Von Dirk Meier
Wieder ist es nichts mit dem ersten Saisonsieg für den 1. SC Feucht geworden. Im Nachholspiel der Bayernliga Nord unterlagen die Zeidler am Dienstagabend beim ASV Neumarkt mit 2:4 (0:1). Viel zu viele einfache Fehler leistete der SC, der vor allem in Durchgang eins über weite Strecken auf Augenhöhe mitspielte. Aber eigene Chancen nicht genutzt und bestrafte Nachlässigkeiten von Feucht brachten in der Summe das erneut klare Resultat. Bezeichnend, dass in der Schlussminute Patrick Tekeser einen Foulelfmeter an den Pfosten setzte.
“Wir sind gut reingekommen ins Spiel”, berichtete Feuchts Trainer Dominik Haußner, der mit seinem Team an seiner alten Wirkungsstätte aufschlug. Der SC hatte viel Ballbesitz, war aber nicht zielstrebig genug. Einen Einwurf mit Folgen für den Gast gab es in Spielminute 17, als der Ball leichtfertig an den Gegner verloren ging. Die Kugel wurde dem ASV praktisch überlassen und so kam Philipp Nutz in Schussposition, der von Vitus Zimmermann gelegt wurde, wofür es Gelb für Zimmermann und Strafstoß gab. Lukas Peterson im SC-Tor hatte beim Strafstoß von Simon Marx keine Chance, es stand 1:0 für die Oberpfälzer. Neumarkt, ließ die Feuchter weiter kommen, die eine Großchance durch Jannis Hampl ausließen, als der frei vor ASV-Keeper Nick Guttenberger nur noch die Frage nach dem Wohin hätte beantworten müssen, aber die Youngster schoss den Tormann an (25.).
“Wir hatten uns dann für die zweite Halbzeit sehr viel vorgenommen, weil wir gesehen hatten, dass Neumarkt auch nicht in bester Verfassung antrat”, so Haußner. Doch der Plan war schnell dahin, weil die Hausherren von rechts durch Selim Mjaki flanken konnten und im Zentrum weder ein Innen- noch ein Außenverteidiger die Kreise von Leon Gümpelein einengen konnte, der wie im Training im Umkreis von fünf Metern keinen Gegner sah und so per Kopf zum 2:0 vollenden konnte (52.). “Diese Situation haben wir viel zu naiv verteidigt”, monierte Haußner.
Zunächst aber schöpfte Feucht noch einmal Hoffnung, als Hampl eine Ecke mit dem Kopf genau vor die Füße von Matthew Livingstone verlängerte, der aus drei Metern einschoss und somit auf 1:2 verkürzen konnte(65.). Doch Feucht stellte sich defensiv weiter zu kindisch an und so musste Haußner noch weitere Gegentreffer seiner Mannschaft registrieren. Zuerst war es Mjaki, der nach einer Einzelleistung ohne wirklich Bedrohung der Gäste-Elf aus 20 Metern in die lange Ecke zum 3:1 traf (73.). Fünf Minuten später war dann Neumarkts Torjäger Christian Schrödl an der Reihe, der aus rund 30 Metern auch das Visier Richtung zweiter Pfosten eingestellt hatte und damit erfolgreich war, es stand 4:1 (78.).
Neumarkt verwaltete nun nur noch und die jungen Feuchter blieben, was das Offensivspiel anging, mutig. Der eingewechselte Jannik Kiebler versuchte es auch einmal auf eigene Faust und wurde mit dem 2:4 belohnt (80.). Da waren immerhin noch zehn Minuten plus Overtime zu spielen. Haußner reagierte, brachte mit Adil Hassanein und Arthus Matusiants noch zwei frische Kräfte. Als Kiebler dann kurz dem Ende von Leon Schoen im Strafraum gefoult wurde, entschied der souveräne Schiedsrichter Johannes Roth aus niederbayerischen Rain bei Bogen auf Strafstoß für den SC. Patrick Tekeser übernahm Verantwortung, setzte den Ball aber an die senkrechte Stange und so blieb es beim 2:4 aus Gästesicht, die zweite Pleite mit diesem Resultat am Stück. “Wir haben gut mitgespielt, geholfen hat es uns nichts. Vier Gegentore bei Ingolstadt II, jetzt wieder vier in Neumarkt. Wir haben uns halt in vielen Situationen einfach zu naiv verhalten. So darf man in der Bayernliga nicht verteidigen, das ist tödlich und genau das haben wir heute trotz vieler positiver Ansätze wieder gesehen”, bilanzierte ein enttäuschter Feuchter Trainer.
Feucht bleibt damit nicht nur weiter Schlusslicht, sondern ist auch als einzige Mannschaft immer noch ohne Sieg. Zudem sind die Zeidler weiter schwächstes Auswärtsteam, das mit nur sieben erzielten Toren auch den Minusrekord der Liga hält. Es sieht folglich alles andere als gut für die Haußner-Elf aus, die am kommenden Samstag im Heimspiel keinen geringeren als den Regionalliga-Absteiger und Tabellenvierten VfB Eichstätt zu Gast hat, der seinerseits seit acht Spielen in Folge mit fünf Siegen und drei Unentschieden ungeschlagen ist. Das wird eine mega Herausforderung für die Haußner-Schützlinge, die in aktueller Verfassung krasser Außenseiter sind.
Spielbericht eingestellt am 12.09.2023 21:49 Uhr