Eigentlich hatte es die Begegnung schon einmal gegeben, wenn auch in Neumarkt. Weil im August aber ein Starkregen mit Blitz und Donner ein Weiterspielen unmöglich machten und der AVS Neumarkt kein Flutlicht hat, wurde die Partie einfach gedreht beziehungsweise das Heimrecht getauscht. Die Quecken konnten am Freitag das Stadtderby gegen den ATSV gewinnen und wollten an die Tabellenspitze. „Natürlich freuen wir uns über den Sieg im Stadtduell, der hochverdient war. Aber jetzt gilt es, die Konzentration auf die nächsten Spiele zu legen. Neumarkt hat sich stabilisiert, auch wenn sie am Wochenende gegen Kornburg verloren haben. Da müssen wir wieder wie zuletzt die guten spielerischen und kämpferischen Leistungen zeigen“, nimmt Coach Bernd Eigner seine Spieler in die Pflicht. Sein Gegenüber Jochen Strobel war mit seiner Mannschaft der klare Außenseiter. “Eltersdorf will aufsteigen, auch wenn es niemand offiziell sagt, wir wollen nur die Klasse halten. Mehr gibt es nicht zu sagen”, sagte das Brucker Urgestein im Trainerduell mit seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Bernd Eigner. “Wir wollen Eltersdorf spielen lassen und dann schnell kontern”, gab der Gästecoach die Marschrichtung für seine Mannschaft vor.
Sebastian Marx spielt gleich seinen Größenvorteil gegen Selim Mjaki aus.
Sebastian Baumann
Die Partie begann zäh, sehr zäh. Neumarkt setzte die Anweisungen seines Trainers konsequent um, stand tief und spielte vor allem sehr aggressiv und diszipliniert gegen den Ball. Weil die Quecken deutlich weniger investierten als noch im Stadtderby und auch ziemlich langsam und vorsichtig spielten, tat sich lange gar nichts. Erst nach elf Minuten konterte der ASV erstmalig, Sebastian Marx konnte dem angreifenden Timo Armbruster aber im letzten Moment noch den Ball wegspitzeln. Danach kam Eltersdorf aber besser ins Spiel, tat sich aber weiter schwer gegen die tief stehenden Oberpfälzer. Nach einem Konter scheiterte Kevin Bär mit einem Schuss, der aber zu zentral war, am Keeper. Danach zog Alexander Piller in die Mitte und schoss aufs Tor, zielte aber deutlich drüber. Keine Minute später setzte sich Selim Mjaki gegen Marx durch, setzte den Ball von der Strafraumkante aber ans Außennetz. Wenig später hatte Neumarkt aber keine Offensivaktionen mehr und beschränkte sich auf die Defensive. Das tat die Mannschaft sehr geschickt und stellte oft auch den Sechser der Hausherren zu, sodass Sebastian Marx und Andre Karmann nicht wie gewohnt hinten rausspielen konnten. Nach einem Piller-Standard wurde es dann endlich einmal richtig gefährlich, aber ein Quecke köpfte rechts vorbei. Kurz danach kombinierte sich der Tabellenzweite gut durch und spielte Moritz Fischer mit einer Flanke frei. Der Offensivmann setzte den Kopfball aber ebenso deutlich vorbei. Als sich dann Neumarkt zum wiederholten Male beschwerte über angeblich falsche Entscheidungen des Referees und Trainer Jochen Strobel ermahnt wurde, passten die Gäste einmal nicht auf. Alexander Piller schlug einen Freistoß in die Mitte, den Robin Renner am Ende aus kurzer Distanz zur Führung in die Maschen drückte.
Oleksandr Churilov hielt seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit im Spiel.
Sebastian Baumann
Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam der SCE besser ins Spiel zurück und hatte nach einem Standard die erste Möglichkeit. Allerdings kam der frisch eingewechselte Matthias Löblein nach einer Piller-Flanke nicht mehr ganz an den Ball. Bis auf einen Jassmann-Versuch - der Stürmer traf den Ball aber nach einer schönen Kombination nicht richtig - hatte danach aber der Gast Oberwasser und die Quecken Dusel. Nach einem schlampigen Querpass spritzte Maximilian Bergler dazwischen und stand auf einmal alleine vor dem Quecken-Keeper, der aber einfach stehen blieb und so den Ball des Neumarkters klasse parieren konnte. Fünf Minuten vorher war Leon Schön nach einer Flanke von der rechten Seite schon ziemlich frei zum Kopfball gekommen, vergab aber deutlich. Viel knapper war es in der 61. Minute, als sich die Gäste viel zu einfach durchkombinieren konnten, aber Selim Mjaki erneut in Oleksandr Churilov seinen Meister fand. Praktisch im Gegenzug spielte es Eltersdorf dieses Mal gut. Über Jassmann kam der Ball zu Robin Renner, dessen wuchtigen Schuss aber der ASV-Hüter noch zur Ecke fischen konnte. Selim Mjaki war es danach erneut, der mit einem Schuss von der Strafraumkante nur knapp verzog. Mit Can Dedeoglu zog Heimtrainer Bernd Eigner seinen Joker, der erst einen Kopfball nach einer feinen Kombination nicht mehr richtig drücken konnte, kurz danach aber den ebenfalls eingewechselten Sam Zander bediente. Der Mittelfeldspieler ließ sich nicht lange bitte, sondern schob überlegt ein. Das war die Entscheidung in dem engen Spiel.
Mit dem Treffer von Sam Zander war der Deckel auf dem Sieg und der Tabellenführung.
Sebastian Baumann
Wären wir ein Spitzenteam, dann hätten wir gegen Neudrossenfeld dreckig gewonnen, sagte Eltersdorfs Bernd Eigner noch vor einer Woche und seine Mannschaft antwortete prompt. Denn schön war es nicht, was der SCE spielte. Die hohe Belastung der letzte Wochen war der Mannschaft deutlich anzumerken. Viel Zeit die Tabellenführung zu genießen, hat Eltersdorf sowieso nicht. Am Freitag geht es bereits weiter gegen die DJK Ammerthal.
Spielbericht eingestellt am 10.10.2023 22:31 Uhr