waren weiter spielbestimmend, das zweite Tor war eine Frage der Zeit. Nach einem Abschlag von Tormann Maier legte Andreas Wagner den Ball rechts raus zu Kapitän Hofer. Dessen Hereingabe drückte David Vogl mit links zum 2:0 über die Linie (67.).
Das war eigentlich schon die Entscheidung. Aber die Gäuboden-Kicker verpassten Tor Nummer drei. Michel hätte für Würzburg den Anschluss herstellen können, aber Keeper Maier klärte mit den Fingerspitzen (69.). Wagner köpfte eine Flanke von Timo Sokol ans Lattenkreuz, das hätte der k.o. für den WFV sein können (77.). Kurz vor dem Ende kam nochmals Spannung rein, als Nils Hock nach einer Ecke am zweiten Pfosten den Fuß hinhielt und zum 1:2 traf (87.). Im Gegenzug wurde Florian Sommersberger im Strafraum von Torwart André Koob gefoult, der dann aber den von Daniel Rabanter geschossenen Strafstoß abwehren konnte (88.). In der Schlussphase hatten Sommersberger und Tim Herbert für die Gäste noch gute Gelegenheiten zu weiteren Toren.
“Wir haben uns den Sieg verdient, denn wir hatten wesentlich mehr Spielanteile und auch mehr und bessere Torchancen. Wir müssen uns aber ankreiden lassen, dass wir in der ersten Halbzeit zu ungeduldig waren. Vor allem aber hätten wir das Spiel viel früher für uns entscheiden müssen, wenngleich wir nie so richtig in Gefahr geraten sind”, bilanzierte ein zufriedener Beck.
Spielbericht eingestellt am 17.09.2023 08:54 Uhr